Zurück zur Akademie

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Das Smart-Rotom auf meinem Nachttisch gab einen durchdringenden schrillen Weckton von sich, der mich aus meinem traumlosen Schlaf riss. Noch im Halbschlaf tastete ich mit den Fingern nach dem tönenden Smart-Rotom und deaktivierte es und ließ mich mit einem leisen Schnauben für einen kurzen Moment nochmal auf mein Kopfkissen fallen. 

Blacky, die sich wie üblich am Ende meines Bettes zusammengerollt hatte, beobachtete mich mit einem wachen Auge, bevor sie sich erhob, einen Laut ausstieß und sich ausgiebig streckte. Ein Blick aus dem Fenster verriet mir, dass die Nacht über Paldea bereits dem Morgengrauen wich und ich schob meine Bettdecke beiseite und rieb mir die letzten Schlafkörner aus den Augen. Ich sah noch aus den Augenwinkeln, wie Blacky mit einem geschmeidigen Satz auf mein Fenstersims sprang und den Sonnenaufgang beobachtete, während ich die Zimmertür anlehnte und mich im Bett fertigmachte. 

Nachdem ich mir den auch wirklich letzten Schlaf aus meinem Gesicht gewaschen hatte, schlüpfte ich in meine Schuluniform und band mir meine braunen langen Haare zu einem Zopf zusammen. Danach befestigte ich den Terakristall-Orb an meiner Hose, sammelte Blacky, ihren und die restlichen Pokébälle ein, schulterte meine Tasche und begab mich nach unten, wo schon meine Mutter auf mich wartete. Es duftete herrlich nach selbstgebackenem Sandwich-Brötchen, auf das ihre Mutter gerade den letzten Strich lecker aussehender süßer roter Marmelade strich.

"Da bist Du ja, Schatz", begrüßte sie mich, schenkte mir eine Umarmung und beugte sich dann kurz zu Blacky hinab, um ihr über den Kopf zu streicheln, was diese sehr genoss. "Bereit für eine weitere Woche an der Akademie?" "Natürlich", antwortete ich und grinste. "Ich freu mich schon riesig, Nemila und meine anderen Freunde wieder zu sehen." "Das ist schön", antwortete meine Mutter und öffnete die Haustür. "Aber treib es nicht zu weit, versprochen?" "Ich hab Paldea gerettet", gab ich grinsend zurück. "Was soll mir schon passieren?" Ich umarmte meine Mutter noch einmal zum Abschied und verließ gemeinsam mit Blacky das Haus. 

Inzwischen hatte die Morgensonne ein wenig mehr an Kraft genommen, hielt sich aktuell jedoch hinter einer dicken Wolke verborgen. Eine warme Brise wehte mir durch die Haare und durch die Blätter der Bäume, die rechts und links auf Route 1 in die Höhe ragten und den am Boden lebenden Pokémon Schatten boten. Durch das an den Seiten wachsende hohe Gras konnte ich einige Ferkuli ausmachen, die auf dem Boden nach Futter suchten. Eines der Normal-Pokémon kreuzte unseren Weg und beobachtete uns eingehend und machte zögernd einen tapsigen Schritt in unsere Richtung. Blacky, die sich neben mir befand, stellte sich schützend vor mich und ging in Kampfstellung, den Blick aufmerksam auf das Ferkuli gerichtet. "Schon in Ordnung", flüsterte ich und ging in die Knie. Ich fischte mein Marmeladen-Sandwich aus der Tüte und brach ein kleines Stück von dem knusprigen Sandwich-Brötchen ab und hielt es dem Ferkuli ohne jede Regung entgegen. Das Normal-Pokémon tapste zögerlich näher und schnupperte mit seiner Schweinchen-Nase in der Luft, bevor es das Brötchenstück aus meiner Hand zog und genüsslich verspeiste. Es stieß einen grunzenden und zufriedenen Laut aus und huschte dann zu seinen Artgenossen ins hohe Gras zurück. 

Wir erreichten die großen und schweren Tore, hinter denen Mesalona City lag, ohne weitere Unterbrechungen und ein leichtes Staunen überkam mich noch immer, wenn diese sich - beinahe wie von Geisterhand - öffneten und das morgendliche rege Treiben preisgaben. Ich entdeckte einige meiner Mitschüler, die sich beeilten, die "Treppe des Grauens" zu erklimmen, an deren Ende die Akademie thronte. "Zeit, in den Pokéball zu gehen", wandte ich mich an Blacky und hielt ihr ihren Pokéball entgegen. Mit einem geschmeidigen Satz sprang das Pokémon in Richtung des Pokéballs und berührte ihn mit der Pfote. Ein rotes Licht umhüllte uns für einen Moment, dann war Nachtara auch schon verschwunden und ich machte mich daran, die vielen Stufen zur Akademie hinaufzusteigen.  

Abenteuer über AbenteuerWhere stories live. Discover now