Der Alltag an der Akademie

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Mittlerweile war es für mich ein Leichtes, die fast unzähligen Stufen der "Treppe des Grauens" zu erklimmen. Auf meinem Weg, der mich bis vor die Tore der Akademie bringen sollte (und natürlich hinein), begegneten mir einige meiner Klassenkameraden, die an mir vorbeihetzten oder mir im gemütlichen Vorbeigehen zuwinkten und so etwas wie "Hallo Juliana" oder "Hi" murmelten.  

Ich betrat die große und weiträumige Eingangshalle, in der sich schon einige Schüler aufhielten und ihre Nasen in die Bücher gesteckt hatten, die die Bücherregale so hergaben. Ich ließ meinen Blick über sie schweifen und konnte auch einige Neuzugänge unter ihnen entdecken. Zumindest vermutete ich, dass es sich bei ihnen um Neuzugänge der Akademie handelte, denn ich hatte sie vorher noch nie gesehen. 

"Hattest Du ein schönes Wochenende, Juliana?", fragte die freundliche Empfangsdame, über deren Kopf wie üblich zwei Zubat flatterten. "Ja", antwortete ich höflich. "Vielen Dank." "Deine Freundin Nemila hat vorhin nach Dir gefragt", lächelte sie. "Vielleicht besuchst Du sie auf ihrem Zimmer. Sie wird sich sicher freuen, Dich zu sehen." "Das werde ich", antwortete ich und lächelte zurück. "Vielen Dank, Señora." 

Ich verließ die Eingangshalle und steuerte auf eine, in der Nähe meines Zimmers befindliche, kleine Wendeltreppe zu, die in das obere Stockwerk führte - dort, wo die Älteren, die schon länger an der Akademie über die Woche wohnten, ihre Zimmer hatten. 

Ich grinste, als ich vor Nemilas Zimmertür zu stehen kam. Aus ihrem Zimmer konnte ich die Stimme meiner besten Freundin vernehmen, die mit ihren Pokémon zu schimpfen schien. Mein Klopfen unterbrach Nemilas lauten Redefluss und kurze Zeit später, öffnete sie die Tür. Ihre missmutige Laune verflog, als sie mich erkannte und eine Sekunde später, war sie mir auch schon um den Hals gefallen.  "Da bist Du ja endlich", jubelte sie, nachdem sie ihre Umarmung gelöst hatte. Ich hab dich schrecklich vermisst. Es ist soooo langweilig hier, wenn man keine richtigen Gegner hat, gegen die man alles geben kann!" "Es freut mich auch, dich zu sehen", erwiderte ich grinsend. "Komm schon", meinte Nemila plötzlich. "Wir treffen uns in einer halben Stunde auf dem Sportplatz! Ich MUSS einfach wieder gegen einen wirklichen Gegner kämpfen!" "Klar", antwortete ich, "ich bin gespannt, wie stark Du inzwischen geworden bist."  

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