❄︎ 𝙿𝚛𝚘𝚕𝚘𝚐 ❄︎

60 25 31
                                    

𝟹𝟶. 𝙽𝚘𝚟𝚎𝚖𝚋𝚎𝚛 
❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎

Nervös tigerte Noël in seiner Wohnung auf und ab. Immer wieder checkte er die Uhr auf seinem Handy. Er wollte auf keinen Fall zu früh losgehen, aber auch nicht zu spät. Um Punkt 18 Uhr war er mit John verabredet und es war gerade erst 16:10 Uhr. Sollte er schon aufbrechen?

Er musste ungeplante Zwischenstops, Fantasiewesen und alles mögliche Andere in seinem Zeitmanagement berücksichtigen. Vielleicht sollte er sich doch schon auf den Weg machen. Man wusste ja nie, was passieren konnte.

Er schnappte sich seine Jacke, die er sowieso schon über den Stuhl gelegt hatte, um sofort aufbrechen zu können. Anschließend leerte er das Glas, das auf dem Tisch stand, in einem Zug und aß noch den letzten Keks aus der roten Packung. Zum Schluss schaltete Noël das Licht aus und suchte im Dunkeln nach dem Schüssel, wobei er sich immer wieder die Hand irgendwo anschlug. Das Licht schaltete er trotzdem nicht noch einmal ein.

Als er nach zehn Anläufen endlich den Bund gefunden hatte, verließ er seine Wohnung und schloss diese ab.
Noël atmete einmal tief durch und machte sich auf den Weg nach unten.

Eine Treppenstufe nach der anderen.
Treppe für Treppe.
Schritt für Schritt.
Und nicht auf die Türen achten.

Wenn er in seinem Haus schon hängen blieb, würde er definitiv zu spät kommen.
Also, wie sagte man so schön?
Augen zu und durch.

Nun ganz wörtlich sollte er dieses Sprichwort nicht nehmen. Bei seinem Glück würde er noch die Treppe herunterfallen.
Wobei Noël das auch schon mit offenen Augen geschafft hatte. Das war ziemlich schmerzhaft gewesen und er hatte sich dabei eine Rippe gebrochen und noch weitere kleinere Verletzungen.

Gut, im Gehen zu lesen war vermutlich nicht die beste Idee gewesen. Aber was konnte er dafür, wenn die Geschichte so fesselnd war?
John hatte ihm die Rohfassung seiner Geschichte gegeben und ihn gebeten bei seiner Rückmeldung so ehrlich wie möglich zu sein.

Er hatte gerade mal zwei Kapitel gelesen und war bereits vollkommen in seiner fiktiven Welt Nanthera gefangen.
Wahnsinn, was ein Mensch allein mit seinen Gedanken erschaffen konnte.

Noël laß zwar sehr gerne, aber selber schreiben war nicht so sein Fall.
Am liebsten laß er leichte Bücher. Seine Nachbarn waren ja quasi eine lebende Buchwelt, die schon schwer genug zu verstehen war.

Völlig in Gedanken versunken stieß Noël mit jemandem zusammen.
Er entschuldigte sich sofort gestikulierend.
Denn es war nicht irgendjemand, in den er gerade hineingelaufen war.
Und nein, John war es nicht.

„Augen auf im Straßenverkehr", meinte Aurelia schmunzelnd.
Wie peinlich, seine Vermieterin stand vor ihm und lächelte verschmitzt.
„Tut mir leid, ich war nicht aufmerksam."

„Nicht schlimm, wirklich"
„Na dann, also ähm noch einen schönen Nachmittag."
„Danke, du auch" Sie nickte ihm zu und stieg die Treppe mach oben.

Noël war froh, dass Aurelia keine Unterhaltung mit ihm angefangen hatte. Nicht, dass er nicht gerne mit ihr redete. Im Gegenteil, ein Gespräch mit ihr war stets spannend, da ihr Wissen scheinbar unbegrenzt war und man sich über alles unterhalten konnte. Das bedeutete allerdings auch, dass sich die Konversationen oft in die Länge zogen und dafür hatte er jetzt echt keine Zeit.

Deshalb hastete Noël so schnell er konnte nach unten. Einmal hätte es ihn fast hingelegt, doch das hatte er noch rechtzeitig verhindern können. Das wäre echt blöd, wenn er sich jetzt etwas brach oder im schlimmsten Fall eine Platzwunde zuzog. So etwas konnte Noël im Moment echt nicht gebrauchen.
Wer brauchte das je?

Im Erdgeschoss angekommen musste er erstmal kurz verschnaufen und wieder zu Atem kommen. Noël nahm sich normalerweise genügend Zeit für längere Wege und vermied unnötiges Hetzen. Manchmal ließ sich das natürlich nicht vermeiden. Wenn zum Beispiel sein Prof überzogen hatte und er rennen musste, um den Bus noch zu erwischen.

Noël warf einen Blick auf die Uhr und fiel fast die Kinnlade runter. Wie konnte es schon 16:50 Uhr sein? So lange hatte er doch nicht nach unten gebraucht, oder?
Scheinbar schon...

Mit sich selbst schimpfend öffnete er die Tür und im schlug klirrende Kälte entgegen. Sofort schlang er seinen Mantel enger um sich und vergrub seine Hände in den Hosentaschen.
Die Sonne war bereits untergegangen und vereinzelte Sterne konnte er am Himmel ausmachen. Wobei Sterne und Berlin so eine Sache waren.

Im letzten Moment sprang Noël erschrocken beiseite, als ein Radfahrer haarscharf an ihm vorbeisauste.
So ein Idiot, dachte er sich.
„Steh nicht so dumm rum, Penner", hörte er den Radfahrer noch rufen.
„Augen auf im Straßenverkehr. Und selber Pe", setzte er an, aber beschloss sich nicht auf das Niveau herab zu lassen. Das brachte eh nichts.

Noël schüttelte den Kopf und wandte sich dem Mehrfamilienhaus zu, in dem John wohnte.
Vermutlich würde diese Begegnung eben dem, was ihm zukam, nicht das Wasser reichen können. Er wusste noch nicht, ob er neugierig oder ängstlich sein sollte. Eine gute Portion von Vorsicht war geboten, um nicht sonst wo zu enden.
Was ihn wohl erwarten würde?

❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎
𝙰𝚞𝚐𝚎𝚗 𝚊𝚞𝚏 𝚟𝚘𝚗 @Timetravler9
❄︎
𝙽𝚘𝚌𝚑 𝚎𝚒𝚗𝚎 𝚜𝚌𝚑𝚘̈𝚗𝚎 𝙰𝚍𝚟𝚎𝚗𝚝𝚜𝚣𝚎𝚒𝚝

❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎𝙰𝚞𝚐𝚎𝚗 𝚊𝚞𝚏 𝚟𝚘𝚗 @Timetravler9 ❄︎𝙽𝚘𝚌𝚑 𝚎𝚒𝚗𝚎 𝚜𝚌𝚑𝚘̈𝚗𝚎 𝙰𝚍𝚟𝚎𝚗𝚝𝚜𝚣𝚎𝚒𝚝

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.
𝟸𝟺 𝚆𝚘𝚑𝚗𝚞𝚗𝚐𝚎𝚗 (𝟸) - 𝚎𝚒𝚗 𝙰𝚍𝚟𝚎𝚗𝚝𝚜𝚔𝚊𝚕𝚎𝚗𝚍𝚎𝚛Where stories live. Discover now