Kapitel 11

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Wie sollen wir die denn besiegen?, fragte Nikos sich in seinem Kopf.

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„Ich habe weiter vorne eine kleine, versteckte Lichtung gesehen, wir können unser Lager dort aufstellen", meinte Piper und deutete hinter uns.

„Alles klar", meinte Nikos und legte den Rückwärtsgang ein.

Leise stiegen alle aus dem Wagen und luden die Sachen aus.

Die Lichtung war etwa einen Kilometer von dem Lager ihrer Feinde entfernt, sodass sie nicht zu vorsichtig mit ihrer Lautstärke und ihrem Lagerfeuer, welches sie wahrscheinlich zünden würden, sein mussten.

„Wir haben zwei kleine Zelte mitgebracht. Ich würde sagen, ihr nehmt eins und wir nehmen eins", meinte Annabeth zu Luke.

„Geht klar. In der Nacht machen wir am besten abwechselnd Schichten. Nicht, dass wir noch angegriffen werden", schlug Luke vor.

„Gut, machen wir so. Dann lasst uns erstmal die Zelte aufbauen, danach können wir ja erkunden gehen", meinte Nikos und sie bauten die Zelte auf.

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Die Umgebung, in der sie sich befanden, war ganz schön bewachsen mit Bäumen und Büschen, perfekt zum Verstecken.

Nikos traute sich sogar, etwas näher an das Lager ihrer Feinde. Die Zelte waren in einem Kreis geformt, innerhalb dieses Kreises wurde ein Lagerfeuer angezündet, außerhalb des Kreises befanden sich die die Wächter, die aufpassten, dass keiner ihr Lager angriff. Doch genau das hatten Nikos, Luke, Annabeth und Piper vor.

Die Sonne war nun schon etwas zum Boden geneigt, was bedeutete, dass der späte Nachmittag angebrochen war.

Die vier hatten sich bei ihrem kleinen Lager versammelt und bauten eine kleine Feuerstelle aus faustgroßen Steinen, die wir im Wald gefunden hatten.

„Habt ihr eigentlich etwas zu Essen dabei?", fragte Luke und schaute in die Runde.

„Ähm..." Die vier schauten sich an und merkten, dass keiner von ihnen etwas zu Essen oder zu trinken dabeihatte.

„Ein paar Kilometer von hier war ein kleiner Supermarkt, da könnten wir hingehen", schlug Annabeth vor.

„Gute Idee, wollen wir das jetzt gleich machen? Wir wissen nicht, was noch alles passiert", meinte Nikos.

„Können wir machen. Am besten blieben zwei hier und zwei fahren. Sonst passiert hier noch was, während wir alle nicht da sind", meinte Piper.

„Wie machen wir das dann? Nikos muss auf jeden Fall zum Supermarkt fahren. Willst du mitfahren, Piper? Du hast ja das ganze Geld von uns", schlug Annabeth vor.

„Gut. Dann fahren Nikos und ich zum Supermarkt, dann könnt ihr hier vielleicht ein bisschen aufräumen und organisieren", meinte Piper und die beiden stiegen in den Wagen.

Die Fahrt dauerte etwa zwanzig Minuten. Nikos kannte Piper zwar, doch Piper kannte ihn nicht richtig. Die Stille zog sich immer weiter in die Länge, was das Ganze etwas unangenehmer machte.

Nikos entschied sich dazu, diese Stille zu beenden. „Weißt du eigentlich, was genau wir kaufen müssen?"

„Ich würde sagen, wir kaufen ein paar Flaschen Wasser und Brot. Etwas anderes zu Essen gibt es nicht wirklich. Alles andere können wir nicht wirklich lange lagern. Außerdem macht Brot schnell satt, das ist auch vorteilhaft", meinte sie.

„Gute Idee. Vielleicht sollten wir das machen", stimmte Nikos zu und bog auf den Parkplatz des kleinen Supermarktes ein.

„Da sind wir", meinte Nikos und parkte das Auto ordentlich auf einem der freien Parkplätze.

Die beiden kauften zwölf Flaschen Wasser, vier Toasttüten und drei Gläser Marmelade. Sie kauften auch mehrere Packungen Holzbesteck, damit sie ihre Brote auch beschmieren konnten. Außerdem kauften sie auch ein paar Pappbecher zum Trinken.

„Jetzt wieder zurück", murmelte Nikos und gähnte.

„Müde?", fragte Piper und gähnte ebenfalls.

„Bisschen. Bin heute zu viel Auto gefahren", murmelte Nikos unverständlich und setzte sich ans Lenkrad.

Die Fahrt verlief, im Gegensatz zur Hinfahrt, relativ angenehm, sie unterhielten sich ein wenig, hörten Musik.

„Da seid ihr ja wieder", begrüßte Annabeth uns und half uns, die Wasserflaschen vom Auto zu laden.

„Was habt ihr schönes getrieben?", fragte Piper und legte sich in eines der Zelte.

„Ach, nur etwas unterhalten", meinte Annabeth und zuckte mit den Schultern.

„Ich habe da vorne einen Baumstamm gesehen, der da einfach nur herumliegt. Wollen wir den vielleicht hierher bringen, damit wir so eine kleine Sitzbank an unserem Lagerfeuer haben? Man weiß ja nicht, wie lange wir hier bleiben müssen", schlug Nikos vor.

„Gute Idee"; meinte Luke. „Nikos und ich können das erledigen."

„Gut, dann macht ihr das, wir räumen hier ein bisschen auf", meinte Annabeth und sie begannen, den Toast und das Wasser in einer Ecke ordentlich aufzustapeln.

Luke und Nikos machten sich auf den Weg zum Baumstamm, der nicht allzu groß war. Ungefähr so lang wie Annabeth groß war. Da lagen sogar zwei davon, weshalb sie sich dazu entschieden, beide Stämme mitzunehmen.

„Ich nehm das eine Ende, du das andere", schlug Luke vor und die beiden trugen einen Baumstamm nach dem anderen zu ihrer Lagerfeuerstelle, sodass man darauf sitzen konnte und sich dabei anschauen konnte.

Die Sonne ging nun langsam unter, es war Zeit, Abend zu essen.

„Lasst es euch schmecken", murmelte Luke und biss in seinen Toast.

„Gar nicht so schlecht", schmatzte Nikos und nickte zufrieden.

Als es dann dunkel wurde, teilten die vier sich in zwei Teams auf.

„Also, wer will wachbleiben?", fragte Annabeth und gähnte.

„Ihr beiden seht müde aus. Vielleicht solltet ihr beiden zuerst schlafen gehen, dann übernehmen Piper und ich die erste Schicht. Wir wecken euch dann, wenn wir zu müde werden", meinte Luke und begann, mit zwei Stücken Holz zu versuchen, ein Feuer zu entzünden. Und es klappte. Wow.

„Gute Nacht, weckt uns, wenn ihr müde seid", gähnte Nikos und legte sich in eines der Zelte.

Doch Nikos konnte nicht gut schlafen, sein Kopf war voller Gedankenfutzel. Würde in der Nacht etwas passieren, während er schlief? Würde er den Kampf verschlafen und somit seinen Freunden nicht helfen, wenn sie in Not waren? Würde Nikos es schaffen, Annabeth zu beschützen? Ja, er war nicht mehr mit ihr zusammen, aber das änderte nichts an seinen Gefühlen. Er wollte sie, aber er konnte es nicht tun, er konnte nicht riskieren, dass das alles noch einmal passierte.  

Percy Jackson - I am BackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt