Kapitel 83

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Ein großes Danke an Jungkook, der mir mit seinem Album die perfekten musikalische Untermalung für die folgenden Kapitel geliefert hat xD

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Jungkook POV

Zwei Tage! Zwei Tage war das, nennen wir es mal Gespräch, mit Jimin bereits her. Er hatte mit mir Schluss gemacht und der Schmerz, den ich seitdem verspüre, hatte keine Sekunde nachgelassen. Eher im Gegenteil. Mit jeder verstrichenen Sekunde wurde er schlimmer. Keine Ahnung, wie andere Menschen das ständig aushalten konnten.

Doch ich wäre nicht Jeon Jungkook, wenn ich das einfach so hinnehmen würde. Jimins Begründung klang mir doch ziemlich vage und ehrlich gesagt reicht mir das auch nicht. Wenn er wirklich nicht mehr mit mir zusammen sein wollte, dann wollte ich mindestens einen vernünftigen Grund hören.

Also versuchte ich erneut, ihn zu erwischen. Denn wer hätte es gedacht, meine Nachrichten ignorierte er. Der Gedanke, dass er meine Nummer sogar blockiert hatte, streute nochmal extra Salz in die klaffende Wunde. Allerdings war das leichter gesagt als getan.

Ich versuchte es wieder am Aquarium. Doch kaum hatte Jimins suchender Blick mich entdeckt, flüchtete er durch den Haupteingang nach drinnen. So schnell konnte ich ihm nicht folgen. Ich wartete bis er Feierabend hatte, doch stand ich vorm Haupteingang, schlich er sich hinten raus, oder andersrum.

Als ich also im Café vorbei ging, versteckte er sich im Hinterzimmer, bis seine Kollegen mich erfolgreich rausgeschmissen hatten. Sogar mit der Polizei haben sie mir gedroht, wenn ich nicht ging. Gut...vielleicht war ich ein wenig laut geworden. Doch irgendwo musste mein ganzer Frust ja hin. Und mit jedem weiteren Tag wurde er größer und größer.

Ich ertränkte meinen Schmerz in einer Wut auf alles und jeden, welche am Ende des Tages mein Boxsack abbekam. Tatsächlich kostete es mich immer mehr Selbstbeherrschung, nicht in jedem Moment an die Decke zu gehen. Ich hasste dieses Gefühl, und doch konnte ich nichts dagegen tun. Noch nie hatte ich mich so verzweifelt gefühlt.

Jimin, warum tust du mir das nur an?

Da ich keinen anderen Ausweg mehr sah, wartete ich vor seinem Wohnhaus darauf, dass der Blonde nach Hause kam. Wie ein verrückter Stalker stand ich also in der Nähe der Bushaltestelle, damit ich es sehen würde, wenn er ausstieg und lehnte gegen die Hauswand. Meine Hände tief in den Taschen meiner Jacke, um sie vor der Kälte zu schützen, die sich bereits durch meine Knochen fraß.

Der Winter kündigte sich bereits an, das Jahr neigte sich dem Ende und bald wäre wieder Weihnachten. Kein Fest, das wir bei uns zuhause je gefeiert hätten. Vor allem da es eigentlich ein Fest der Liebe war. Ich hatte gehofft, diese besinnliche Zeit des Jahres einmal wirklich mit jemandem zu verbringen, der mich liebte. Da hatte ich mich wohl zu früh gefreut.

Lange konnte ich jedoch nicht an meinen trübseligen Gedanken festhalten, da sie von einem haltenden Bus unterbrochen wurden. Es war bereits der fünfte, seit ich hier stand. Jimin war ungewöhnlich spät dran, dafür, dass er bereits vor einer Stunde Feierabend gehabt hatte, so dass ich die Hoffnung bereits langsam aufgab, dass er noch kommen würde.

Vielleicht traf er sich ja noch mit jemandem, oder war zu Tae gefahren. Was wusste ich denn. Mehrere Menschen verließen den Bus und liefen in alle Richtungen davon, doch niemand davon war mein Jimin. Seufzend wollte ich meinen Blick schon wieder von dem Fahrzeug abwenden, als doch noch jemand ausstieg.

Seine Nase tief in dem flauschigen Schal vergraben, erkannte ich den Blondschopf. Mit angezogenen Schultern rieb er seine Hände aneinander, als die Kälte ihn erwischte. Seine großen überraschten Augen funkelten richtig im Licht der Straßenlaternen. Doch obwohl es bereits dunkel war und er ziemlich weit weg von mir stand, erkannte ich, wie müde er aussah.

UnforeseenWhere stories live. Discover now