4 - Katastrophen und Rettungen

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Darren

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Darren

Es ist erschreckend, wie schnell man seine Meinung ändern kann. Bin ich vor 24 Stunden – beim Warten auf Ivan und seinen Trupp – dem Projekt noch mit äußerst großer Skepsis begegnet, so ist das heute schon ganz anders.

Der restliche Tag verläuft einfach zu gut und ich fühle mich, als wäre ich in einem Traum gelandet.

Ellen und ich lassen uns das Hotel zeigen und verbringen einige Zeit auf der Terrassenanlage im 7. Stock. Viel zu schön, um nur kurz dort zu bleiben; das beschließe ich jedenfalls in der ersten Sekunde, die ich an diesem Ort bin. In der Sonne zu liegen, sich die salzige Meeresbrise um die Nase wehen zu lassen, die Schaumkronen im Wasser beim wilden Tanz zu beobachten und einfach Urlaub zu haben – ich verstehe, warum #NothingButTheOcean so viele Anhänger hat.

Dass das nicht die Anweisung meines Bruders gewesen ist und wir eigentlich den Tag anders nutzen sollen, ignorieren wir mit Ellen für kurze Zeit – eine Stunde im Paradies lasse ich mir nicht nehmen.

Irgendwann treibt mich meine Begleiterin dann doch zur Eile an und wir spazieren gemeinsam durch die verschiedenen Etagen des Hotels, beobachten Mitarbeiter und erspähen Türen, die Eingänge zu Bereichen sind, die normalen Gäste nicht zu Gesicht bekommen sollen.

In der Lobby angekommen, zieht Ellen mich nach einigen unbefangenen Schritten hinter eine Säule und deutet dann auf eine Reihe von Türen, die bis auf eine weder beschriftet noch anderweitig gekennzeichnet sind. Eng aneinander gedrängt bleiben wir für eine Weile dort stehen und beobachten, ob sich dort etwas tut. Zu unserem Pech bleibt allerdings jede der Türen geschlossen.

„Die Tür ganz rechts da führt anscheinend zum Hotelchef und seinem Manager", entziffert Ellen die kleinen Buchstaben von unserer Entfernung aus. „Was meinst du, was ist hinter den anderen Türen?"

„Unspektakuläres. Reinigungsmittel vielleicht, oder Aufenthaltsräume des Personals", mutmaße ich und zucke mit den Schultern, denn so sehr interessiert es mich dann doch nicht.

„Wahrscheinlich hast du recht. Aber bleiben wir noch kurz hier stehen und versuchen, mehr herauszufinden."

Ich hebe einer meiner Augenbrauen an, warte auf den Gedankennachschub, für den es jetzt höchste Zeit wäre. Aber sie bemerkt noch nicht einmal, dass ich sie anstarre – so sehr fixiert sie die Türen, als könnte sie sie mit purer Willenskraft zum Öffnen bewegen.

„Hast wohl auch noch nie vom Thema: Auffällig sein gehört, was?", beschließe ich nachzuhelfen.

Ich folge ihrem Blick, der daraufhin vorsichtig in der Lobby umherwandert, beobachte ihr Mienenspiel, das von kurz aufflackernder Nervosität dominiert wird. Als sie sich mir wieder zuwendet, ist davon nichts mehr zu sehen. Nur ein kleines Lächeln, das ihre übliche gelöste Stimmung wieder einsetzen lässt. „Stimmt, lassen wir uns nicht gleich am ersten Tag für verdächtig einstufen. Was schlägst du vor?"

Seegurken zum FrühstückWhere stories live. Discover now