28 - Der 23. Dezember, Teil II

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[Louis]

„Was soll ich denn anziehen?" fragte ich Harry, während ich vor der Reisetasche im Gästezimmer stand und ratlos auf den Kleiderberg, der sich unaufgeräumt darin befand, starrte. Er warf einen Blick darauf. „Gibt's da drin überhaupt noch was, was nicht zerknittert oder ungewaschen ist?" fragte er amüsiert und ich warf ihm einen mahnenden Blick zu.
„Wie nett" bemerkte ich, kassierte ein schallendes Lachen.
„Zieh dir einfach was Bequemes an."
Ich sah ihn an. „Bequem heißt bei mir Jogginganzug, das weißt du schon, oder?"
„Dann vielleicht bequem, aber festtagstauglich?" antwortete er und grinste mich an. Ich nickte, leerte die Reisetasche auf dem Bett aus.
„Oh mein Gott", flüsterte Harry und sah mich geschockt an. „Ich gehe, das kann ich mir nicht mit ansehen."
Kurzerhand verließ er das Zimmer und ich lachte, ehe ich mich umzog. Anscheinend stand er nicht auf Unordnung. Letztendlich entschied ich mich für eine Jeans, zog ein Poloshirt und darüber einen dunkelblauen gestrickten Wollpullover an. Ich empfand dies als festlich genug, außerdem konnte er schon froh sein, dass ich ein Poloshirt überhaupt besaß.

Ich ging langsam nach unten zu Harry, der mit Lottie in der Küche stand und sie schienen irgendetwas zu tuscheln.
„Habt ihr Geheimnisse vor mir?" fragte ich sofort und ging zu ihnen. Sie beide sahen zu mir und grinsten. „Vielleicht?" fragte Lottie, grinste mich frech an.
Ich verzog das Gesicht. „Find ich nicht okay."
„Ach mein Schatz, du profitierst nur davon!" beruhigte mich Harry und legte den Arm um mich. „Du siehst super aus. Bist du bereit?"
Ich nickte leicht. „Ich hoffe doch."
„Super!" Harry sah zu Lottie. „Dann sehen wir uns später wieder, vermutlich erst morgen früh. Keine Sorge, ich bring ihn dir heil wieder!"
Lottie grinste und küsste erst meine und dann Harry's Wange. „Viel Spaß!"

Harry und ich nahmen den Wagen und ich war überrascht, dass er sich in Doncaster augenscheinlich zurechtzufinden wusste, denn nur wenig später parkten wir vor dem örtlichen Kino. Ich sah ihn fragend an.
„Kino?"
„Ja!" sagte er strahlend und wir stiegen aus. Das Gebäude war unbeleuchtet und ich sah ihn skeptisch an. „Baby, das ist geschlossen. Bist du sicher, dass du richtig geplant hast?" fragte ich ihn und der Lockenkopf grinste nur und nickte. „Na logisch!" Er kramte aus seiner Hosentasche einen Schlüssel, mit dem er vor meinem Gesicht herumklimperte und frech grinste.
„Wir haben das Kino heute ganz für uns allein!"
Meine Augen weiteten sich und ich sah ihn überrascht an.
„Du hast ein Kino für mich gemietet?" hauchte ich und er nickte zufrieden und strahlte mich glücklich an.
„Ja, dann haben wir unsere Ruhe und du kannst dir mit mir deinen Lieblingsfilm ansehen."
„Du willst Grease mit mir schauen?"
Er nickte wieder und ich war völlig überfordert mit meinen Emotionen. Noch nie in meinem ganzen Leben hatte jemand sich so für mich ins Zeug gelegt. Ich wusste nicht einmal, wie man sich in so einer Situation verhielt. Was war angemessen genug, um sich für so etwas vernünftig zu bedanken? Ich wusste es nicht, weshalb ich nicht anders konnte, als ihn anzustarren.

Er grinste und schloss das Gebäude auf, dann gingen wir hinein und als sich die Türen schlossen und somit die Außenwelt von uns getrennt war, sprang ich ihn einfach an, schlang die Arme und Beine um ihn und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge.
Einen Moment war er überfordert, taumelte einen Schritt zurück, doch er fing sich schnell wieder und hielt mich fest, küsste meine Wange.
„Du freust dich also?"
Ich nickte nur und presste mich enger an ihn, ich hätte vor Freude vermutlich losgeheult, wenn ich es mir nicht verboten hätte, so glücklich war ich.
„Wo warst du die ganze Zeit nur, Haz?" hauchte ich.
Ich konnte sein Lächeln spüren. „Weiß ich auch nicht, Lou."
„Ich wünsche mir, dass ich dich nie wieder loslassen muss." Sagte ich ehrlich, während ich mich weiter an ihn klammerte und von meinen Emotionen vollkommen überrannt wurde. Ich hatte noch nie so viel empfunden wie jetzt gerade, da war ich mir sicher. Es war beinahe zu viel, weshalb ich ihn wirklich nicht loslassen wollte.

How To Fuck Your Enemy | Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt