Chapter 12: Game

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POV YONGBOK

,,Das", er atmet leise aus, „ist genau das, was ich die ganze Zeit hören wollte".

,,Jetzt fängt das Spiel erst richtig an, Yongbok", grinst er.

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,,Wie meinst du das?", frage ich etwas verwirrt und starre zu ihm hoch. Noch immer ist er mir nah. Sehr nah. 

,,Wie ich das meine?", entgegnet er mit einem gehässigen Unterton. Hyunjin entfernt sich wieder von mir und tritt einige Schritte zurück. Mein Blick geht wieder zu der Leiche und seinen Füßen, welche wenige Zentimeter vor ihr stehen. Ich stelle mir vor wie Hyunjin über sie stolpert und fällt, dabei weiß ich nicht ob ich nun darüber lachen soll oder wohl eher nicht. Andererseits könnte ich auf diese Weise schnell flüchten. Doch wieder ist es bloß eine Frage der Zeit, bis er mich finden und töten würde. Immerhin weiß er ja wo ich wohne..

Seine Stimme ertönt und reißt mich somit aus meinen Gedankengängen. ,,Damit meine ich, dass ich dich endlich töten kann, Yongbok-ah", grinst er. ,,Das willst du doch schon die ganze Zeit", erwidere ich nun doch schon ziemlich genervt. 

,,Genau das ist es!", ruft er auf einmal und erschrocken zucke ich zusammen. Was soll das plötzliche Geschrei? Wieder kommt er auf mich zu und greift grob meine Schultern. Fest drückt er sie und starrt mir mit aufgerissenen Augen ins Gesicht. ,,Ich will dich schon die ganze verdammte Zeit über umbringen", knurrt er. ,,Doch nie, wirklich nie wolltest du dich wehren. Weißt du eigentlich wie nervig das war? Endlich hast du mal vernünftigen Menschenverstand und versuchst zu fliehen. Ich kann dich nun töten und dabei die Angst in deinen Augen sehen. Du wirst dich wehren, versuchen davonzulaufen und ich werde dich jagen. Wie der Löwe das Lamm verfolgt und tötet, so werde auch ich dir dein Leben zur Hölle machen und dich anschließend qualvoll umbringen", seine Fingerspitzen wandern über meine Wange, streicheln diese zärtlich. 

Es scheint überaus paradox, wie er vom Morden spricht, aber zeitgleich mit mir so sanft umgeht. Was plant er? Was genau ist sein Ziel? Wolle er mich töten, hätte er es längst getan. 

,,Wie willst du das anstellen, Hwang?", raune ich tief und blicke entschlossen zu ihm hoch. Ich lasse mich nicht kleinkriegen. ,,Wie willst du mich töten? Huh? Ich könnte jederzeit die Polizei rufen und ihnen erzählen, was du hier machst", nun bin ich derjenige, der einen Schritt näher tritt und den Mann betrachtet. 

,,Das würdest du aber nicht tun", grinst er. Wie meint er das? ,,Dir gefällt doch dieses Spiel, das wir hier spielen, nicht?". Meine Augen verengen sich zu Schlitzen, während ich ihn beim Sprechen beobachte. 

,,Warum sollte es mir gefallen?", knurre ich, ,,Dieses Spiel hier ist mehr als nur nervig. Es ist lästig und scheiße. Lass mich entweder in Ruhe oder bring mich um, Hauptsache ich muss dich nicht mehr sehen".

,,Und warum machst du dann hierbei mit, wenn du mich doch angeblich so sehr hasst?", lacht er und kommt noch näher. ,,Wobei?", ,,Na hier". 

Und im nächsten Augenblick greift er grob meinen Kiefer und drückt mir seine Lippen auf. Ich hatte sie bereits oft spüren dürfen und wieder und wieder spüre ich meine Knie weich werden. Wie so oft beginnt mein Bauch sich zu drehen, meine Fingerspitzen fangen an zu zittern. 

Es ist, als wäre ich ihn einer Trance, in welcher seine weichen, vollen Lippen es mir nicht erlauben aufzuwachen und davonzulaufen. Ich will das nicht. Ich will hier weg. Aber gleichzeitig will ich auf ewig seine Lippen spüren. 

Seine Hände wandern an meine Taille, drücken diese sanft, während er seinen Kopf neigt und den Kuss vertieft. Ich keuche leicht auf und öffne dabei meine Lippen einen Spalt. Sein süßer Atem strömt durch meine Mund und ich kneife meine Augen zusammen um das Gefühl noch stärker aufzunehmen. 

Doch plötzlich schießt mir ein Gedanke durch den Kopf. Er war wirklich für den Bruchteil einer Sekunde da und sorgt dafür, dass ich Hyunjin an den Schultern wegschubse. Dieser schaut mich bloß mit einem Grinsen an, als würde er wirklich gar nichts ernst nehmen können. 

,,Was denn? Hat es dir nicht gefallen?", fragt er schelmisch.

,,Mach die Leiche weg ", murmele ich nervös. Vedammt, jetzt bin ich wieder nervös und wage es kaum ihn anzusehen. Er weiß ganz genau wie er mich aus der Fassung bringt. 

,,Tch die? Ich lasse sie einfach liegen, irgendwer findet sie schon", antwortet er und schaut sie abwertend an. Bei seiner Reaktion werde ich wütend. Zorn und Ekel kommt in mir hoch. ,,Du bist ein Monster. Bleib weg von mir", sage ich mit zusammengebissenen Zähnen und drehe mich ohne ein Wort um, um zu verschwinden. Hinter mir höre ich lautes, verrücktes Lachen. Psychotisch..

Auf dem Weg grübele ich über alles mögliche. Über ihn, mich, den Kuss, die Tatsache, dass ich wohl sterben werde.. In mir baut sich Hass auf. Hass gegen ihn und Hass gegen mich. 

Wieso ich? Was macht mich zu seiner Zielperson? Was bewegt ihn dazu überhaupt wild fremde Menschen umzubringen? Ist er krank? Hat er eine traumatische Vergangenheit? Eins ist klar, gut geht es ihm jedenfalls nicht. 

Zuhause erwartet mich meine Familie. ,,Yongbok-ah! Warum hast du heute so lange gebraucht?", fragt meine Mutter aus dem Wohnzimmer. Ich luge kurz rein und meine, ich wäre bis jetzt mit Jeongin im Café gewesen. Anschließend bevor ich noch irgendwie aufgehalten werden würde, laufe ich in mein Zimmer und lege mich erschöpft auf mein Bett. 

Und ohne dass ich es kontrollieren kann, falle ich in den Schlaf.

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Ich hab das Gefühl, dass das Kapitel einfach mega scheiße geworden ist *-*



















Winter Plans // HyunlixWhere stories live. Discover now