Kapitel 4

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Elizabeth
»Bombarda!« ich schleudere wild Zaubersprüche durch die Gegend. Eine Explosion in der Ecke zerreißt ein paar alte Stoffsäcke mit Sand. »Confringo!« ich ziele auf eine Übungspuppe. Sie wird mit einem lauten Knall zurück geschleudert. »Ok. Wow. Du ziehst das jetzt schon seit vollen 10 Minuten durch, willst du mir jetzt endlich sagen was los ist?« Welzaraya klingt mittlerweile genervt. Ausser Puste wende ich mich ihr zu.
»Tom macht mich so fertig« ich keuche und ziele wieder auf die Puppe. »Depulso!« Die Puppe wird gegen die Wand geschleudert und zerspringt in alle Teile. Welzaraya beobachtet mich mit großen Augen. »Das sehe ich.« sie lächelt. »Ich verstehe nur nicht ganz warum.« Wie sie versteht nicht warum? Wie kann man das nicht verstehen. Wir kocht uns mit hoch. Ich drehe ihr den Rücken zu und starte wie gebannt die zerstörte Puppe an. Könnte ich sein. Zerstört. »Bombarda Maxima!« Welzaraya kreischt auf. Alle bereits zerbrochenen Teile scheinen sich noch einmal zu teilen und fliegen quer durch den Raum. Erschrocken aber dennoch schnell reagiere ich. »Protego.« sage ich entschieden und langsam. Im richtigen Moment hallt mein Schild um uns auf und alle Scherben prallen an ihm ab.
»Hör mir zu, El! Es reicht. Du bist so eine starke Zauberin, aber wenn du mir nicht sagst was los ist und du alles nur in dich reinfrisst, dann vermute ich, dass ich hier heute noch draufgehen werde weil du mit irgendwelchen sinnlosen gefährlichen Zaubersprüchen herumhantierst!« Sie ist ausser sich. Sinnlose gefährliche Zaubersprüche? Ich habe nicht einen gefährlichen Zauberspruch ausgesprochen. Bombarda gehört doch wohl nicht dazu?
»Wenn du mich jetzt entschuldigst, ich habe besseres zu tun als das hier.« schnippisch tritt die aus der Krypta. So schnell konnte ich gar nicht handeln.
Eine Wut kocht in mir hoch, so wie ich sie nur selten kenne. Ein Druck baut sich in mir raus, den ich einfach rauslassen muss.
Ich schreie aus Leibeskräften, so laut ich kann. Eine riesige Druckwelle schiesst durch den Raum und alles wird zerstört. Es ist so laut, ich hätte schwören können mein Trommelfeld platzt.
Aber jetzt fühle ich mich viel besser. Wie benommen stehe ich auf, ich habe gar nicht mitbekommen, wie ich mich hingekniet hatte und schaue mich im zertrümmerten Raum um. Oh man, da musste wohl wirklich mal was raus. Ein Glück war Welzaraya gegangen, ich glaube sie hätte tatsächlich Angst vor mir gehabt. Es ist Zeit mein Können etwas in Frage zu stellen. Ich schwinge den Zauberstab um mich, ohne einen Zauberspruch zu sagen und alles kehrt wieder an Ort und stelle zurück. Selbstbewusst bewundere ich mein Werk. Die Säcke, die Zielscheiben und sogar der Kronleuchter war wieder wie neu.
Ich krame in meinem Kopf nach Zaubersprüchen, die ich gerne mal ausprobieren wollte.
Ser...serpent irgendetwas mit Serpent. Wenn ich mich recht erinnere bedeutet Serpent Schlange und der Spruch soll eine heraufbeschwören. Ich verstehe mich schon immer gut mit Schlangen. Und mit verstehen meine ich das auch wörtlich. Ja ich bin ein Paselmund. Aber das weiß so gut wie keiner über mich. Ich weiß auch, das sich irgendwo im Schloss eine Schlange befindet, nur habe ich seit Jahren aufgehört danach zu suchen. Vor allem letztes Jahr habe ich sie oft reden hören. Sie war hungrig gewesen. Und ich bin mir zu 100% sicher das Tom auch einer ist.
Dass er etwas mit dem Vorfall letztes Jahr zu tun hat, war mir klar. Und das die Schlange etwas damit zu tun hat, war es auch also kann das ja nur eins bedeuten. Tom ist ein Paselmund und steuert es mehr oder weniger. Aber ich will keinen Gedanken mehr an ihn verschwenden. Weder an ihn noch an Schlangen. Serpensortia! So war er.
Ich richte meinen Zauberstab auf den Boden. Ich übe eine schnelle Handbewegung mit meinem Zauberstab auf und hauche schnell: »Serpensortia!«
Eine Schlange wird quasi aus meinem Stab geworfen. Die eher kleine dunkelgrüne Schlange schlängelt sich auf dem kahlen steinigen Boden der Krypta. Ich bewundere das kleine Ding, lasse meinen Blick über sie schweifen. Sie besitzt schwarze Verschnörkelungen und sieht ziemlich zierlich aus. Also sie ihr Zunge hervorschnellen lässt, sieht man jedoch die langen, scharfen Giftzähne.
»Hallo.« ich rede auf Pasel. Die Schlange reckt den Kopf und schaut mich an. Ihre Zunge züngelt und ihre kleinen Schlitzaugen sehen beinahe niedlich aus. »Hallo, kleine McLarren« antwortet sie mir. Quietschend lasse ich meiner Freude einen kurzen Lauf. Ich habe es geschafft! Ich frage mich wie lange der Spruch wohl anhält? Hoffentlich für immer, denn sie war zum weinen niedlich.
»Du heißt Nagini« bestimme ich. Die Schlange neigt ihren Kopf und ich neige ihn ebenfalls. Mein Block huscht zur Uhr über ihr. »Oh Gott so spät? Morgen muss ich früh raus!«
Ich renne schon los und will gerade aus der Krypta treten, als ich mich wieder an Nagini erinnere. Fast vergessen. Ich renne schnell zurück und knie mich vor ihr nieder. Mein Zeigefinger streicht leicht über ihren kleinen empfindlichen Kopf. Sie züngelt wieder und ich reiche ihr meinen Arm hin.
Sie versteht und schlängelt ihn nach oben, in meinen Ärmel. Ich kichere und laufe jetzt schnell zum Ausgang, der aussieht wie ein kleines orangenes Portal. Ich trete hinein und ein kurzer Lichtstrahl erfasst mich. Es erinnert mich an Reisen mit Flohpulver aber in viel schöner.
Langsam legt sich der orangene Nebel und ich trete aus der Krypta. In schnellem Schritt, ohne mich umzusehen, schlage ich den Weg zu meinem Schlafsaal ein, weil ich ja morgen so früh raus muss. Mit Nagini natürlich.

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⏰ Last updated: Jan 09 ⏰

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 DARKSIDE   [TOM RIDDLE FF]Where stories live. Discover now