⁰⁴|𝖼𝖺𝗉𝗂𝗍𝗎𝗅𝗈

94 8 13
                                    

Nesrin

„Herzlich Willkommen mein Kind, hattest du einen guten Flug?", Vittoria begrüßt mich wirklich herzlich, denn sie kommt mit offenen Armen auf mich zugelaufen. Einige verstehen Vittoria nicht, denn sie glaubt nach wie vor daran, dass ich mit dem Tod von Livia nichts zutun habe. Eigentlich denken sie jetzt alle nur, dass jemand aus meiner Familie etwas damit zutun hat, jedoch vermuteten sie anfangs ich hätte vielleicht aus Neid gegenüber Livia jemanden beauftragt sie zu töten. Die erschien jedoch wirklich unrealistisch für eine 9 Jahrige.

Einer von ihnen glaubt trotzdem nach wie vor ich hatte etwas damit zutun und genau dieser jemand starrt mich im selben Moment an, in dem Vittoria mich umarmt. Mino, der jüngere Bruder von Livia und damit ebenfalls der Cousin von Nelio. „Wie kannst du nur die Mörderin von Livia noch anschauen.", entfährt es Mino. Seine Stimme ist so voller Hass, dass ich mir wirklich unsicher bin, ob er nicht gleich eine Waffe zieht und mich ohne Grund abknallt.
Ich weiß, dass er es am liebsten tun würde.

Mein Blick gleitet wieder zu Vittoria. Mino ignoriere ich dabei einfach genau wie sie es auch tut. „Danke der Nachfrage, mein Flug war wirklich angenehm." „Das freut mich! Möchtest du erst mal etwas trinken? Du hast bestimmt Durst nach so einem langen Flug." Ich merke erst jetzt, dass Nelio mich ununterbrochen anstarrt.
Ob er auch denkt ich hätte etwas damit zutun?

„Klar, ich würde ein Glas Wasser nehmen.", antworte ich. Vittoria lächelt mich lieb an und steuert auf die Küche zu, in die ich ihr folge.

Ich bin mitten in einem Gespräch mit Vittoria, als ich spüre, dass jemand hinter mir steht. Aus Reflex drehe ich mich um und schaue in diese braunen Augen, die mich einst so fasziniert haben. Heute verabscheue ich jedoch sie mehr als alles andere.

„Komm mit, wir haben noch einiges zu besprechen und mein Vater will dich auch nochmal sprechen.", spricht er mich an. Netter kann der Typ einfach nicht sein oder? „Wie wäre es, wenn du etwas netter mit ihr sprichst Nelio.", ich grinse in Nelio's Richtung als Vittoria genau meinen Gedanken laut ausspricht. „Natürlich Mutter, ich werde in Zukunft netter zu Nesrin sein." Wird er eh nicht also mach ich mir gar nicht erst die Hoffnung. „Nesrin würdest du mich hoch in unser Schlafzimmer begleiten, wir haben noch einiges zu klären.", ich nicke einfach nur, weil ich nicht weiß, was ich antworten soll.

Nelio und ich laufen schweigend die Treppe zu „unserem" Schlafzimmer hoch. Niemand sagt auch nur ein Ton. Es ist, als würde ich neben einem Geist herlaufen.

Ein erstickter Schrei entfährt mir, als ich ganz plötzlich gegen die Wand gedrückt werde und wieder diese braunen Augen zum Vorschein kommen. „Pass jetzt genau auf Sartori.", ich schlucke schwer. „Denk bloß nicht nur, weil meine Mutter mir sagt ich soll „netter" zu dir sein, dass ich das auch bin." „Lass mich los Nelio." „Fühlst du dich etwa unwohl?", er fängt an breit zu grinsen und kommt meinem Gesicht noch ein Stück näher. „Normalerweise habe ich Mädchen wie dich jeden Tag vor mir sitzen." „Nimm deine dreckigen Finger von mir." Er widert mich fast schon an, wahrend er so vor mir steht und so tut, als würde ich ihm gleich vor die Füße fallen und nach seinem Schwanz betteln. „Arme Nesrin, irgendwann wirst du um diese Finger betteln." Ich anfange zu grinsen, woraufhin er ein irritiertes Gesicht aufsetzt. „Das will ich gar nicht abstreiten", sofort schaut er mich sprachlos an. Diesen Spruch hatte er definitiv nicht erwartet. Es ist amüsant ihn so zu sehen. „Ich zeig dir jetzt das Zimmer. Komm mit.", ist alles was er sagt. „Damit hätte der große Nelio wohl nicht gerechnet, was?", entfährt es mit. Erwidern tut er darauf aber nichts.

„Ich hoffe für dich, dass du nicht zu hohe Ansprüche hast was das Schlafzimmer angeht.", er schaut mich gelangweilt an und tut so, als würde er etwas ändern, wenn ich jetzt was dagegen sagen würde. „Ich brauche ein Bett und ein Kleiderschrank, mehr nicht.", auch ich antworte ihm monoton und total gelangweilt.

Unser Weg endet vor einer großen weißen Tür. Er öffnet sie und wir betreten das Zimmer. Mir fällt direkt die große Couch und das ist ebenso große Bett auf. Passt doch, einer schlaft auf der Couch unf einer auf dem Bett. Natürlich werde ich im Bett schlafen...obwohl, dieses Bett ist bestimmt nicht bezogen und ich will eigentlich auch gar nicht wissen, wann hier zuletzt eine Frau drinnen lag und von ihm gefickt wurde. Ich verziehe angewidert mein Gesicht und sehe ihn nur im Augenwinkel. Er scheint genauestens zu wissen, woran ich gerade denke.
„Keine Sorge, ich hab es nach dem Sex vorhin frisch beziehen lassen." Irgendwie glaube ich ihm das nicht, daher beschließe ich in dieser Nacht lieber auf dem Boden oder der Couch zu schlafen.

Nelio

Wie sie dasteht und weiter angewidert auf das Bett starrt, ist wirklich amüsant. Ich konnte mir meinen Kommentar einfach nicht verkneifen.
„Du weißt ja jetzt wo unser Zimmer ist, lass uns nach oben zum Büro meines Vaters gehen um dort einiges zu klären."

Ich laufe also wieder aus dem Zimmer in Richtung der Treppe, die nach oben führt.
Vorhin war ich etwas überrascht über ihre offene Art. Eigentlich kam sie mir im ersten Moment so unschuldig vor, so unberührt und unerfahren vor was eigentlich laut dem Vertrag auch so sein sollte aber dieser plötzlich Sinneswandel ihrerseits hat mich aus der Bahn geworfen.
Innerlich ermahne ich mich.
Über was denke ich da grade überhaupt schon wieder nach. Es kann mir absolut egal sein denn bald wird sie sowie so keine Jungfrau mehr sein.

Vor der Tür des Büro meines Vaters kommen wir an und ich drehe mich kurz nochmal um, um zu schauen, ob sie mir auch wirklich gefolgt ist. Danach klopfe ich an der Tür und es ertönt von drinnen ein tiefes „Herein". Ich öffne die Tür und trete als Erster ein. „Nesrin ist da.", sage ich knapp. „Kommt herein." Nesrin kommt hinter mir her gelaufen und lässt sich auf dem Stuhl genau vor dem Bürotisch nieder. Ich setze mich direkt neben sie. Sofort fängt mein Vater zu sprechen an.

Nesrin

„Wie geht es deiner Familie Nesrin?", fragt er. „Gut, danke der Nachfrage.", ich bin wirklich gespannt was das hier wird. „Ich hoffe sie haben dich mit der Hochzeit nicht allzu sehr überrascht?", sie wissen also auch das ich es nicht wusste. „Verstehen Sie mich nicht falsch, aber ihren Sohn zu heiraten ist kein Geschenk für mich." Er nickt und mustert mich dabei genau.
„Ich finde eigentlich schon, dass es ein Geschenk für dich sein sollte, aber das bleibt meine Meinung", er fährt sich einmal über seinen Bart und spricht dann weiter. „Kommen wir zu etwas anderem. Du wirst morgen mit meiner Frau und meiner Tochter nach einem Hochzeitskleid für dich suchen. Immerhin sind es nur noch 2 Tage bis zu eurer Hochzeit."

→ Wie findet ihr das buch?

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

→ Wie findet ihr das buch?

→ Verbesserung Vorschläge?

→ Was sagen wir zu Nesrin und Nevio

→ wie gehts euch

Eure Perlaꨄ

You've reached the end of published parts.

⏰ Last updated: Feb 03 ⏰

Add this story to your Library to get notified about new parts!

annegato nel mare bluWhere stories live. Discover now