Kapitel 6

18 2 0
                                    

Ihre smaragdgrünen Augen flatterten auf, jedoch durch das unerwartete Licht kniff sie ihre Lider wieder zu. Nachdem sich ihre Pupille an die Helligkeit gewöhnt hatte, ließ sie ihren Blick über die leicht gelbliche Decke des Hotelzimmers gleiten, die sich nur wenige Meter vor ihrem Gesicht entfernt befand. Ihre Sicht wurde mit der Zeit immer schärfer, sodass sie die schwarzen Flecken auf der milchigen Tapete erkennen konnte, bei denen sie sich fragte, ob es sich um Dreck oder kleine Löcher handelte. Was auch immer die akkurate Antwort auf ihre Frage war, sie würde sie nicht überraschen, denn schließlich befand sie sich in einem Zwei-Sterne-Hotel, das Akira auf die Schnelle gebucht hatte.

Die Müdigkeit nach dem Quirknutzen machte sich über ihren Körper breit, was ihren Körpergliedern zusätzlichen Kilogramms verpasste. Um die übriggebliebene Energie nicht unnötig zu verschwenden, beschloss sie auf dem Bett liegenzubleiben. Schwerfällig legte sie ihren Arm über ihre Augen, um das störende grelle Licht auszublenden. In der gleichen Sekunde entfloh ihren Lippen ein erschöpftes Seufzen, während sie ihre Gedanken über die vorherige Aktion einsortierte.

» Dein Plan hat fehlgeschlagen, Akira-san «, überbrachte Nanami aufgebracht die schlechte Neuigkeit, » Es tut mir leid ... «

Ihre Worte wurden immer leiser, bis sie schlussendlich in ihrer Kehle erstickten. Nachdem ihre resignierte Stimme im Raum verklungen war, wartete sie auf die Reaktion ihrer Begleiterin. Aber zu ihrer Überraschung erhielt sie keine Antwort oder dergleichen darauf. Verwirrt über diese Tatsache horchte sie aufmerksam in das Zimmer hinein. Jedoch konnte sie keine Geräusche vernehmen, die auf eine menschliche Präsenz hindeuten würden; nicht einmal leise Atemzüge durchbrachen die entstandene Stille.

» Akira-san? «, wiederholte sie den Namen ihrer Freundin, während die Unruhe ungewollt in ihr hochkroch.

Nichts. Sie erhielt weiterhin keine erwünschte Antwort. Mit einem Ruck richtete sich Nakamura panisch auf, nur um vor ihren Augen ein leeres Zimmer vorzufinden. Von dem azuräugigen Mädel war weit und breit keine Spur, was ihren gereizten Nerven den Rest gab.

Ohne auch nur eine weitere Millisekunde verstreichen zu lassen, warf sie die weiße Decke von sich ab, um dann blitzartig aus dem knarzenden Bett zu springen. Binnen zwei Sekunden stand sie bereits mit wackeligen Schritten vor dem winzigen Badezimmer, wobei sie sich kurz an der Mauer stützen musste, da ihr für den Bruchteil einer Sekunde schwarz vor den Augen wurde. Als dieser ätzende Effekt vom rapiden Aufstehen verflog, öffnete sie die besagte Tür hektisch auf. Wie befürchtet, fand sie nur einen leeren Raum vor.

Von ihrer Furcht getrieben, wirbelte die angespannte Blondhaarige herum und besah sich das Zimmer noch einmal. In ihren Ohren rauschte ihr Blut wie verrückt und versperrte ihr somit die Möglichkeit, sich auf ihren Hörsinn zu verlassen. Somit blieb nur noch ihr Sehsinn zur Verfügung, um nach irgendwelchen Hinweisen zu suchen.

Wieso? Wieso ist Akira-san nicht mehr da? Sie hat mir doch versprochen, auf meinen Körper aufzupassen! Wo, zur Hölle, befindet diese Baka also?! – überfluteten ihre Gedanken sie, was ihr Nerven immer mehr auf die Spannung stellte.

Ihr Blick blieb auf ihrem Handy hängen, das unter der beiseite geschobenen Decke hervorlugte. Wie von einem Geistesblitz getroffen, warf sie sich zurück auf das Bett. Dabei knarzte das Holz unter ihrem Gewicht, als sie mit einem Schwung auf der Matratze landete. Augenblicklich griff sie nach ihrem Eigentum und entsperrte mithilfe der Fingertaste ihr Bildschirm.

Daraufhin ging sie auf ihre Kontaktliste, die nur aus drei Telefonnummern bestand, und klickte auf die besagte Telefonnummer an. Auf dem dunklen Hintergrund erschien der Name „Akira-san", dann stellte Nanami ihren Anruf auf laut, sodass der wohlbekannte Klingelton durch das stille Zimmer ertönte.

★ Control 「Shigaraki x OC」Where stories live. Discover now