Kapitel 14 ~ ein Tag mit Viktor Krum

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Hermine

Hermine stand vor dem großen Holzhaus, dass Viktor ihr in einem seiner Briefe beschrieben hatte. Sie sah sich um und war beeindruckt. Das Haus war groß und modern, mit vielen Fenstern und einem flachen Dach. Es lag direkt am Ufer eines Sees, der in der Sonne glitzerte, es war umgeben von grünen Hügeln und blühenden Bäumen.

Viktor wohnte an einem wirklich schönen Ort, dachte Hermine.

Sie atmete noch einmal tief durch und klopfte an die Türe, dann wartete Sie. Hermine war nervös, aber auch aufgeregt, ihn nach so langer Zeit wiederzusehen. Sie hatte Viktor seit der Hochzeit von Bill und Fleur nicht mehr gesehen und dort konnten sie kaum miteinander sprechen. Allerding waren Sie seit dem trimagischen Tunier gute Freunde geblieben und hatten sich immer viele Briefe geschickt, abgesehen in der Zeit als Hermine untergetaucht und auf Flucht war. Nach dem Krieg hatten sie den Kontakt direkt wieder aufgenommen. 

Die Tür öffnete sich und Viktor stand vor ihr. Er trug eine Jeans und ein Hemd, das seine muskulösen Arme betonte. Er sah gut aus, dachte Hermine, aber nicht auf die Art, die ihr Herz schneller schlagen ließ.  Er lächelte breit und umarmte sie fest. "Hermine, du bist da! Ich bin so froh, dich zu sehen! Komm rein, komm rein!" Er zog sie ins Haus und führte sie in ein gemütliches Wohnzimmer mit einem Kamin und einem Sofa. "Wow, Viktor, dein Haus ist wunderschön", sagte sie bewundernd. "Vielen Dank. Setz dich doch erstmal, ich kann es dir später gerne alles zeigen. Aber vielleicht hole ich uns erstmal etwas zu trinken. Möchtest du einen Tee?"

 "Ja sehr gerne, danke", sagte Hermine und setzte sich auf das Sofa. Sie sah sich um und bemerkte viele Fotos an den Wänden. Sie erkannte einige von Viktors Quidditch-Spielen, aber auch einige von ihm und seinen Freunden. Sie sah auch einige Bilder von ihm und einem jungen Mann. Das musste wohl Poljakow sein. Von ihm hatte Viktor ihr in einem seiner Briefe letztes Jahr geschrieben. Viktor unterbrach ihren Gedankengang als er mit zwei Tassen Tee zurück kam und sich neben sie setzte. Er reichte ihr eine Tasse und sagte: "Ich hoffe, du hast gut hier her gefunden. Wie geht es dir? Wie geht es Harry und Ron?" Hermine nahm einen Schluck von ihrem Tee und antwortete: "Danke, mit deiner Beschreibung war das gar kein Problem. Mir geht es gut, danke. Harry und Ron auch. Sie arbeiten jetzt beide im Zaubereiministerium. Harry und Ron sind beide Auroren. Und du? Wie geht es dir? Was machst du jetzt? Immer noch Quidditch nehme ich an?" Viktor seufzte und sagte: "Mir geht es gut, danke. Ja du hast recht, ich spiele immer noch Quidditch, aber nicht mehr so oft wie früher. Ich bin jetzt Trainer der bulgarischen Nationalmannschaft. Es macht Spaß, aber es ist auch anstrengend. Ich vermisse es manchmal, selbst zu spielen." Hermine nickte verständnisvoll. Sie wusste, wie sehr Viktor Quidditch liebte. Sie erinnerte sich an das erste Mal, als sie ihn gesehen hatte, bei der Quidditch-Weltmeisterschaft in ihrem vierten Schuljahr. Er war der Star der bulgarischen Mannschaft und hatte selbst sie, obwohl sie nicht allzu viel mit Quidditch anfangen konnte, mit seiner rasanten Flugtechnik und seinem mutigen Fang des Schnatzes beeindruckt. Er hatte damals auch ein Auge auf sie geworfen und sie zum Weihnachtsball eingeladen. Sie hatten einen schönen Abend gehabt. Er war toll und unglaublich nett gewesen. Und er konnte sehr gut küssen, aber nach dem Schuljahr hatten sie beschlossen nur Freunde zu bleiben. Als Viktor ihr dann letztes Jahr gebeichtet hatte, dass er auch auf Männer steht und nun mit seinem ehemaligen Mitschüler Poljakow zusammen ist, hatte sie sich unglaublich für ihn gefreut. Sie lächelte ihn an und sagte: "Ich bin stolz auf dich, Viktor. Du bist sicherlich ein toller Trainer. Und du bist ein wirklich toller Freund. Ich bin froh, dass du mir wieder geschrieben hast. Auch wenn ich dir so lange antworten konnte." Viktor ergriff ihre Hand und drückte sie sanft. "Ich bin auch froh, Hermine. Du bist eine genau so tolle Freundin. Und eine wahnsinnig tolle Hexe. Ich habe mir immer Sorgen um dich gemacht, als du auf der Flucht warst. Du hast so viel riskiert, um die Welt zu retten. Du bist sehr mutig."Hermine spürte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. "Danke, Viktor. Das bedeutet mir viel.“ „Ich bin sehr glücklich, dass du hier bist, Hermine. Ich habe dich sehr vermisst." Hermine umarmte ihn und sagte: "Ich dich auch, Viktor. Ich bin froh das du mich eingeladen hast.“Dann lächelten sich an und Viktor sagte: "Möchtest du eine runde spazieren gehen?"Sie standen auf und gingen nach draußen zum See. Dort schlenderten sie entlang und redeten über alles, was in den letzten Jahren passiert war und über alle Neuigkeiten, ihr Leben momentan und viel mehr, sie unterhielten eine Ewigkeit, denn es gab wirklich viel zu erzählen. 

Sie redeten über das Trimagische Turnier, das sie zusammen erlebt hatten. Über ihre Beziehung von damals, die nie wirklich ernst geworden war. Über den Krieg, der so viele Opfer gefordert hatte. Über das Leben nach dem Krieg, das sie beide neu gestalten mussten.

Hermine erzählte ihm von ihrer Arbeit im Zaubereiministerium, wo sie sich für die Rechte der magischen Tierwesen und der Hauselfen einsetzte. Sie erzählte ihm von Harry, der wie ein Bruder für sie war und von Ron, ihrer Beziehung und deren Ende.

Viktor hörte ihr aufmerksam zu und fragte an den richtigen Stellen interessiert nach. Er selbst erzählte Hermine von seiner Arbeit als Quidditch-Trainer, die er angenommen hatte, weil er als Sucher eine starke Verletzung erlitten hatte. Er erzählte ihr von seinen Reisen um die Welt, die er für die Spiele machen musste. Er erzählte ihr von seinen Freunden, die er in verschiedenen Ländern kennengelernt hatte. Er erzählte ihr von Poljakow, seinem Freund, mit dem er vor einem Jahr zusammen gekommen war und der ihn glücklich machte.

Hermine hörte ihm interessiert zu und freute sich für ihn. Sie war stolz auf ihn, dass er zu sich selbst stand und sein Leben so lebte, wie er es wollte. Sie war froh, dass er jemanden gefunden hatte, der ihn liebte. Sie redeten stundenlang, ohne sich zu langweilen. Sie lachten viel, erinnerten sich an alte Zeiten und tauschten Neuigkeiten aus. Sie fühlten sich wohl in der Gesellschaft des anderen, ohne sich zu verstellen. Sie waren trotz allem was passiert war gute Freunde geworden und geblieben.

Sie merkten nicht, wie die Zeit verging, bis die Sonne unterging und der Himmel sich rot färbte. Sie gingen zurück zum Haus und setzten sich an den See, um den Sonnenuntergang zu bewundern.

Hermine hatte einen wirklich tollen Tag mit Viktor gehabt. Nach dem die Sonne untergegangen warm hatten sie noch in Viktors Küche zu Abend gegessen, beide hatten gar nicht gemerkt wie viel Hunger sie hatten, denn das Mittagsessen hatten sie vergessen.
Hermine wollte Viktor bald wieder besuchen, denn sie hatte die Zeit mit ihm wirklich genossen. Als sie sich an der Haustüre verabschiedeten, umarmte Viktor sie noch einmal fest.

"Danke, Hermine, dass du gekommen bist", sagte Viktor.

"Danke, Viktor, dass du mich eingeladen hast", erwiderte Hermine

Sie ging ans Ende der Auffahrt, winkte ihm nochmal zu und mit einem „Bis bald“ und einem leisen ‚Plopp‘ war sie desappariert, sie hasste dieses Gefühl, aber als sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte und vor Charlies Häuschen stand, schlich sich ein breites Grinsen auf ihr Gesicht. Es war ein toller Tag gewesen, die komplette letzte Woche war wundervoll gewesen und sie konnte die nächtsten 3 Wochen kaum abwarten. Sie hatte das Gefühl, dass dies der Beginn einer wunderbaren Geschichte war, in der sie eigentlich schon mitten drin steckte.
Sie öffnete die Türe und lächelte den Mann, der auf dem ganzen Tisch und dem großteil des Bodens Bücher verbreitet und aufgeschlagen hatte, glücklich an. „Hallo Charlie, ich bin wieder zurück.“

Drachenherzfasern [Fanfiction - Hermine Granger und Charlie Weasley]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt