Ein Deal und jetzt?

2 0 0
                                    

„Warum sollten sie mir helfen, um herauszufinden, wer meinen Onkel umgebracht hat?" hakte ich nach, ich brauchte mehr Informationen, bevor ich entscheiden konnte, ob ich diesen Deal, den er vorgeschlagen hatte, eingehen würde. „Weil er ein guter Freund von mir war und ich brauche Informationen, Informationen, die ich auch auf eine andere Weise bekommen kann, aber das würde mir zu viel Zeit kosten" antworte er mir, zu viel Zeit kosten? Hatte er überhaupt eine Idee wie lange es manchmal dauern konnte, um überhaupt Informationen zu finden?

„Wie wäre es, wenn ich dich zu einem Brunch einlade und wir dann alles weitere besprechen?" schlug er vor, er ging wirklich davon aus, das ich einwilligen würde. Leider war sein Deal zu interessant, um abzuschlagen, die Polizei kam nicht weiter und so konnte ich vielleicht Frieden finden, wenn ich den Grund kannte, warum mein Onkel sterben musste. „Und was genau gab ihnen den Eindruck das mich der Deal interessiert?" hakte ich überflüssigerweise nach, er wusste genauso gut wie ich, dass ich mir seinen Vorschlag anhören würde und dann beschließen würde, ob ich den Deal annehmen würde.

„Wenn es dich nicht interessieren würde, warum jemand Jonathan umgebracht hat, würdest du nicht noch 6 Monate nach seinem Tod hier in Mystic Falls wohnen und außerdem die Polizei regelmäßig an ihre Pflicht erinnern, den Mörder zu finden" offenbarte Elijah mir, dass er seine Hausaufgabe gemacht hatte, und das bedeutete das er genau wusste, was er tun musste, um mich zu Mitarbeit zu bringen.

So fand ich mich 20 Minuten später im Mystic Grill wieder mit einer dampfenden Tasse Kaffee vor meiner Nase und mir gegenüber Elijah, der auch eine Tasse Kaffee bestellt hatte, er wirkte so normal, als ob er ein Mensch war, aber ich wusste bereits das dem nicht so war. „Was genau sind die Bedingungen für diesen Deal?" hakte ich nach, wenn ich schon einen Deal einging, dann wollte ich wissen, worauf ich mich einließ.

„Es gibt eigentlich nur eine, hintergeh mich nicht, sonst sehe ich mich gezwungen, tödliche Mittel einzusetzen" antwortete er mir und wollte mich mit seiner Bedingung einschüchtern. „Dann habe ich auch eine Bedingung, sollten sie mich hintergehen, hat das für sie Konsequenzen, ich persönlich mag es nicht andere zu belügen oder zu hintergehen" forderte ich meinerseits eine Bedingung ein. Ich mochte es nicht, wenn man mich belog oder mir etwas verheimlichte oder mich hinterging, genug sogenannte Freunde hatten erfahren, was es hieß, mich zu hintergehen. Den Blick mit dem Elijah mich bedachte, bewies mir, dass er dachte ich war nur ein Mensch, ich konnte nicht viel gegen ihn ausrichten, aber eines wusste er nicht und das war das ich im Besitz, eines Dolches war das in Kombination mit weißeichen Asche das einen Ur-Vampir für eine Zeit außer Gefecht setzten konnte, eine Notlösung wie mein Onkel es umschrieben hatte. Ich hatte nicht vor es zu benutzen, aber wenn Elijah mir keine Wahl ließ, würde ich es einsetzten.

„Dann haben wir einen Deal, ich werde später heute einen Kurier vorbeischicken mit den Informationen zu den Ritualen, solltest du noch brauchen, lass es mich wissen" schloss er den Deal und bezahlte für die Getränke, um dann das Lokal zu verlassen. Ich blieb zurück mit der Frage, ob ich nicht gerade einen großen Fehler begangen hatte.

Nachdem ich den Kaffee ausgetrunken hatte, verließ auch ich das Lokal und begab mich zu meinem Auto, als ich von einem jungen Mann mit rabenschwarzen Haar angesprochen wurde. „Ich habe dich gerade mit Elijah gesehen, weißt du eigentlich, wie gefährlich dieser Typ ist?", ich verdrehte innerlich die Augen, warum dachten Männer immer das Frauen vor anderen Männern gerettet werden mussten? Ich war sicher kein schwaches Mädchen, „Erstens geht es sie rein gar nichts an, mit wem ich mich treffe, und zweitens kenne ich sie nicht einmal, daher bevorzuge ich es, wenn ich nicht ungefragt gewarnt werde" antwortete ich den mir unbekannte Mann und stieg in mein Auto ein, ich ließ ihn stehen und fuhr zurück zum Haus, das mein Onkel mir vererbt hatte.

Vor dem Haus wartete bereits ein Kurier mit den Daten die Elijah mir versprochen hatte und nach der Dicke des Umschlags zu urteilen, würde ich einige Zeit damit verbringen, mich einzuarbeiten. Nachdem der Kurier wieder verschwunden war, betrat ich das Haus und ließ die Tür hinter mir ins Schloss fallen, die Stille, die sich ausbreitete, war beinah ohrenbetäubend. Worauf hatte ich mich eingelassen? Ich war einen Deal mit einem Vampir eingegangen, war ich eigentlich verrückt geworden? Natürlich musste ich verrückt geworden sein, ich war schließlich noch immer hier, obwohl ich schon längst zurück in meine gewählte Heimat die Niederlande hätte, zurückkehren können. Aber ich konnte nicht gehen, ohne zu erfahren, warum mein Onkel hatte sterben müssen, und ich wollte wissen, warum er mir nie von dem Übernatürlichen erzählt hatte, es gab nicht nur Vampire, Werwölfe und Hexen, das konnte ich mir nicht vorstellen, es gab sicher noch mehr übernatürliche Wesen, nur hatten diese es geschafft sich besser zu verstecken.

Mein Handy riss mich aus meinen Überlegungen, als ich auf den Display schaute, erkannte ich die Nummer meiner besten Freundin, „Hey Bee, wie geht es dir?" begrüßte ich sie, nachdem ich den Anruf entgegengenommen hatte, „Hey Mar, sag mal, wie lange willst du noch in wie auch immer dieses Dorf heißt, wo dein Onkel gewohnt hat, bleiben?" fiel sie direkt mit der Tür ins Haus, „Solange bis ich weiß, warum mein Onkel ermordet wurde und außerdem habe ich noch etwas zu tun, ein Freund meines Onkels hat mich um Hilfe gebeten" verdrehte ich die Wahrheit ein bisschen und verschwieg das ich einen Deal mit Elijah eingegangen war. Es war besser für Bee, wenn sie nicht all zu viel wusste. „Das klingt interessant, ist dieser Freund heiß?" informierte sie nach Elijah und ich konnte mir bildlich vorstellen, wie sie sich bereits ausmalte, wie dieser Freund aussah und was sie alles mit diesem Freund machen wollte. „Dir ist schon bewusst, dass mich das nicht interessiert? Und ich habe ehrlich gesagt, andere Dinge zu tun als mir Gedanken darüber zu machen, ob der Freund meines Onkels heiß ist oder nicht" korrigierte ich meine Freundin. Sie wusste das ich mir nichts daraus machte, wie gutaussehend oder heiß jemand war.

Das zählte für mich nicht und das wusste Bee, aber sie ließ es nicht bleiben, mich daran zu erinnern, dass ich die Chance ergreifen sollte und jemanden kennen lernen sollte. „Dir ist schon bewusst, dass der Grund warum ich noch hier bin, nicht ist um jemanden kennen zu lernen, das ist nicht wirklich die Situation, wo ich nach einem Freund suche, ich habe andere Dinge, die ich regeln muss" rief ich ihr in Erinnerung. „Ich weiß, ich weiß" gab Bee nach und erzählte mir von ihrem neuen Job und was sich noch alles ereignet hatte, seitdem ich hier in Mystic Falls lebte. Viel hatte ich nicht verpasst, nur das meine sogenannten Freunde, mich bereits vergessen hatten, weil ich die letzten Monate damit beschäftigt gewesen war, die Besitztürmer meines Onkels zu katalogisieren, zu entscheiden was damit passierte und versucht hatte, Familienmitglieder zu erreichen, die seit Jahren keinen Kontakt mehr zu Onkel Joe gehabt hatten.

Kaum einer der Familienmitglieder hatte sich für Onkel Joe interessiert und wollten auch nichts mit seinem Eigentümern zutun haben. Ich wusste das meine Familie distanziert waren und kaum einer noch Kontakt hatte, aber so wenig Interesse hatte mich erst schockiert und dann verärgert, denn es war noch immer ein Leben, das ohne Grund ausgelöscht worden war. Das ich schon bald mehr über meinen Onkel erfahren würde der ihn in ein anderes Licht rücken würde, ahnte ich noch nicht. 

Tell Me The Truth (German)Where stories live. Discover now