Verwirrung

4 0 0
                                    

Die Stimme meines Onkels füllte die Küche, bevor er auf dem Bildschirm erschien. Es war so unwirklich ihn wieder zu sehen, lebend, nicht mit durch geschnittener Kehle. Er war noch voller Leben und war so stark im Kontrast zu dem Bild, das ich immer wieder vor Augen hatte. „Marlin, wenn du diese Videoaufnahmen siehst, hast du meinen guten Freund Elijah Mikaelson kennen gelernt" hallte seine Stimme aus dem Lautsprecher des Laptops. „Ich hatte gehofft das es nicht so weit kommt, dass ich dir selbst über das Übernatürliche erzählen kann, dass du dieses Video jetzt siehst, bedeutet das die Wanderer es geschafft haben und etwas wichtiges gestohlen haben", ich pausierte das Video, die Wanderer? Ich hatte jetzt schon mehr Fragen, als ich an Antworten erhalten würde.

Ich notierte mir die Wanderer und ließ dann das Video weiterlaufen, ein Amulett und ein Grimoire waren scheinbar am Tag seines Todes in seinem Besitz gewesen und er hatte eine Vorahnung das er nicht mehr lange zu leben hatte, worauf er dieses Video aufgenommen hatte, und betonte das ich Elijah vertrauen konnte.

Dies passte nicht mit den Brief überein, den er mir geschrieben hatte. Was genau war eigentlich los? Bevor ich jedoch weiter darüber nachdenken konnte, wurde geklingelt und Elijah öffnete die Tür, ich hörte eine weibliche Stimme, die ihn berichtete, dass sie den Deal eingehen wollte. Was für ein Deal?

Ich verließ die Küche und fand Elijah mit einer jungen Frau, sie konnte nicht älter als ungefähr 19 sein, sie wirkte nervös und dennoch war sie hier. „Ich bin ein Mann meines Wortes, ich erwarte aber, dass du dich auch an die Abmachung hältst" ließ er ihr Wissen, bevor er sich zu mir umdrehte und die junge Frau als Elena Gilbert vorstellte und hinzufügte, dass sie ein Petrova Doppelgänger war. Genau das, wovor mein Onkel mich gewarnt hatte, ihm von zu erzählen, meine Gedanken überschlugen sich. Wie war es möglich das er das wusste?

„Was genau soll ich tun?" wollte Elena von ihm wissen, während er ihr etwas zu trinken anbot und auf die Couch im Wohnbereich wies, wo sie sich setzten, sollte. „Mit den Salvatore Brüdern nicht gegen mich arbeiten, ich kann dafür sorgen, dass dir nichts passiert, aber dazu muss ich sicher sein, dass du nicht vorhast, etwas gegen mich zu unternehmen" stellte er klar und blieb neben mir stehen, ich konnte seine Anwesenheit deutlich spüren, erst jetzt wurde mir bewusst, wie sich seine Anwesenheit bemerkbar machte. Ein leichtes Kribbeln tanzte über meine Haut, die Härchen stellten sich auf und auch wenn genau das mir eigentlich Angst machen sollte, fühlte es sich seltsamerweise angenehm an. Die junge Frau versicherte Elijah das sie nichts gegen ihn plante, aber mein Bauchgefühl sagte mir, das sie log. Warum würde sie lügen? Ich würde bei Elijah nachbohren, was genau eigentlich los war und was das alles mit der jungen Frau zu tun hatte, die ein Petrova Doppelgänger zu sein schien. Wo war ich rein geraten? Je mehr ich erfuhr, je weniger war ich mir sicher das dies real war. Vor knapp 5 Wochen hatte ich nicht einmal gewusst, dass es Vampire gab, geschweige denn Werwölfe, Hexen, Doppelgänger die anscheinend auch übernatürlich zu sein schienen. „Sollte ich herausfinden das die Salvatore Brüder etwas planen, ist der Deal hinfällig" stellte er klar und ich war mir im Klaren darüber das, er so gefährlich war, wie in den Unterlagen von Onkel Joe beschrieben. Aber das erklärte nicht, warum er mir das Leben gerettet hatte und wenn er wirklich dieses Video hatten zeigen wollen, warum hatte er dann die DVD nicht bei sich?

So vieles machte keinen Sinn und ich würde die Wahrheit herausfinden, aber erst einmal musste ich mich auf die Situation, die sich vor meinem Augen abspielte, konzentrieren. „Das ist das einzige? Ich soll Stefan und Damon davon abhalten, etwas gegen dich zu unternehmen und dafür sorgst du dafür das mir nichts passiert?" hakte sie nach und musterte erst Elijah und dann mich.

Ihr Blick war gefüllt mit Misstrauen und ich verübelte es ihr nicht. Wäre ich in ihrer Situation würde ich wahrscheinlich ähnlich reagieren, was ich bisher auf eigene Faust herausgefunden hatte, war das Petrova Doppelgänger gerne in Ritualen benutzt wurden. Wenn ich den Unterlagen glauben konnte, hatten Petrova Doppelgänger besonderes Blut und das wurde gerne genutzt, um Rituale durchzuführen. Wo genau war ich eigentlich rein geraten? Vor beinah einem Jahr hatte ich nicht einmal gewusst das es Vampire und Co gab und jetzt schien jede neue Entwickelung, die neue übernatürliche Wesen offenbarte, nur noch eine weitere Notiz in meinem eigenen mentalen Notizbuch zu werden.

„Ja, ich habe Kontakte, die mir helfen, um dein Leben zu schützen" bestätigte der Ur-Vampir ihr und damit schien die Abmachung beschlossen zu sein. Es erstaunte mich, wie schnell sie einwilligte, aber ich hatte auch noch nicht selbst erlebt, wozu Elijah fähig war.

Die junge Frau verließ seine gemieteten Räumlichkeiten und ließ mich mit ihm allein, die Fragen, die mir auf der Zunge brannten und die Emotionen, die das Video meines Onkels ausgelöst hatten, verschlugen mir die Sprache. Davon abgesehen, dass das Haus, das ich die letzten Monate mein eigenen genannt hatte, jetzt nur noch eine Ruine sein musste. Elijah war schließlich nicht geblieben, um zu sehen, ob die Einbrecher überlebt hatten. Nicht das es mich interessierte, wenn ich ehrlich war. Wäre Elijah nicht da gewesen, hätte ich nicht überlebt.

Auch wenn mir noch immer schleierhaft war, was genau ihm dazu bewogen hatte, mir das Leben zu retten, er schien mir nicht der Menschenfreund zu sein, dessen Eindruck er vermittelte.

Seine Stimme riss mich aus meinen Gedanken, er schien mich etwas gefragt zu haben, aber ich hatte ihn nicht gehört. „Möchtest du etwas essen?" fragte er mich erneut, ohne jegliche Spur von Irritation, warum suchte ich noch immer nach Anzeichen von Irritationen? Ich war schon seit über 13 Jahren dem Gefängnis entkommen und noch konnte ich manchen Verhaltensmustern nicht ablegen. „Nein, danke" beantwortete ich seine Frage und unterdrückte den Impuls mich direkt zu entschuldigen, dass ich ihn nicht direkt gehört hatte. Scheinbar war meinen Gesicht abzulesen, was ich dachte, den er wies zu dem Laptop, „Neben dem Video hat er auf dem Laptop, verschiedene Ordner angelegt, sie sind Password geschützt und nach allem, was heute passiert ist, würde es mich erstaunen, wenn du nicht etwas Zeit brauchst, um alles zu ordnen".

Er stellte ein Glas Wasser auf den Küchentisch und verließ die Küche, es war seine Art zu sagen, dass er mir Freiraum gab, um erst einmal meine Gedanken zu ordnen und herauszufinden, was genau mein Onkel mir noch alles nicht erzählt hatte und warum er mir total unterschiedliche Warnungen gegeben hatte. Der Brief, worin er mich gewarnt hatte und dann jetzt dieses Video. Warum hatte er seinen Meinung so drastisch geändert? 

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 23 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Tell Me The Truth (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt