Souls of Seoul | ʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰ ✓

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Mitten in der Nacht wird Jimin von Schreien und dem Gestank von Rauch geweckt. Er sieht aus dem Fenster.

Einige Rebellen kommen durch die Höhle und laufen zum Zentrum des Dorfes. Sie schleppen viele Säcke mit sich, die sie vor einem großen Feuer ablegen.

Neugierig zieht Jimin sich um und tritt nach draußen, wo er sofort auf Taehyung und Jungkook trifft. "Was ist los?", fragt Jimin verwirrt.

"Einige Rebellen haben unsere gefallenen Freunde zurückgebracht. Sie verdienen ein besseres Grab als das Schlachtfeld", erklärt Jungkook.

Taehyung legt eine Hand auf Jimins Schulter und zieht ihn näher heran, als ob er ihm Kraft geben wollte. "Es ist eine Tradition hier in Indigo Valley. Wir ehren diejenigen, die für unsere Freiheit gestorben sind, indem wir ihre Überreste feierlich bestatten", erklärt Jungkook leise.

Jimin schluckt schwer, als er den Rauch riecht und die Hitze des Feuers auf seiner Haut spürt. Es ist ein bedrückendes Gefühl, von so viel Tod und Zerstörung umgeben zu sein.

Namjoon tritt hervor, in seiner Hand hält er ein Stück Pergament. "In Erinnerung an unsere gefallenen Freunde und Geschwister werden wir ihnen nun ihre letzte Ehre erweisen, indem wir sie von den schlimmen Zurichtungen unserer Feinde befreien", verkündet Namjoon.

Jimin stellt sich auf die Zehenspitzen, um über die Köpfe der anderen hinweg zu sehen.

Jimins Herz pocht schneller, als er darauf wartet, dass Namjoon die Namen der Gefallenen vorträgt. Er spürt die Spannung in der Luft, während die Rebellen still stehen und ihren gefallenen Kameraden Respekt zollen. Jeder Name, der verlesen wird, ist ein weiterer Stich in Jimins Herz, ein schmerzlicher Reminder an die Opfer, die für ihre Freiheit gestorben sind.

Die Flammen lodern hell und verzehren die Körper der Gefallenen, während der Rauch in die Nacht steigt. Jimin fühlt sich, als ob er gefangen ist zwischen der Hitze des Feuers und der Kälte der Trauer. Er betet still, dass Sugas Name nicht auf der Liste steht, dass sein Freund sicher ist, wo auch immer er sein mag. Diesen hatte er seit Tagen schon nicht mehr gesehen. Hoseok hatte Sugas Trainingszeiten übernommen, da der Ältere spurlos verschwunden war.

Als Namjoon weiterspricht und die Namen vorliest, atmet Jimin erleichtert auf, als er Sugas Name nicht hört. Doch gleichzeitig überkommt ihn eine tiefe Besorgnis um seinen Freund.

Wo ist Suga?
Was ist mit ihm passiert?

Die Luft ist erfüllt vom Gestank der Leichen, die im Feuer vor sich hin brennen. Plötzlich kommt Jimin ein neuer Gedanke.

Jimin fühlt, wie sich eine eisige Hand um sein Herz legt, als der Gedanke aufkommt, dass Sugas früherer Name verlesen wurde. Der Schrecken darüber lässt ihn erstarren, während er die Möglichkeit in Betracht zieht, dass sein Freund vielleicht nicht mehr unter ihnen weilt. Der Gestank der brennenden Leichen wird übermächtig, und Jimin sucht nach Sauerstoff in dieser bedrückenden Atmosphäre.

Die Dunkelheit der Nacht verschluckt die Umrisse der Rebellen, die um das brennende Feuer stehen. Jimin beschließt, sich auf die Suche nach Suga zu begeben, bevor die Furcht in Panik umschlägt. Er wendet sich an Taehyung und Jungkook, die in seiner Nähe stehen.

"Taehyung, Jungkook, wisst ihr, wo Suga ist? Ich habe ihn seit Tagen nicht gesehen, und ich mache mir Sorgen", sagt Jimin, seine Stimme brüchig vor Sorge.

Taehyung tauscht einen besorgten Blick mit Jungkook aus. "Wir haben ihn auch nicht gesehen. Er ist verschwunden, seit die Rebellen zurückgekehrt sind."

"Aber mach dir nicht zu viele Sorgen, Jimin. Suga verschwindet oft für längere Zeit und kommt kerngesund zurück", verspricht Jungkook ihm.

"Wo könnte er hingegangen sein?" murmelt Jimin mehr zu sich selbst als zu den anderen. Er überlegt, ob Suga vielleicht wieder nach Seoul gereist ist, um nach dem seltenen Heilmittel für seine Schulter zu suchen. Die Vorstellung, dass Suga solch eine gefährliche Reise alleine auf sich nimmt, beunruhigt Jimin zutiefst.

Jungkook legt beruhigend eine Hand auf Jimins Schulter. "Vielleicht ist er einfach draußen, um nachzudenken. Suga ist ein Einzelgänger, er braucht manchmal Zeit für sich."