Einunddreißig

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„Du kannst ruhig tiefer in die Hocke gehen!"

Die Umsetzung Oikawas Anweisungen, war einfach. Er war ein sehr guter und vor allem geduldiger Lehrer. Du stauntest nicht schlecht und immer wieder schlich sich dir derselbe Gedanke in dein Bewusstsein; Oikawa wäre ein ausgezeichneter Volleyballtrainer.

„Genau so! Hast du es bemerkt?", er lief einige Schritte auf dich zu und sah dich begeistert an. Auch Yahaba hatte er einige seiner Tricks verraten, dennoch hatte dieser das Gelernte nicht ansatzweise so gut umsetzten können wie du. Begeisterung blitze in seinen Iriden hervor wenn er dein Zuspiel betrachtete. Oftmals hatte er mit eigenen Augen sehen können, dass weibliche Spieler weniger Disziplin und Durchhaltevermögen hatten, als die männlichen. Deswegen wurde auch das Damenteam seiner Schule aufgelöst, denn sie hatten nicht einmal die Motivation beim Training zu erscheinen. Doch wenn er dich so ansah, erkannte er erschreckenderweise sich selbst. Du spielst mit so viel Leidenschaft und dennoch mangelte es dir keinerlei am Können. Du warst gut. Nein, sehr gut sogar. Besser als viele seiner jahrelangen Konkurrenten.

Auf seine Frage hin nickst du.

„Ja, durch den hohen Bogen kann ich meinen Angreifern mehr Spielraum verschaffen", meinst du und anerkennend nickt er dir zu.

„Dein Zuspiel ist nahezu perfekt, eigentlich musst du kaum etwas ändern. Doch mit dem Zuspiel, sollten wir unseren Angreifern das Punkten, so einfach wie möglich machen", meinte er und daraufhin schenkst du ihm ein aufrichtiges Lächeln.

„Danke Senpai", strahlst du und Oikawa hielt sich die Hand vors Gesicht. Dass es mal ein Mädchen schaffen könnte, ihn allein mit diesem Wort in Verlegenheit zu bringen, hätte er nie für möglich gehalten und doch stand er hier vor dir und musste seinen Rotschimmer verbergen.

Schnell genug hatte er wieder seine Fassung erlangt und schielte zu dir rüber.

„Sag mir lieber mal, was du mit dem Miesepeter am Hut hast?", er verstand es ehrlich gesagt nicht. Wenn er dich so ansah, dich sprechen hörte und dein Verhalten analysierte.. passte dein Wesen überhaupt nicht zu dem seines Rivalen.

Unaufhaltsam färbten sich nun deine eigenen Wangen in ein zartes Rosa und verlegen sahst du zur Seite.

„W-Wir sind Kindheitsfreunde", stammelst du unbeholfen und Oikawa verstand nun. Ihm war es schon klar, nachdem Ushijima ein so mürrisches Gesicht zog. Seine stoische Miene nicht beibehielt und stattdessen beinahe so grimmig wie Iwaizumi schien.

„Achjaaaaa und wieso wirst du dann so rot", dein Gesicht glühte und die schmalen Finger die es versuchten zu verdecken, wurden von deinem Gegenüber langsam entfernt.

Dabei kam er deinem Gesicht unheimlich nahe und ergötzte sich an deinem Schamgefühl und was die Kirsche auf dem Sahnehäubchen platzierte, waren die Augen, die sich in seinen Nacken brannten. Er wusste ganz genau wer euch beide im Auge behielt und endlich hatte er etwas, was er gegen ihn ausspielen könnte.

„Willst du deinem Senpai einen Gefallen tun, liebste Honda-chan?", grinste er dir entgegen und angestrengt, brachtest du deine Worte heraus.

„K-Kommt drauf an.."

„Bleib einfach nur still", grinste er übers ganze Gesicht und erschrocken weitetest du deine Augen, als er dir noch näher kam als zuvor. Kurz vor deinen Lippen stoppte er und sein spitzbübisches Grinsen wurde noch schelmischer und nach wenigen Momenten löste er sich von dir und legte dir den Arm um die Schultern.

„Du bist wirklich toll Honda-chan. Dank dir, konnte ich Ushiwaka noch eins auswischen, bevor ich das Land verlasse", lachte er auf und statt auf seine dreiste Masche einzugehen, sahst du ihn entgeistert an.

„Wie das Land verlassen?", Unmut füllte dein Gemüt. Gerade dann, wenn du deinem Idol begegnest.. würde er doch nicht das Land verlassen.. du wolltest noch so viel mehr von ihm lernen. Ein sanftes Lächeln schmückte die Lippen des Setters, ehe er auf dich herabsah.

„Keine Sorge Chibi-chan, sag bloß du wirst deinen Lieblings-Senpai vermissen, hm?", meinte er fröhlich, doch auch er fand es schade. Denn er war sich sicher, dass er in dir eine gute Freundin gefunden hätte. Eine, die ausnahmsweise mal nicht auf romantische Art an ihm interessiert ist.

Als noch keine Antwort deinerseits kam, blieb er kurz stehen und nahm den Arm von dir.

„Ich bin nicht von der Welt, Honda-chan! Argentinien bietet mit eine unglaubliche Chance, die ich ergreifen muss", das Strahlen seiner Seelenspiegel ist dir nicht entgangen. Er kramte in seiner Hosentasche herum und zückte sein Handy hervor, ehe er es dir reichte.

Nachdem du dich abgespeichert hattest und es kurz klingeln ließt, gabst du ihm sein Handy zurück.

„Wenn du fragen hast, kannst du mir jederzeit schreiben – auch bei Beziehungsfragen", zwinkerte er und ließ dich erneut erröten.

Er begleitete dich noch zu Ushijimas Gruppe.

„Schreib mir, Honda-chan!", Oikawa tätschelte kurz deinen Kopf, ehe er sich zwinkernd umdrehte. Nun wusstest du, dass er keinesfalls mit dir flirtete, sondern nur deinen Kindheitsfreund auf die Palme bringen wollte. Ganz dezent zuckten deine Mundwinkel nach oben. Kaum war der Setter aus eurer Reichweite, zog dich Ushijima am Handgelenk hinter sich her.

Hinter der Beachbar, wo sich niemand anderes aufhielt, ließ er von dir ab. Doch er konnte dich nicht ansehen.

„Ist alles in Ordnung?", du versuchst auf sein Gesicht zu schielen, doch er gewährte dir keinen Einblick.

„Was.. was habt ihr gemacht?", er schämte sich für seine Neugier, doch es brannte ihm nicht nur auf der Zunge, nein.. auch auf der Seele.

Verwundert kräuselst du deine Stirn.

„Er hat mir einige Tricks gezeigt und-"

„Hat er dich geküsst?", nun sah er dich wieder an. Bemüht gleichgültig, doch die Unsicherheit flackerte in seinen Seelenspiegeln, die ein wenig getrübt schienen.

Deine geweiteten Augen schmälerten sich erneut und angestrengt hieltst du deine Mundwinkel in einer geraden Linie. Doch sie wollten eigenständig aufwärts zucken.

„Sag mal Toshi.. kann es sein, dass du eifersüchtig bist?", deine Augenbraue hob sich und spielerisch hieltst du seinem Blick stand. Doch kurz darauf mied er deinen.

War er denn eifersüchtig?

Es störte ihn, dich mit Hirugami zu sehen. Noch mehr störte es ihn, dich mit Oikawa zu sehen. Der bekannt für seinen Charme war, dem viele Frauen verfallen waren.. euch so nah beieinander zu sehen, deine geröteten Wangen und das zarte Lächeln auf deinen Lippen.. ließen seine Brust seltsam zusammenziehen. Denn es galt nicht ihm. Er wollte es. Er wollte alles was dich ausmachte für sich alleine beanspruchen. Egal, wie egoistisch es sein mag.

Und für diese Empfindung brauchte er nicht einmal die Erläuterung seines besten Freundes.

Somit blickte er erneut in deine hübschen Augen und seufzte geschlagen.





„Was ist denn.. wenn ich es bin?"

Promise - Ushijima x OC/ReaderTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang