2

54 5 42
                                    

"Schweig! Du Aussätzige, folgenschwere Strafe steht dir bevor!" befiehlt der Wachmann, während er ihr Handschellen anbindet....
-

Schweigend folgt Ehelia den Wachmännern und wundert sich, als sie plötzlich stehenbleiben. Da sie weiter hinten, neben John, läuft und alle anderen Wachmänner, die vor ihr stehen, größer sind, ist ihre Sicht versperrt. So bekommt sie ausschließlich mit, dass jemand dazugekommen ist.

"Sollte ich ein Wort von dir hören, wird ein elektrischer Schlag in deinen Handschellen geleitet, der deinen gesamten Körper in Schock versetzen wird" flüstert John ihr ins Ohr.

Leicht angewidert baut Ehelia vorsichtig eine Distanz zu John auf und antwortet leise:
"Alles klar."

Daraufhin drückt John auf einen Knopf, der den elektrischen Schlag auslöst.

"AUUUAA-" schreit Ehelia auf.

Erneut betätigt John den Knopf und sagt dabei:
"Hab ich dir nicht gesagt, kein Wort?"

Ehelia:
"AUUU-verdammt, ich hab dir doch nur zu verstehen gegeben, dass ich es verstanden habe. Ab jetzt sag ich nichts meh-"

Als sie zum dritten Mal einen Schlag erhält, schaut sie John wütend in die Augen. Während er den Knopf betrachtet spricht er:
"Ich musste testen, ob das noch funktioniert. Aber ab jetzt, nichts mehr sag-"

Jedoch wird er von einem jungen Mann mit silberfarbenem Haar und honigbraunen Augen unterbrochen:
"Was ist hier los?"

Seine Stimme klingt einflussreich und angenehm zugleich. Auch zeugen seine Statur und sein weißer Anzug von einem hohen Rang. Sein Umhang bedeckt zum Teil das edle Schwert, welches er an seiner linken Hüfte trägt.

Nervös und mit zittriger Stimme blickt John auf den Boden, während er antwortet:
"Ich- ähm nichts. Das ist nur eine Aussätzige, Herr! Code555 um genau zu sein. Ich- also-"

Der älteste Wachmann, der in unmittelbarer Nähe des Herren steht, übernimmt an dieser Stelle und führt Johns Satz fort:
"Herr, es gibt nichts worüber Ihr Euch Sorgen machen müsstet. Sie ist wahrscheinlich aus den Kolonien hierher geflüchtet. Wir werden uns um sie kümmern und nach Protokoll 1AR verhören!"

"Schickt sie zu den anderen Neuankömmlingen" antwortet der Herr trocken.

Der Wachmann erwidert verwundert:
"Aber Herr, was ist, wenn sie-"

"Sie äußern mir und meinem Urteilsvermögen gegenüber doch keine Zweifel oder Offizier Mour?" fragt der Herr in einem herablassenden und bedrohlichen Tonfall.

"Aber nein! Natürlich nicht! Entschuldigt meine Ausdrucksweise Herr! Euer Wort ist unser Gesetz!" sagt der Wachmann, während er sich vor dem Herrn verbeugt.

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, läuft der Herr an allen anderen vorbei und verschwindet auf der Glasplattform, auf der Ehelia aufgewacht ist.

"Wer war das?" fragt Ehelia John flüsternd.

Dieser drückt wiederum erneut auf den Knopf und echauffiert sich:
"Ich hab dir gesagt, dass du die Klappe halten sollst! Deinetwegen hätten wir alle gerade sterben können!"

Wütend sagt Ehelia:
"KANN JEMAND BITTE JOHN DIESEN VERDAMMTEN KNOPF WEGNEH- AUAAA! Du verdammter- AHHHH!"

Vor lauter Elektroschlägen sind Ehelias Haare mittlerweile völlig zerzaust und ihre Atmung stark beeinträchtigt. Ein weiterer Wachmann, der im gleichen Alter wie John ist, geht auf ihn zu und sagt:
"6/10? Das ist höchstens eine 4,5"

John nickt mit dem Kopf:
"Bevor sie so ausgeflippt ist, war sie eine 6. Jetzt ist sie vielleicht bei einer 3, aber auch nur, wenn wir großzügig sind."

Da sie mit jedem Wort einen Schlag erleidet, kommentiert Ehelia dies nicht, doch denkt sie sich:
"3/10? Ist das sein ernst? Dieses Cheeseburger Gesicht nimmt sich das Recht raus, mich zu bewerten? Mit einer 3/10?!"

Unterbrochen wird die Situation von dem ältesten Offizier, der Ehelia die Handschellen abnimmt und dabei sagt:
"Wir werden gleich durch das Tor gehen. In der Halle gesellst du dich dann zu den Anderen. Du hattest Glück, dass du dieses Mal verschont wurdest, aber wir behalten dich im Auge."

"Geht klar" antwortet Ehelia nervös.

Anschließend begeben sie sich durch den Spiegelsaalbogen, welcher als Portal fungiert. Nachdem sie an einem neuen Ort teleportiert wurde, wundert Ehelia sich darüber, dass niemand sonst an dem Ort aufzufinden ist. Alle Wachmänner sind beim
Vorgang der Teleportation verschwunden. Vor ihr erstreckt sich ein langer grauer Korridor, der von grellen Lichtern beleuchtet wird. Als sie dem Licht folgt, findet sie einen Ausgang der zu einer sehr hohen und großen Halle führt. Erstaunt sieht sie sich um und betrachtet eine riesige Menschenmenge, bei der es sich hauptsächlich um junge Erwachsene in ihrem Alter handelt, die sich in 4-5er Gruppen an Tischen zusammensetzen, die in der gesamten Halle ausgelegt sind.

"Hey! Suchst du auch noch eine Gruppe?" fragt ein Mädchen mit langen blonden Haaren und dunkelbraunen Augen.

"Ehm-" noch bevor Ehelia ihren Satz beenden kann, sagt das Mädchen:

"Perfekt! Komm doch einfach in unsere Gruppe! Ach so, ich heiße übrigens Melhad, aber die Menschen nennen mich Meli".

Verwundert folgt Ehelia ihr schließlich und findet an Melhads Gruppentisch noch zwei weitere Mitglieder.

"Wo warst du? Deinetwegen bekommen wir wieder Ärger!" beschwert sich eines der beiden Gruppenmitglieder gegenüber Melhad. Ihre kurzen, dunklen Haare und die Sommersprossen, lassen ihre smaragdgrünen Augen deutlich intensiver erscheinen.

"Hallo! Was bist du so undankbar?! Ich hab uns ein Gruppenmitglied gesucht." Erwidert Melhad genervt, während sie sich zu Ehelia dreht und erklärt:
"Das sind unsere Gruppenmitglieder. Das gemeine Mädchen heißt Atcha und der Junge mit der Brille heißt Soyod" demzufolge packt sie sie am Arm und führt fort:
"Das ist meine neue Freundin namens- Äh wie heißt du eigentlich nochmal?"

Atcha:
"Ist das dein Ernst? Ihr seid befreundet und du weißt nicht mal wie sie heißt?!"

Soyod schüttelt den Kopf und sagt leise:
"Wieso wundert mich das nicht?"

Melhad genervt:
"Ja wartet doch mal kurz! Ich hab sie gerade erst kennengelernt."

Atcha wütend:
"Ja dann kannst du doch nicht sagen, dass sie deine Freundin ist, oh mein Gott."

Melhad verwirrt:
"Hä doch? Freundschaft auf den ersten Blick."

Atcha genervt:
"Ich wette du hast ihr erzählt, dass sie dich Meli nennen soll. Obwohl dich KEINER so nennt."

Melhad empört:
"JEDER nennt mich Meli."

Derweil versucht Soyod die Situation zu entschärfen und wendet sich Ehelia zu:
"Ist doch egal jetzt. Also wie heißt du?"

"Ehelia" antwortet sie und ergänzt:
"Freut mich euch kennenzulernen."

The Secrets of PochinkiTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon