4

43 5 24
                                    

"Einer aus deiner Gruppe ist ein Verräter und du wirst ihn für mich finden" sagt er.
-

"Ähm, wie bitte? Ich soll einen Verräter finden? Wo bin ich überhaupt? Und wer bist du?" fragt Ehelia verwirrt.

"Ich weiß, dass du nicht von hier bist." antwortet er trocken.

Skeptisch denkt Ehelia:
"Er antwortet auf keine meiner Fragen. Was ist mit dem?"

Anschließend räuspert sie sich und spricht folgendes:
"Ich bin ja auch nicht von hier. Ich komme aus den Kolonie-"

Noch bevor sie ihren Satz beenden kann, fällt er ihr ins Wort:
"Du kommst vom Schutzplaneten Erde. Du weißt nicht einmal, was die Kolonien sind und wo du dich hier befindest. Man sieht es dir an, dass du nicht von hier bist und schon gar nicht aus den Kolonien."

In Ehelias Gedanken herrscht ein Chaos:
"Wieso ist der so? Woher weiß er das mit der Erde? Und wieso bin ich dann noch am Leben?"

"Ich werde dich vorerst am Leben lassen, da ich aus dir einen Nutzen ziehen kann. Du wirst für mich den Verräter finden und im Gegenzug verzögere ich deine Hinrichtung", führt er arrogant fort.

"Ähm was? Wieso muss ausgerechnet ich den Verräter finden? Ich habe keinerlei Erfahrungen mit Spionage. Bist du nicht sowas wie ein Prinz? Du siehst jedenfalls so aus. Solltest du dann nicht genug KOMPETENTE LEUTE dafür haben? Was soll ein einfaches Mädchen herausfinden können?" echauffiert sie sich.

Genervt atmet er tief ein und aus:
"In diesem Königreich, gibt es keine Spione für nicht vollwertige Prinzen. Das Regieren funktioniert hier anders, als auf der Erde. Jeder Wachmann muss innerhalb der Königsfamilien neutral eingestellt sein. Da ich noch nicht an der Macht bin, habe ich auch nicht den Einfluss diverse Menschen, ohne die Einwilligung des Königs, ausspionieren zu lassen."

Ehelia genervt:
"Und was hat das mit mir zu tun? Wenn du mich am Ende sowieso umbringst, kannst du es auch einfach gleich machen. Ich habe keinerlei Fähigkeiten, um jemanden ausspionieren, geschweige denn einen Verräter finden, zu können. Und außerdem, ich wette, wenn du den König einfach nett bittest, wird er dir einen Spion schenken."

Mit der Zeit verliert der Prinz seine Geduld. Seine Wut ist in seinem Blick deutlich erkennbar:
"Hör zu, du tust was ich sage, oder stirbst."

Ehelia trocken:
"Ganz ehrlich, bring mich einfach um."

Sofort zückt er sein schneeweißes Schwert und hält es ihr an die Kehle. Ängstlich schluckt Ehelia ihren gesamten Speichel runter, der ihr noch im Mund blieb.  Das Adrenalin durchströmt ihren gesamten Körper und sie spürt, wie ihr Blut kocht. Vorsichtig sieht sie von der Klinge seines Schwertes, hoch zu ihm hinauf und schaut in seine honigbraunen Augen. Es herrscht Stille. Nur ihr tiefes Ein- und Ausatmen, ist zu hören. Nachdem sie so für einige Minuten verweilen, gibt sie nach und sagt schließlich:
"Von mir aus, aber wenn du am Ende keinerlei Informationen hast, ist das nicht meine Schuld."

Daraufhin zieht er das Schwert zurück und erklärt:
"Ich werde dich ausbilden. Wir beginnen mit dem Theoretischen. Du lernst den Hintergrund über die Entstehung von Pochinki und die fünf Königshäuser kennen. Das Wichtigste ist, dass du mit niemandem über diese Geschehnisse hier sprichst. Alles was passiert, bleibt unter uns, sonst köpfe ich dich."

Unbeeindruckt und sichtlich ermüdet, ist sie gerade dabei vom Stuhl aufzustehen, als sie sagt:
"Aha, naja. Also ich bin müde, können wir das ganze vielleicht auf morgen verschieben? Es ist mitten in der Nacht und ich muss morgen in den Unterri-" währenddessen bemerkt sie, dass er von ihrem Vorschlag ganz und gar nicht begeistert ist und er sie so ansieht, dass er ihr zu verstehen gibt, dass sie sich setzen solle "Okay, dann lieber nicht", fügt sie vorsichtig hinzu und setzt sich wieder auf den Stuhl:
"Habt ihr hier wenigstens sowas wie Kaffee?"

"Wie du hergekommen bist, weiß ich nicht. Es kommt vor, dass Erdlinge her teleportiert werden, allerdings gibt es dafür stets einen Grund, eine Intention. Wer auch immer dich hergebracht hat, muss dich für etwas gebraucht haben. Und nur derjenige, kann dich auch wieder zurückbringen", erklärt er.

Ehelia verwirrt:
"Also, hast du mich nicht hergebracht?"

Der Prinz:
"Wenn ich jemanden teleportiere, dann muss die Person auch kompetent sein. Also nein."

"Aha. Wieso teleportierst du dann nicht einfach einen Spion?" fragt sie gehässig.

"Teleportation ist strengstens untersagt. Wenn ich als amtierender Prinz so eine Dummheit begehen würde, könnte es mich meine Krone kosten. Ich denke, dass es einer der Wachmänner war, nur weiß ich noch nicht, weshalb.", erwidert er nachdenklich.

Ehelia:
"Einer der Wachmänner? Hmm. Wer kann das gewesen sein? Und wieso wird die Erde eigentlich als Schutzplanet bezeichnet?"

Anschließend an die Frage, drückt der Prinz auf sein schmales Armband, das er an seinem linken Handgelenk trägt. Es wird ein Hologramm geöffnet, welches eine Landkarte anzeigt.

"Das ist Pochinki. Hier herrschen fünf Königsfamilien, das Königshaus des Feuers, Wassers, der Erde, der Luft und das Königshaus der Sonne und des Mondes. Jedes Königreich hat einen Thronfolger oder eine Thronfolgerin mit besonderen Fähigkeiten, welche die Haupteigenschaft des Königreichs in abgewandelter Form repräsentieren" während er dies erklärt, schaut er zu Ehelia und entdeckt lauter Fragezeichen in ihrem Gesicht, weswegen er Beispiele nennt:
"Ich gehöre zum Königreich des Feuers. Meine Fähigkeit ist die Alkaliflamme."

Ehelia, noch verwirrter, als davor:
"Ähm."

Der Prinz seufzt kurz und spricht dann weiter:
"Dadurch, dass meine Flammen das anorganische Elemente Ceasium enthalten, sind sie nicht nur kalt, sondern färben sich blau und hinterlassen einen silbernen, kristallinen Feststoff, welcher giftig ist. Somit ist das eine Abwandlung von der eigentlichen Feuerflamme."

"Warte, du kannst also einfach so eine Flamme erscheinen lassen? Und die ist dann kalt? Cooool"kommentiert Ehelia beeindruckt.

Ohne auf Ehelias Erstaunen einzugehen, beendet der Prinz seinen Vortrag:
"Alle 50 Jahre wechselt Pochinki das amtierende Königreich und somit auch das amtierende Element. Momentan befindet sich der Erdkönig an der Spitze, doch in ein paar Monaten, wird ein neuer König aus dem Feuerimperium ausgewählt."

"Ich versteh das nicht, wenn du eh schon als Nachfolger feststehst, wieso wartest du nicht einfach die paar Monate und lässt die Menschen dann professionell ausspionieren?" fragt sie skeptisch.

"Hör auf mich zu unterbrechen. Außerdem geht es dich nichts an", sagt er trotzig.

"Was soll diese arrogante Art und Weiss denn schon wieder? Und das soll ein zukünftiger Herrscher sein?" denkt sie wütend.

"So wie jedes große Imperium, haben auch wir Feinde, die gegen unser System und gegen die Gerechtigkeit ankämpfen. In eurer Welt nennt man sie Terroristen, wir nennen sie die Nazeristen. Ihr Anführer ist Nazer der Zweite. Ein bemitleidenswertes Stück Abschaum, das selbst den Tot, durch meine Klinge, nicht verdient hätte. Ihretwegen existieren die Kolonien. Seitdem die Nazeristen uns den Krieg erklärt haben, ist das kontinentale Gleichgewicht zusammengebrochen. Wir kämpfen jeden Tag gegen sie an den Grenzen, deswegen auch die akademische Ausbildung. Ihr sollt zu fähigen Soldatinnen ausgebildet werden", während er dies erzählt, fällt Ehelia auf, wie sehr das Thema den Prinzen mitnimmt.

Sie fragt:
"Und ist dieser Verräter aus meiner Gruppe auch ein Nazerist?"

Er schaut ihr tief in die Augen und beantwortet ihre Frage mit einem:
"Ja."

You've reached the end of published parts.

⏰ Last updated: Feb 21 ⏰

Add this story to your Library to get notified about new parts!

The Secrets of PochinkiWhere stories live. Discover now