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"Freut mich euch kennenzulernen"
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"Also, woher kommst du jetzt genau Ehelia?" fragt Atcha skeptisch.

Nervös antwortet sie:
"Ehm-ich komme aus...", während sie sich eine Antwort überlegt, denkt sie:
"Was soll ich denn jetzt sagen? Ah! Ich sag einfach das, was die Wachmänner gesagt haben"

So führt sie fort:
"Ich komme aus den Kolonien."

"AUS DEN KOLONIEN?!" schreien Melhad und Atcha entsetzt.

Wohingegen Soyod sein Mitleid ausspricht:
"Das tut mir so leid, dass du das durchmachen musstest."

Melhad:
"Ahh, deswegen siehst du so aus."

Atcha fasst sich genervt an den Kopf und spricht zu Melhad:
"Oh mein Gott! Wie kannst du sowas sagen?"

Melhad perplex:
"Hä? Wieso denn, das war nicht böse gemeint. Ihre Haare sind halt so zerzaust und ihre Kleidung ist so..kolonial-mäßig."

Atcha unbeeindruckt:
"Kolonial-mäßig ist kein echtes Wort."

Melhad:
"Mir doch egal!"

Ehelia denkt:
"Was genau sind denn diese Kolonien? War wohl doch nicht so gut, das zu sagen..."

In der Zwischenzeit wendet sich Atcha wieder Ehelia zu und fragt:
"Aber kannst du dich überhaupt noch daran erinnern, was da passiert ist? Ich habe gehört, dass Menschen aus den Kolonien sofort vergessen, was geschehen ist, sobald sie die 5 Königreiche betreten."

Daraufhin antwortet Ehelia hastig:
"Jaa! Ja, genau! Das stimmt. Leider habe ich keinerlei Erinnerungen mehr an mein damaliges Leben, in den Kolonien. Echt Schade.."

Melhad hinterfragt dies indem sie sagt:
"Schade? Wieso? Solltest du nicht froh darüber sein, dass du dich an nichts mehr erinnern kannst. Das Leben in den Kolonien ist schlimm."

Schlagartig fängt Ehelias Blutdruck zu steigen und sie beginnt zu schwitzen. Auf der Suche nach Antworten, tobt es in ihren Gedanken:
"Wieso stellen die denn so viele Fragen? Was passiert, wenn ich einfach sage, dass ich keine Ahnung habe, wo ich hier bin? Und mein zu Hause der Planet Erde ist. Ich meine, man wird ja nicht umgebracht oder sowas."

Da Soyod Ehelias Anspannung erkennen kann, sagt dieser:
"Leute, lasst sie nicht mit Fragen bombardieren. Ich meine, es kann auch sein, dass sie einfach überfordert ist. Wie wir wissen, ist das Leben in den Kolonien nicht leicht und es ist ja auch nicht so, dass sie von einem Schutzplaneten kommt oder sowas."

Melhad:
"Ja! Du hast recht. Stellt euch mal vor, sie würde von einem Schutzplaneten kommen. Erde oder sowas. HAHAHA, dann wäre sie jetzt aber schon längst tot."

Atcha lachend:
"Stellt euch mal vor! Vor allem Erde auch noch, da wird man direkt geköpft."

Fassungslos denkt Ehelia:
"Okay, das mit meiner Herkunft behalte ich definitiv für mich."

Unterbrochen wird die Unterhaltung von einem Sprecher, der auf die Tribüne tritt, auf die von jedem Tisch aus hinaufgeschaut werden kann.

"Liebe, zukünftige Generation der fünf Völker, wir heißen euch herzlich Willkommen zur Akademie der fünf Disziplinen. Auf euch wartet eine lange Reise. Die nächsten fünf Jahre, werden die anstrengendsten, nervenaufreibendsten und-"

Flüsternd kommentiert Atcha die Rede:
"Die Alte sollte in Rente gehen. Ich habe gehört, dass sie uns in Heilkunde unterrichten wird. Da hab ich ja mal gar keine Lust drauf."

Soyod empört:
"Ey nein oder? Ausgerechnet Heilkunde? Darauf habe ich mich schon gefreut."

Melhad erklärt Ehelia währenddessen, um wen es sich hierbei handelt:
"Das ist Professorin Edinburgh. Sie ist einer der strengsten an der Akademie. Atcha hasst sie anscheinend, aber sie hasst eh jeden, von daher ist das nichts neues."

Ehelia antwortet zwar mit einem einfachen
"Oh okay.", dennoch denkt sie:
"Akademie? Ich hatte schon auf der Erde keine Lust zu studieren und jetzt bin ich in- wo auch immer ich hier bin- und muss fünf Jahre studieren. Vielleicht kann man hier auch einfach abbrechen."

Professorin Edinburgh:
"Und nun erhebt euch für die Königsfa- oh? Wie bitte?" Die Rede wird offiziell von einem Wachmann unterbrochen, der auf die Tribüne gerannt ist, um der Professorin zu sagen, dass die Königsfamilie nicht erscheinen wird.

Daraufhin räuspert sich Professorin Edinburgh und verkündet:
"Aufgrund eines Auslandseinsatzes, ist die Königsfamilie nicht in der Lage, am heutigen Tage zu erscheinen. Der offizielle Empfang wird auf drei Tage verschoben."

Sofort fangen die Mitglieder aller Gruppentische in der Halle an zu tuscheln. Auch Atcha und Soyod sind verwirrt, nur Melhad scheint sichtlich traurig zu sein:
"Oh nein! Ich wollte doch den Prinzen sehen!"

Atcha schadenfroh:
"Der hätte dich eh nicht angeguckt."

Melhad genervt:
"Ähm? Wie bitte? Ich weiß, dass er mich eines Tages heiraten wird."

Selbst Soyod ist sprachlos:
"Du denkst das doch nicht wirklich, oder?"

Melhad:
"Nein! Ich denke das nicht, ich weiß es!"

Atcha wütend:
"So dumm kannst nicht mal du sein! Warum sollte der Prinz dich heiraten wollen?"

Melhad überzeugt:
"Ich war bei einer Wahrsagerin! Sie hat es in meiner Hand gelesen!"

Atcha unbeeindruckt:
"Also bist du wirklich so dumm, wie ich dich eingeschätzt habe."
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Am Abend begeben sich alle Neuankömmlinge in ihre Gemächer, dort läuft Ehelia an einem sehr großen Portrait vorbei, welches den gesamten vorderen Teil der Haupthalle, die die gesamte Akademie miteinander verbindet, einnimmt.

"Wer ist das?" fragt sie Soyod.

Er antwortet entsetzt:
"Kennst du sie nicht? Wahrscheinlich habt ihr das nicht in den Kolonien gelernt."

Mit glasigen Augen führt Melhad fort:
"Das ist die Gründerin unserer Zivilisation. Ohne unsere ehrwürdige Herrscherin, Dunyatella Yassace, wären wir nichts."

"Es heißt, sie habe nach folgendem Grundsatz gehandelt: Wenn jemand frech wird, wird er geköpft. Sie war wirklich eine Poetin..." ergänzt Soyod.

Im Anschluss daran, läuft Ehelia in das Zimmer, das sie sich mit Atcha teilt. Nachdem sie sich eingefunden haben, fallen beide direkt in ihre Betten und schlafen ein.
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Als Ehelia aufwacht, findet sie sich in einem großen prunkvollen Schlafzimmer wieder. Die blauen Tapeten schmücken die hohen Wände und das Mondlicht scheint durch den weißen Vorhang, des Balkons, hindurch. Beim hinunter schauen, fällt ihr auf, dass sie an einen Stuhl gebunden ist und sich nicht bewegen kann. Sofort steigt die Panik in ihr auf und in ihrem Kopf befinden sich endlose Fragen. Doch bleibt dafür keine Zeit, denn es ist der silberhaarige junge Mann, der plötzlich vor ihr steht.

"Einer aus deiner Gruppe ist ein Verräter und du wirst ihn für mich finden" sagt er.

The Secrets of PochinkiWhere stories live. Discover now