Prolog.

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0-900 Happytime
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Mit jedem Grollen des Donners, den er draußen hörte, wurde Sasuke nervöser. Wenn das überhaupt noch möglich war.

Gerade aus der Dusche getreten, beobachtete er, wie der schwere Regen gegen das große Fenster zu seiner rechten preschte.

Vielleicht hätte er es nicht tun sollen.

Vielleicht hätte er einfach so weiter leben sollen, wie er es in den letzten Jahren getan hat.

Oder vielleicht hätte er versuchen sollen, mit Sakura zu sprechen.

Nein. Das wäre ihr gegenüber nicht fair gewesen. Er hatte sie bereits genug verletzt.

Sein Blick wanderte vom Fenster weg und konzentriere sich auf den Spiegel vor ihm.

Das Wasser seiner Dusche tropfte immer noch über seinen Körper und sickerte in das große, weiße Handtuch, das um seine Taille gewickelt war.

Die Leute sagten ihm immer, dass er für seine zweiunddreißig Jahre sehr gut aussah. Als ob das tatsächlich alt wäre.

Ja, er hatte einen stressigen Job als Arzt und seine Ehe war noch stressiger, doch nahm er sich immer Zeit fürs Fitnessstudio, für Yoga, Meditation und gesunde Ernährung.

In seinem Kopf ging er noch die letzte Fitness-Übung durch, während er seine Haut trocknete und dann seine Haare, die in den letzten Monaten etwas zu lang geworden waren.

Sasuke hatte sich den gesamten Juli und August frei genommen, um zu seinem zweiten Wohnsitz zu fahren, damit er in Ruhe nachdenken konnte, darüber, was er jetzt den Rest seines Lebens tun sollte.

Die Arbeit in der Klinik erfüllte ihn, aber seine Scheidung hinterließ ihm trotzdem ein gewaltiges Loch an Freizeit. Doch es gab keine Möglichkeit, dass er den Schein mit Sakura länger hätte aufrecht erhalten können.

Sakura war bewusst, dass ihr Ehemann mit der Zeit immer distanzierter wurde und dass der regelmäßige Sex, den sie hatten, mehr und mehr eine Pflicht war, als etwas, auf das Sasuke sich freute oder gar genoss.

Und es war wahr. Er hatte es tatsächlich nur für sie getan.

Die Lüge, die er jahrelang erzählte, begann zu bröckeln und sein konservativer, starrsinniger Vater, der ihn nach der Trennung fast enterbt hätte, soll zur Hölle fahren. Sasuke konnte und wollte es nicht länger aufrecht erhalten.

Sasuke war schwul.

Das war er wahrscheinlich schon sein ganzes Leben lang. Nicht einmal drei Beziehungen und die Ehe mit einer Frau konnten das ändern, auch wenn er es sich immer gewünscht hätte.

Es war nicht so, als hätte er Sakura, für die Person, die sie war, nicht geliebt. Sie war eine wundervolle und warmherzige Frau, doch wurde ihm über die Jahre mehr und mehr klar, dass sie ihm nicht die Art von Erfüllung gab, die seine Seele und sein Körper brauchte.

In seinem Leben gefangen zu sein, war wie eine Krankheit, die ihn lebendig auffraß und die ihm das Gefühl gab, allein gefangen zu sein. Etwas, dass er nicht mehr aushalten konnte.

In seinem Urlaub beschloss er schließlich, einen Schritt in sein neues Leben zu wagen.

Doch nach dem Besuch in einer Schwulenbar und einigen Internet-Live-Sitzungen mit jungen hübschen Männern, war Sasuke immer noch ängstlich, keinen Schritt weiter und nur noch mehr sauer auf seine eigene Unfähigkeit und Panik, sich auf einen Mann einzulassen.

So viel anders, als mit Frauen zu sprechen, konnte es mit Männern doch nicht sein, oder?

Nach einem intensiven und tiefen Gespräch mit sich selbst, tat er das, von dem er dachte, dass er es niemals in seinem Leben tun würde.

Sasuke buchte einen Callboy.

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550 Worte

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