1. Samtpfoten und Schokokuchen.

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Es war bereits sieben Uhr, als Sasuke die Checkliste in seinem Kopf zum xten Mal durchging.

Das Schlafzimmer war sauber, genau wie der Rest des Hauses, diesmal aber, war er sorgfältiger, was die Auswahl der Bettwäsche anging. Er hatte sogar einen dezenten Raumduft besorgt.

Das Abendessen war im Ofen, um es dort warm zu halten und das Dessert im Kühlschrank.
Die Lichter waren gedimmt und sorgten für eine entspannte, harmonische Atmosphäre.

Seine Katze, sein liebster Gefährte, ließ er übers Wochenende bei seinem Freund Jugo, der selbst zwei besaß und noch eine Menge anderer Tiere.
Dort war sie öfters, falls Sasuke mal Überstunden schieben musste, oder Schichten hatte, die den zwölf Stunden Rahmen sprengten.

Sein Telefon hing am Ladekabel und war auf stumm, damit niemand sie stören wird. Auch seine Mutter hatte er gebeten, sich heute nicht mehr zu melden, so wie sie es sonst jeden Abend tat, um sich nach ihrem jüngsten zu erkundigen.
Natürlich hatte er ihr nicht die ganze Wahrheit erzählt. Sie bekam lediglich den Hinweis, dass er ein Date hatte.

Sasuke schlüpfte in eine lockere Hose und in ein navy-farbenes Hemd, keine Krawatte, keine Jackett und auch sonst nichts, was sich hervorheben könnte, nur sein teueres Lieblingsparfum.

Nervös wedelte er mit dem beigen Umschlag in seiner Hand herum, in dem das Geld für den Kerl drin war, während er im Wohnzimmer auf und ab lief. Nachdem er bemerkt hatte, wie sehr seine Finger zitterten, kam er zum stehen, warf das Kuvert auf die Kommode und fluchte er unter seinem Atem. Seine Finger zitterten nie, verdammt! Er war Arzt, um Himmels Willen.

Für den Bruchteil einer Sekunde, dachte er darüber nach, ob er der Person, die heute zu ihm kommen wird, sagen sollte, dass er technisch gesehen noch Jungfrau war.
Nun, zumindest, wenn es um Männer ging.

Hätte er es vielleicht während der Buchung erwähnen sollten?
Möglicherweise war das hier doch ein großer Fehler.

„Fuck", flüsterte er zu sich selbst, rieb sich übers Gesicht und versuchte seine Nervosität zu unterdrücken. Am Ende entkam ihm allerdings nur ein schwaches: „Ich kann das nicht", heraus.

Er sollte absagen. Ja, das sollte er.

Konnte man das überhaupt in so einem Geschäft? Oder war seine Buchung unwiderruflich. Selbst wenn. Sicher würde niemand etwas dagegen sagen, wenn er trotzdem bezahlt. Das Geld interessierte Sasuke ohnehin nicht. Er wird es dem Mann an der Tür einfach geben und ihn danach höflich bitten zu gehen.
Das klang nach einem guten Plan.

Kurz darauf klingelte es schon an der Tür und Sasuke hatte das Gefühl, dass das Geräusch noch lauter und nervtötender als sonst war. Für ein paar Sekunden stand er einfach nur wie angewurzelt da, nicht in der Lage, sich zu bewegen.

Sollte er nun, oder sollte nicht? So oder so, er musste die Tür öffnen. Wegschicken könnte er ihn dann immer noch.

Als er sich letztendlich dazu zwang, zur Tür zu gehen, starrte er erstmal wie ein Idiot auf die Person, die vor ihm stand.
Was ihn erwartete, war ein hübscher, junger Kerl, knapp einen Meter und siebzig groß, mit blondem Haar. So sagte es zumindest die Beschreibung und die verträumten Bilder auf seinem Profil.

Aber was er sah, war der schönste junge Mann, den er je in seinem Leben gesehen hatte.
Makellose Haut, die aussah, als wurde sie gerade eben erst von der heißen Sonne der Karibik geküsst. Er hatte genau die richtige Größe, damit Sasuke seine Stirn küssen konnte, über die goldenes Haar fiel, etwas wild, aber unglaublich süß. Er trug eine ausgewaschene Jeans, ein Pinkes Shirt und eine graue Stoffjacke, die klatschnass war.

0-900 HAPPYTIME - SasuNaruWhere stories live. Discover now