02

173 9 0
                                    

Zweite kleine Anmerkung: Es wird immer wieder Kapitel geben, die vor Dune 2 oder auch 1 angesiedelt sein werden und diese werden nicht extra gekennzeichnet werden. Eine Geschichte ist schließlich nur ein Ausschnitt von dem Leben/die Geschichte einer Person, in den meisten Fällen zumindest. Die Figur "lebte" ja bereits vor dem Start einer Geschichte und hat dadurch, bereits einiges erlebt und genau das, ist wichtig, um eine Figur zu verstehen.
______________________________________









Wenig enthusiastisch strich Raitaila über die Seite des aufgeschlagenen Buches, welches ihr die Bene Gesserit vor ein paar Stunden zum Arbeiten gegeben hatte. Es gab nichts auf dieser Welt, in diesem Universum, was sie mehr hasste, als dieses elende Hexenvolk. Je höher, eine dieser Hexen, in der Rangordnung stand, desto unausstehlicher wurde diese 'Frau'. Hexen, die alles kontrollierten.

Freier Wille? Von wegen. Diese niederträchtigen Gestalten kontrollierten gefühlt alles. Was es zu tun galt; wen es zu heiraten galt; wie viele Kinder jemand zu bekommen hatte; wer leben und sterben durfte; auf welche Art und Weise, jemand zu sterben besaß; Morde wurden geplant und so weiter. Manches, war eine direkte Anweisung, anderes wiederum, geschickt über viele Ecken gesponnen und oder über einen längeren Zeitraum geplant.

Es mochte einen Imperator und unzählige Barone geben, die herrschten, doch in Wahrheit, wurde das Universum von Monstern gelenkt.

"Ich wollte dich schon seit einer Weile etwas fragen. Vor wenigen Tagen ist Baron Kadjar verstorben", begann Raitailas jüngere Schwester, die nun ebenfalls in die Bibliothek kam, die ein Buch auf den Tisch legte und ein anderes, aus dem Regal suchte, "Weißt du, was mit seinem Sohn ist? Zuletzt habe ich ihn bei dem Essen von Vater und dir gesehen. Es war eine Woche nach deiner Rückkehr von den Harkonnen gewesen. Die kleine Reise auf die dich Vater schickte und du.... du.... bei deiner Rückkehr etwas.... du weißt, worauf ich hinaus möchte und ja. Erinnerst du dich? Seitdem herrschte Stille."

"Derartiges kann geschehen", entgegnete Raitaila desinteressiert, was Irulan stutzig werden ließ und zugleich irritierte, "Und seien wir mal ehrlich, traurig ist es nicht. Eingefädelt von Hexen in schwarzer Kluft. Ein Grund mehr, darüber nicht zu trauern."

"Du verstehst nicht", bliebt Irulan hartnäckig und setzte sich ihrer Schwester gegenüber, "Er ist verschwunden. Seine Eltern haben seit Jahren nichts mehr von Lezeur gehört. Keiner vom Haus Kadjar. Ihr zwei wart verlobt. Was ist bei dem Essen damals geschehen?"

"Gar nichts ist geschehen", erwiderte Raitaila kühl ohne von dem Buch aufzuschauen, wodurch ihre Schwester fassungslos den Mund öffnete, "Schon mal daran gedacht, dass er diese Ehe vielleicht ebenfalls nicht wollte? Zu verschwinden und unauffindbar zu sein, bedeutet, eine Karte zur Freiheit zu besitzen. Frei von allem. Nicht jeder ist wie du."

"Er wollte dich heiraten. ER wollte es. Ihm hat man es angesehen, wie sehr er es wollte", lächelte Irulan ihre Schwester an, die ihr einen raschen, recht nüchternen Blick als Antwort schenkte, "In einer Zeit von arrangierten Ehen und Bündnissen ist derartiges selten. Das Kadjars können sich sehen lassen."

Alles schön gut. Arrangierte Ehe, bleibt arrangierte Ehe. Ganz gleich, wie es um ein Haus stand.





Etwas wie Zweifel gleicht einer Krankheit. Er infiziert den Verstand, bis man den Motiven anderer Menschen und seiner eigenen Wahrnehmung misstraut. Zweifel führt dazu, dass man alles infrage stellt, was man jemals über einen anderen geglaubt hat. Und es verstärkt den düstersten Argwohn gegenüber unseren engsten Vertrauten.

Bloodsport [Feyd-Rautha Harkonnen]Where stories live. Discover now