Kapitel 6

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Tatsächlich blieb ich den Tag darauf Zuhause. Nicht wegen Dominic, sondern weil ich sowohl Physisch als auch Psychisch ziemlich am Ende war.

Was an sich kein Wunder ist, nachdem was gestern passiert war. Ich konnte es immer noch nicht ganz fassen. Ich wurde sexuell Belästigt. Das wurde ich in meinen ganzen 22 Jahren noch nicht einmal. Nichtmal, als ich mit Rue und Evie feiern gegangen war.

Das solche Menschen, noch immer so einfach davon kommen, beschert mir eine unangenehme Gänsehaut auf dem ganzen Körper.

Dennoch versuche ich positiv zu bleiben und danke Dominic im stillen dafür, dass er mich aus dieser unangebrachten Situation Wortwörtlich gerettet hatte. Seid gestern Abend habe ich aber auch nichts mehr von ihm gehört, da er wahrscheinlich mit der Arbeit zu tun hat. Mich stört es nicht, ganz im Gegenteil, ich war froh Ruhe von meinem zukünftigen Ehemann zu haben.

Obwohl der freie Tag an sich ganz schön war, wollte ich den nächsten wieder hin. Deshalb stand ich am nächsten Morgen früh auf, um mich fertig zu machen. Nachdem ich meinen Lieblingspulli in grau und einen schwarzen Rock darunter angezogen hatte, zog ich Sneaker und eine Jacke an.

Vollständig angezogen betrachtete ich mich in Spiegel und stellte fest, dass ich noch immer relativ blass im Gesicht war. Besonders stören tat es mich nicht, dennoch trug ich ein wenig Schminke auf, sodass die Blässe kaschiert wurde. Auf besorgte Blicke hatte ich keine Lust.

Schnell nahm ich meine Tasche und lief die gewohnte Strecke zur großen Firma.

Vorne vor der Firma sah ich Charlie und noch jemanden mit einander küssen, was mir ein leichtes grinsen einbrachte. Ich wusste zwar nicht, wer dieser Mann war, dennoch passten die beiden gut zusammen.

Ohne noch einmal hinzu gucken, versuchte ich durch die Tür zu schlüpfen, doch ganz unbemerkt war dies dann doch nicht, denn Charlie rief kurz darauf meinen Namen.

„Malika warte auf mich" rief sie mir zu und ließ mich mitten im Eingangsbereich stehen bleiben und nach ihr umsehen.

Ich musste keine Minute warten und schon war Charlie direkt neben mir, um mich in die Arme zu schließen. Ich kam ihrer Umarmung entgegen und drückte sie einmal, bevor wir uns voneinander lösten. „Wie geht es dir?" fragte sie mich und sah mich besorgt an. Wie gesagt, eigentlich wollte ich heute keinen besorgten Blick abbekommen aber bei Charlie machte ich eine Ausnahme und antwortete ihr kurz und knapp „Gut, der Tag hat mir geholfen"

Sie sah mich an und nickte dann. Ich war froh, dass sie nicht noch weiter nach fragte, denn auf sowas hatte ich wirklich heute keine Lust.

„Lass uns zum Fahrstuhl gehen" sagte Charlie und zog mich an meiner Hand zu der dichten Menschenmenge hinein. „Charlie, wir müssen warten...wir können uns doch nicht einfach vordrängeln" meckerte ich, als sie mich durch die Menschenmenge zog, direkt vor den Fahrstuhl.

Sofort bemerkte ich die genervten Blicke von einigen Menschen, doch Charlie interessierte es kein bisschen. „Ach und wenn, wir sind Freunde von Mister Cambell..." antwortet sie mir und rief die nächsten Worte ein wenig lauter „UND WER DAS STÖRT SOLLTE SICH BEI IHM PERSÖNLICH BESCHWEREN"

Die genervten Blicke verschwanden sofort, und wandelten sich wieder ins neutrale um. „Respekt" murmelte ich ihr zu und entlockte ihr ein kichern.

Nachdem wir in den Fahrstuhl eingestiegen waren und mit mehreren Zwischenstopps oben in der Chefetage ankamen, wurden wir direkt von Miro begrüßt. „Hallo ihr beiden wunderschönen Frauen"

Wir beide lächelten ihn an, bevor Charlie für uns beide antwortete „Hallo, du wunderschöner und nerviger Kollege"

Er sah gespielt empört zu uns rüber aber konnte diesen Ausdruck nicht lange halten, bevor er anfing zu lachen. Sofort stiegen wir darauf ein, sodass wir drei erstmal herzhaft lachten.

Confused marriage - Liebe mal anders Where stories live. Discover now