14 Bin es doch ich?

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Nun ist nur noch die Lehrerin Drinkmayer hier. „Leute, wir müssen trotzdem nachsehen, wer oder was wirklich in den beiden Gängen war. Der Workzwerg hat seine Arbeit gut erledigt." Ludmilla, Vicky und ich stimmen ihr zu.

Wobei ich mir gerade wirklich nicht sicher bin, ob nicht vielleicht Benno doch recht haben könnte. Also ich mein jetzt mit dem Grünhaarhexenfluch, außer er hat mich auf dem Arm genommen. Aber gut, der Junge könnte genauso gut auch ein Witzbold sein und sich darüber lustig machen. Anscheinend ist es, seitdem ich hier arbeite.

Naja für mich schon Gang und gäbe und normal. Weil ja jeden Tag einige Bücher zu Boden fallen und das ohne dass irgendjemand etwas macht. Die Kinder und Jugendlichen finden mich zwar nett, aber trotzdem unheimlich. Vielleicht wegen meinen grünen Haaren oder ist es etwa, weil ich mit den Büchern sprechen kann. Ja, das Büchersprechen ist meine Gabe. Und es ist nicht meine Schuld. Sie wurde mir einfach gegeben. Man sollte doch dankbar darüber sein! Ich brauchte mich für diese Stelle hier nicht einmal bewerben, denn der Trebbsstein kennt mich schon länger und ist nun auf mich gekommen. Eben wegen meiner Gabe. Nein, sagen konnte ich wirklich nicht zum Job. Schließlich liebe ich es, mit Büchern zu arbeiten. Also Traumjob gefunden könnte man meinen. Aber jetzt sieht es halt er nach Alptraumjob aus!

Ist nur gut, dass wir jetzt geschlossen haben. Nun können Vicky und die Drinkmayer ungestört die Gänge durchsuchen. Sich machen auch schon eine Mauer, damit ja keiner durchkann.

Da fällt mir ein ich, dass ich mir einfach ein Buch über Hexenflüche herzaubern könnte. Und ja, das Ding mit dem Papier fliegt auch über die Mauer. Unauffällig.

Die Tür geht wieder auf. „Halt stehen bleiben keinen Schritt weiter!", befehl ich. „Wir haben geschlossen!" Doch es wird offenbar keine Notiz davon genommen. Und der blaue Zettel funktioniert auch nicht, sowie er eigentlich sollte! Die Eingangstür wird weitgeöffnet. „Servus Ambria. Vicky, wir sind hier!", brüllt Trebbsstein fröhlich. Bestimmt liebe Leseratte, fragst du dich jetzt, wer mit wir gemeint ist. Naja ich nicht. Mit wir ist Trebbsstein und Gustav Palomabat gemeint. „Na Ambria, wie gefällt es dir hier?", fragt mich mein alter Schulleiter Palomabat. „Gustav, sie glauben fast, dass ich für alles hier verantwortlich bin!" „Ach, das meine Liebe, halte ich nicht für möglich."

„Gustav Gang acht, sagt man!" Und Trebbsstein zeigt in die Reihen. „Na, das kann ja lustig werden! Willst du nicht die Fanny rufen? Sie wäre ja noch hier." Trebbsstein schüttelt den Kopf. „Nein, Gustav, die Fanny ist der letzte Ausweg!" Ich weiß ja wirklich nicht, was die Familie Palomabat mit der Fanny hat, aber offenbar sehen sie in ihr eine Lösung. „Gustav, ich will zuerst deine Meinung hören ", meint Trebbsstein.

Der orange Bart und Palomabat gehen Richtung Gang acht. Ich beweg mich nur langsam vom Schreibtisch, denn das interessiert mich nun auch. Gustav hat soeben die Mauer höher und dicker gezaubert. Offenbar alles strenggeheim. Warum? Stecken dahinter wirklich Schüler und Jugendliche? Oder bin ich es wirklich?

Ich muss es herausfinden, bevor es jemand anderes es macht.


Ambria und das Chaos in der ZauberlibraryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt