1. Game over

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Dein Pov:

Ich haute mit der geballten Faust auf den Schreibtisch vor mir. Ich hatte zwar meinen Rekord gebrochen doch zufrieden war ich dennoch nicht. Ich musste also wohl oder übel von neuen anfangen. Es malten sich schon automatisch die Bilder der Gefängniszelle vor meinem Auge aus. Ich betätigte also die exittaste auf meiner Tastatur und lehnte mich in meinem Computerstuhl zurück. Ein paar klicke mit der Maus und ein paar Sekunden später hing ich am Ladebildschirm fest. In der Mitte war in großen Buchstaben Oblivion geschrieben. Ich kannte dieses Spiel schon seit meiner Kindheit. Doch das Ärgernis das ich immer so oft dabei starb verfolgte mich bis jetzt. Ich konnte es einfach selbst nicht glauben. Ich bin jetzt 28 Jahre alt mit einer Spielererfahrung von über 12 Jahren und habe es kein einziges Mal geschafft das Spiel durchzuspielen ohne zu sterben.
Durch das Fenster vor mir viel in Sekundenschnelle verschiedenartige Lichter. Ich verdrehte genervt die Augen. Anscheinend schmissen meine Nachbarn mal wieder eine Party, wie ich das hasste. Der vibe vom Spiel verflog damit fast vollständig.
Auf einmal hörte ich es ungeduldig an der Tür klopfen. Mehrmals mit immer kürzer werdenden Abständen bis es zu einem regelrechten Dauerregen von Fäusten auf meine arme Tür kam. Ich legte meine Kopfhörer zur Seite und stand auf, ging zur Tür und schrie dem klopfenden entgegen: Ich komm ja schon!
Den dunklen Flur erhellten die Lichter von meinem Nachbarn, die durch die angelehnt Tür von meinem Zimmer aus hereinstrahlten. Als das klopfen dann abrupt aufhörte öffnete ich die Tür langsam, erst einen Spaltbreit wodurch ich Männer in Anzügen erkennen konnte und öffnete sie dann bis zur Hälfte. Es waren nur zwei Leute, beide mit so ner Art Sonnenbrillen.
"Hallo Miss" sagte der eine der weiter vorne stand "wir müssen ihnen leider mitteilen das hier in der Nähe eine Bombe gefunden wurde und wir sie jetzt evakuieren müssen. Haben sie einen Platz wohin Sie gehen können?"
Völlig überrumpelt schaute ich kurz zurück zu meinem Zimmer und dann wieder auf den Mann. Das da draußen waren keine Partylichter. Sie waren nur Blau und Rot. Es musste also die Polizei schon anwesend sein.
"Ja klar, warten sie kurz einen Moment." Ich verschwand kurz hinter der Tür schnappte mir meinen Ledermantel vom Haken, meinen Wohnungsschlüssel und schloss die Tür hinter mir ab.
"Nun denn bitte folgen sie mir."
Wir gingen durch das Treppenhaus nach unten. Durch das totenstille, leere Treppenhaus.
"Wurden die anderen schon evakuiert?" fragte ich nach, da ich mich langsam unwohl zu fühlen begann.
"Unsere Kollegen haben dafür gesorgt. Sie sind die letzte aus diesem Haus."
Komisch, obwohl ich gerademal im zweiten Stock wohnte. Also sollten die aus dem 6. Stock schon vor mir abgeholt worden sein? Das ergab doch keinen Sinn.
Ich ging trotzdem weiter hinter den beiden Anzugmännern hinaus in die frische Luft. Ich blieb kurz stehen um sie einzuatmen und drehte meinen Kopf zu den Polizeilichtern. Zumindest sollten dort welche sein. Hatte ich schon Halluzinationen vom ganzen Computerspielen bekommen? Und wenn die Polizei nicht anwesend war, wer waren dann die beiden Typen im Anzug?
Ich spürte einen scharfen Schmerz im Nacken, als ich meinen Kopf wieder in die andere Richtung wandte. Argghh ich hasse so was. Der Schmerz fuhr vom Nacken in einer Linie nach oben zum Kopf. Ich hatte sowas schon lange nicht mehr gehabt da ich meinen Kopf nie wirklich so plötzlich bewegte wie jetzt.
Erst als meine Sicht verschwamm und mir schummrig wurde hatte ich realisiert das es nicht der Schmerz ist der ich dachte der es war. Nein dieser Schmerz hier blieb an einer Stelle. Allgemein fühlte er sich ganz anders an. Eher wie wenn man eine Spritze bekam. Mir wurde immer dunkler vor Augen und ich konnte kaum noch etwas erkennen. Dadurch das es schon 1 Uhr Nachts sein musste wurde die ganze Sache mit dem sehen auch nicht grade leichter. Plötzlich schwankte der Boden unter mir und ich streckte meine rechte Hand aus um irgendwas ergreifen zu können um nicht zu fallen. Ich taumelte ein paar Schritte forwärts da meine Hand im nichts fischte. Kalte Tränen die meine Wangen nässten liefen aus meinen Augen. Was war bloß hier los?! Ich konnte gerade noch erkennen wie sich etwas vor meinen Augen bewegte, als ich auf das Pflaster unter mir fiel. Ich spürte wie sich meine Haut an den Knien aufschürfte und der Schmerz des Aufpralls sich durch meine ganzen Beine zog. Eine zweite Schmerzenswelle durchzog mich als in sekundenabstand der nächste Aufprall folgte. Diesmal waren es meine Hände die mich davon abhielten das mein Gesicht den Steinboden küsste. Ich war so gefallen das meine Arme langgestreckt waren sich jedoch mein Aufprall nicht beugten. Ich hörte es an mehreren Stellen knacken und der Schmerz war so enorm das ich mich auf meine Seite fallen ließ.

Anzugmann Pov:

Es ging alles in nichtmal 10 Sekunden von statten. Mein Partner hatte ihr das Betäubungsmittel iniziert als sie abgelenkt war. 2 Sekunden später fiel sie zu Boden. Um sicher zu gehen das sie tatsächlich bewusstlos geworden war hatten wir dem Mittel noch ein paar Sekunden Zeit gegeben. Danach band ich ihr ein dickes, schwarzes Stofftuch um die Augen. Ein weiteres um ihre Hände hinter dem Rücken zu fesseln und dann nahm ich sie im Brautstyle hoch und trug sie zum Jeep. Dort legte ich sie auf dem Beifahrersitz ab. Mein Partner war deswegen extra mit dem Motorrad gekommen, welches ich nun hinter mir starten hören konnte. Nachdem ich sicher gegangen war das sie sicher angeschnallt war begab ich mich auf den Fahrersitz und startete den Motor.
Nach ca. 2 Stunden Fahrt signalisierte mir mein Partner das wir anhalten müssten. Also fuhr ich die nächstmögliche Ausfahrt ab und parkte Nähe einer Tankstelle. Während mein Partner sein Motorrad volltankte ging ich in den Tankstellen Laden um mir nh Bockwurst zu holen. Ich war sichtlich erschöpft von der ganzen rumfahrerei.
"Kann ich Ihnen einen Kaffe ausgeben? Sie sehn so aus als hätten sie eine lange Reise hinter sich."
"Nein Danke" antwortete ich trocken in Richtung der Frau die mich angesprochen hatte. Sie war gutaussehend, das konnte ich nicht abstreiten. Doch ich konnte mir jetzt kein Gespräch leisten. Wenn ich müde war erhöhte sich das Risiko dass ich irgendwas ausplapperte da ich nicht konzentriert war. Allgemein konnte ich mir bei meinem Job so etwas wie eine Freundin nicht erlauben. Ich hätte ihr angebot also so oder so ablehnen müssen. Es war mir einfach nicht erlaubt, was will man schon dagegen tun.
Ich bestellte also meine Bockwurst, bezahlte und ging dann wieder zum Auto. Dort erblickte ich meinen Partner der mit einer anderen Person zu diskutieren schien. Die andere Person warf die Hände über den Kopf, sagte noch etwas was ich wegen der Entfernung nicht verstand und lief dann davon.
"Was war los?"
"Er wollte dem Mädel etwas andrehen und als sie nicht antwortete oder die Scheibe runterlies fing er an gegen die Tür zu schlagen. Ich meinte nur sie schläfe und wollte ihn wegschicken. Ich musste noch eine Weile mit ihm herumdiskutieren bis er endlich auf gab. Das war schon alles."
"Hm gut gemacht. Lass uns weiterfahren. Zumindest auf einen anderen Parkplatz mit weniger Leuten."
"Pass bloß auf das du nicht einschläfst" warnte mich mein Partner noch. Dann ging er zu seinem Motorrad und ich stieg wieder ins Auto.
Gerade einmal 20 min. später fuhren wir auf einen fast leeren Parkplatz. Es waren noch ein paar Lkws hier doch das störte mich relativ wenig. Die machten auch eine Schlafpause, genauso wie wir.
Der hintere Teil des Jeeps war ein Glück verschlossen wurden so das mein Partner und ich uns es auf der Ladefläche gemütlich machen konnten. Ich stellte noch einen Wecker auf meinem Handy für kurz vor 6 Uhr morgens und dann legte ich mich schlafen.

NPC - Oblivion aus einer anderen SichtweiseWhere stories live. Discover now