Kapitel 24

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~ Ein paar Tage später ~

3rd person pov
Ein klopfen an der Tür riss Hyunjin aus den Gedanken. Bitte nicht schon wieder. Seufzend stand er auf und machte sich auf den Weg zur Wohnungstür. Auch wenn er sich etwas daran gewöhnt hatte, gestalkt zu werden, war er trotzdem sehr angespannt. Er spähte durch den Türspoin, bereit, in das gruselige Gesicht eines Fremden zu schauen.

Doch als er hindurch sah, machte Erleichterung sich in ihm breit. Er schob die Türkette zur Seite und öffnete die Tür. Ein strahlender Felix sprang förmlich in seine Arme. "Hyunjin! Ich hab dich so vermisst!" Der ältere lachte über den Enthusiasmus des Australiers. "Hi Lix, ich hab dich auch vermisst."

Die Umarmung hielt noch etwas an, dann lösten sie sich voneinander und kehrten in die Wohnung zurück. "Mann, ich bin so froh, dass ich wieder da bin, die Tour war so anstrengend." Der blonde ließ sich erschöpft auf die Couch fallen. "Aber wenigstens bin ich wieder bei dir." Er schien kurz zu überlegen.

"Du sag mal, was würdest du davon halten, bei uns zu wohnen?" Überrascht blickte Hyunjin ihn an. "Was?" "Naja, ich wir haben Platz und ich will dich hier ungern allein lassen nachdem was alles passiert ist, du bist hier nicht sicher. Bleib doch für eine Weile bei uns, was sagst du?" Fast schon bettelnd sah er den älteren an.

Flashback (ein Tag zuvor):
Das Geräusch von zerbrechendem Glas riss Hyunjin aus seinem unruhigen Schlaf. Schwer atmend setzte er sich in seinem Bett auf. Was für ein realistischer Traum. Er fuhr sich erschöpft mit der Hand über das Gesicht als er inne hielt. Hatte er gerade noch etwas gehört? Nein, wahrscheinlich hatte der Traum ihn so durcheinander gebracht, dass er sich Dinge einbildete.

Angespannt lauschte er in die Dunkelheit. Da war es wieder. Es klang wie Schritte, als würde jemand durch seine Wohnung gehen. Als er merkte, dass er definitiv nicht mehr träumte, lief ihm ein kalter Schauer den Rücken runter. Jemand war in seiner Wohnung.

Wie eingefroren saß er in seinem Bett.
Aus Angst, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, traute sich nicht, sich zu bewegen. Doch er konnte nicht einfach herumsitzen und warten, bis der Einbrecher ihn fand. Er stand vorsichtig auf und ging langsam zur Tür. Eine seiner Krücken hielt er wie einen Baseballschläger, denn Angriff war angeblich die beste Verteidigung.

Angespannt drückte er sich durch die Tür und bewegte sich auf das Geräusch zu. Sein Herz drohte zu explodieren, so nervös war er. Ganz vorsichtig schielte er um die Ecke, versuchte in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Doch nichts. Als er einen weiteren Schritt nach vorne machte, knarrte eine der Holzdiele unter seinem nackten Fuß.

Verdammt! Jetzt wusste die Person, dass er auf sie aufmerksam gewordern war. Hyunjin machte sich auf eine Konfrontation gefasst doch dazu kam es gar nicht. Die Person begann zu rennen. Aber nicht auf ihn zu, sondern in die entgegengesetzte Richtung. Nach einigen Sekunden war es wieder still in der Wohnung. Etwas verwirrt ließ Hyunjin seine Krücke sinken, um sie wieder für ihren eigentlichen Zweck zu verwenden. Was war das denn?

Er knipste das Licht an. Zu seinem Erstaunen war weder etwas kaputt noch durcheinander gebracht worden. Seine Küche und auch das Wohnzimmer sahen aus wie immer. Stirnrunzelnd ging er den selben Weg, den der Eindringling gerade genommen hatte. Als er sein Bad betrat, klappte sein Kiefer nach unten. Der Einbrecher hatte auf dem Weg das Fenster zerschlagen um nach draußen und vermutlich auch nach drinnen zu gelangen.

'Das darf doch nicht wahr sein!' Fassungslos stand Hyunjin da. Es war mitten in der Nacht, er hatte furchtbare Schmerzen und jetzt auch noch das? Er beloss, die Polizei zu rufen und Felix eine Nachricht zu schreiben.

Eine Stunde später war die Polizei wieder gegangen. Sie hatten sich seine Geschichte angehört und seine Wohnung sorgfältig angeschaut, hatten aber nichts gefunden. Das einzige, was für Hyunjins Erzählung sprach, war das zerschlagene Fenster. Sie versicherten ihm, in den nächsten Tagen jemanden vorbei zu schicken, der die Scheibe reparieren würde. Mehr konnten sie im Moment nicht für ihn tun, da es weder Fußspuren noch sonst etwas gab.

Hyunjin fühlte sich verarscht. Langsam ging es echt zu weit. Dass man ihn nicht wirklich ernst nahm, machte alles nur schlimmer. Wenigstens Felix hatte ihn etwas aufheitern können. Er versicherte ihm, am Nachmittag vorbeikommen. Da Hyunjin jetzt sowieso nicht mehr schlafen konnte, blieb er einfach wach und zählte die Stunden, bis er Felix sehen konnte. So unruhig und unsicher hatte er sich noch nirgends gefühlt.
Flashback ende

Hyunjin wusste nicht was er antworten sollte. Das Angebot war wirklich sehr nett aber wären seine Band member überhaupt einverstanden? Er wollte auf keinen Fall eine Last für jemanden sein. Dennoch würde er sich um einiges sicherer fühlen, wenn er nicht allein hier bleiben müsste. "Ich weiß nicht. Das ist großzügig aber-" "Ach komm, das wird bestimmt voll cool. Außerdem haben die anderen bestimmt nichts dagegen."

Erwartungsvoll sah der jüngere ihn an. Sollte es nicht funktionieren, könnte er jeder Zeit wieder in seine Wohnung zurück. Obwohl er Zweifel hatte, musste er zugeben, dass es sich gut anhörte, nicht die ganze Zeit allein sein zu müssen wenn es ihm nicht gut ging und er Hilfe bei einigen Dingen brauchte. Felix kam zwar oft vorbei aber das war nicht das selbe.

Er wusste, dass er es dem jüngeren wahrscheinlich nicht ausreden konnte. "Na schön, wir können es ja ausprobieren. Aber wenn irgendjemand nicht damit einverstanden ist, ziehe ich sofort wieder aus." Felix klatschte begeistert, was den älteren zum Lachen brachte. "Dann packen wir deine Sachen und gehen gleich los?" Hyunjin nickte. Das kann ja was werden.

Unknown pov
Ich sehe dich, Hwang Hyunjin. Du magst vielleicht ausziehen, aber du entkommst mir nicht.

My Stuntman (Hyunlix)Where stories live. Discover now