Kapitel 47

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Hyunjin pov:
Verdammt, was hatte Miyeon hier zu suchen? Zu allem übel muss ich jetzt auch noch Felix alles genauer zu erzählen. Darauf hab ich echt wenig Lust, doch mir war klar, dass er nicht locker lassen würde wenn ich es nicht tat. Zwischen ihm und mir war es etwas merkwürdig in letzter Zeit und doch wollte ich ihn nicht weiter von mir weg treiben.

"Du willst wohl wissen, was das ganze sollte." Der jüngere nickte zustimmend, was mich enttäuscht aufseufzen ließ. Hab ich wirklich erwartet, dass er es nicht wissen wollte? Mir war nicht klar, ob ich übertrieb, doch seit dem Kuss zwischen ihm und Minho fühlte ich mich seltsam. So als hätten Felix und ich uns voneinander entfernt.

"Das Mädchen heißt Miyeon. Sie ist diejenige, die mich dazu veranlasst hat, das KQ Entertainment zu verlassen und mir eine andere Arbeitsstelle zu suchen."

Ich lehnte mich an die Kücheninsel als ich fortfuhr. "Ich hab wohl ein wichtiges Detail ausgelassen, als ich dir davon erzählte. Sie und ich hatten eine Affäre. Es war nichts wildes, nur ungezwungen und eine Art Orientierung für mich.

Leider artete das ganze aus...den Rest der Entwicklung kennst du ja. Ich hab nichts mehr von ihr gehört, seit ich das Entertainment gewechselt hab und hab auch nicht erwartet, sie jemals wiederzusehen."

Wir schwiegen eine Weile. Felix schien meine Erzählung zu verarbeiten, da er konzentriert auf seinen Schoß starrte. "Okay und was ist mit dem Zettel? Hattest du den Verdacht, dass er von ihr ist oder warum wolltest du nicht darüber reden?"

Mit dieser Frage hätte ich wohl rechnen sollen. Selbstverständlich wollte er auch das wissen. "Naja, ich hatte eine Vorahnung aber ich hab eher gedacht, dass es dieser schmierige Typ war, der dich so lange gestalkt hat." Gab ich schließlich zu.

Felix lachte auf. "Wie sollte das denn möglich sein, wenn er im Gefängnis sitzt? Glaubst du, er kann von dort aus Drohbriefe schreiben? Oder dass er jemanden angeheuert hat, der diesen unter deiner Tür durchschiebt?"

Schlagartig änderte sich die Luft im Raum. Macht Felix sich etwa über mich lustig? Herausfordernd sahen wir einander in die Augen. "Woher soll ich das wissen, hm? Hätte ja sein können. Glaubst du, du weißt es besser?"

"Nein aber du musst zugeben, dass das doch ziemlich weit hergeholt ist." Zischte der Australier. Was passierte hier gerade? Diese Seite kannte ich von ihm überhaupt nicht. Natürlich war mir bewusst, dass Felix sich nicht alles gefallen ließ, doch dass er so herablassend sein konnte, war mir neu.

"Warum interessiert es dich überhaupt?" Felix' Miene verdunkelte sich. "Was ist das denn jetzt für eine Frage?" Ich konnte sehen, wie sehr meine Frage ihn aufgewühlt hat, doch ich wollte das klären. "Du warst so besessen von diesem Zettel und treibst dich ständig bei mir rum, obwohl du hier nicht mehr wohnst. Wolltest du kontrollieren, ob ich noch Kontakt zu ihr hab? Würde dich das stören?"

Vielleicht war es nicht besonders nett, aber ich provozierte ihn gerade mit Absicht. Ich wollte, dass er ehrlich zu mir war und ihn wütend zu machen, würde das vermutlich hervorrufen.

Der Australier stand langsam auf und starrte mich an, als könnte er nicht fassen, was ich gerade gesagt hab. "So sehr wie es dich gestört hat, dass Minho mich geküsst hat?" Ungläubig lachte ich auf. So wollte er das spielen?

"Es war mir egal. So wie dir mein Liebesleben egal sein sollte." Gab ich kühl zurück. Der jüngere schluckte meine Lüge nicht, das sah ich in seinen Augen. "Ach ja? Da hab ich was anderes in Erinnerung." Er kam auf mich zu, während er sprach. "Wer hat mich danach ignoriert? Wer hat sich von mir distanziert? Wer wollte eine Erklärung dafür, so als ob es ihn stören würde?"

Angespannt verfestigen sich meine Fäuste um das Marmor der Kücheninsel. Er trieb mich in die Enge und nun konnte hatte ich nichts mehr im Köcher, mit dem ich mich rechtfertigen könnte.

Glücklicherweise fiel mir recht schnell etwas ein, was ihn bestimmt verletzten würde. "Ach und wer sucht die ganze Zeit meine Nähe? Mal ehrlich, du bist oft bei mir."

Volltreffer. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich. "Willst du nicht, dass ich in deiner Nähe bin?" Ich wandte den Blick ab, weil ich nicht in sein enttäuschtes Gesicht sehen konnte. Ich wollte ihn in meiner Nähe aber irgendwie konnte ich es ihm nicht sagen.

"Es wäre besser wenn nicht. Seit dem Tag, an dem du bei mir aufgetaucht bist, warst du in Gefahr und da wusstest du noch nicht mal, dass er eigentlich hinter dir her war." "Das wäre ich so oder so gewesen, das macht keinen Unterschied." Gab Felix aufgebracht zurück.

Fassungslos schlug ich die Hände über dem Kopf zusammen. Wie konnte es ihm so egal sein, dass er ständig auf der Hut gewesen war? Die Anspannung zwischen uns wurde greifbar und so schrie ich ihn schließlich an.

"Trotzdem. Verdammt Felix, warum bringst du dich meinetwegen in Gefahr?!"
"Weil ich dich liebe!" Schrie er zurück. Meine Augen weiteten sich. Hab ich das gerade richtig verstanden?

Wortlos sahen wir uns an. Ich war so überfordert, dass ich nichts mehr herausbrachte. Felix dagegen sah etwas panisch aus, so als würde er seine Worte bereuen. So, als hätte er Angst vor meiner Reaktion.

Doch ich konnte ihm nicht antworten. Stattdessen ließ ich meine Taten sprechen, das war das beste, was mir spontan einfiel. Ich zog ihn an der Hüfte zu mir und verband unsere Lippen miteinander.

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Finallyyyyy~

My Stuntman (Hyunlix)Where stories live. Discover now