12 | Befehle

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Kaum ging die Sonne unter, wurde ich von einem der Gorillas von Serafino abgeholt

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Kaum ging die Sonne unter, wurde ich von einem der Gorillas von Serafino abgeholt. Es war zumindest nicht der Bastard, der mir zwischen die Beine gespäht hatte. Trotzdem fühlte ich mich zunehmend unwohler, da ich durch den Wasser und Essensentzug langsam an meine Grenzen stieß.

"Wollte er nicht, dass du das Kleid anziehst?" Fragend blickte der Gorilla zu mir herab. Ich schaute ihn nicht mal an und gab ihm auch keinerlei Reaktion. Mit dem Kapuzenpullover und der Jogginghose am Körper, lief ich weiter neben ihm her bis in den großen Wohnbereich.

Dort angekommen, erkannte ich mehrere mir unbekannte Gesichter. Da saßen ältere Frauen auf der länglichen Ledercouch. An deren Ende standen Männer mit Zigarren in den Händen. Verwirrt blieb ich stehen und suchte den Raum nach Serafino ab. Ich fand ihn nicht. Entdeckte dafür aber am Rand der Fensterfront ein großzügiges Buffet. Mein Magen knurrte, doch ehe ich hätte weiter über das Essen nachdenken können, spürte ich eine Hand fest auf meinem Rücken.

"Tue genau das, was ich dir allein mit meiner Körpersprache befehle", hauchte er in mein Ohr. Sofort verdrehte ich meine Augen und drehte mein Gesicht leicht zu ihm, sodass unsere Blicke sich kreuzten.

"Und wenn nicht? Du wirst mich wohl kaum vor diesen ganzen Menschen hier umbringen", flüsterte ich mit einem triumphierenden Grinsen. "Jaaaa, so einer bist du nicht Serafino. Du drohst nur ... Ein kleiner Hund der bellt, aber Angst hat zuzuschnappen."

Er verengte seine Augen und sah flüchtig herab, um mein Outfit zu mustern. Sein Griff an meiner Seite wurde fester, als würde es ihn ärgern, dass ich nicht das angezogen hatte, was er mir bereit gelegt hatte.

"Solange du mir keinen Grund gibst zu beißen, werde ich ganz brav sein." Nachdem ich überhaupt nicht verstand, welch Versammlung hier stattfand, schob Serafino mich auch schon zu dem Tisch herüber. "Das ist sie", stellte er mich vor, woraufhin alle mich skeptisch musterten.

"Oh, Gott. Serafino!", sprach eine jüngere Frau, die von der Seite direkt auf uns zukam. Sie blieb vor uns stehen und beachtete mich überhaupt nicht. Ihre Augen lagen auf Serafinos. Mein Blick nur noch auf ihrem viel zu gewagten Ausschnitt. Wen wollte sie beeindrucken? Hoffentlich Serafino! Sie könnte ihn tot ficken mit ihren riesen Melonen. "Hast du den Verstand verloren?! Sowas kreuzt man nicht mit unserem Blut!"

"Kreuzen?", wiederholte ich sie bissig, wobei ich spürte, welch Hass sie in mir auslöste. Dachte sie ernsthaft, sie wären etwas Besseres? "Ich kreuzige dich gleich!" Ich wollte bereits nach ihren Haaren schnappen, da zog Serafino mich aber an meiner Taille zurück.

"Ignoriere sie, genau wie ich es immer tue", sprach Serafino auf mich ein, doch ich fixierte immer noch das Miststück, die ihre Arme verschränkte und deren schwarze Haare zu einem hohen Dutt gebunden waren. Erst, als sie sich nach einem abschätzigen Blick abwandte, sah ich auf zu Serafino.

"Was soll der scheiß hier? Hast du mich herbestellt, um mich weiterhin zu demütigen! Hat dir die Show im Keller nicht gereicht?!"

"Ich dachte, dir hätte die Show nichts ausgemacht?"

Nach seiner Aussage wollte ich ihm an den Kopf werfen, welch Abschaum er war. Ich wurde jedoch davon abgelenkt, dass hinter ihm im Flur ein Pfarrer auf uns zugelaufen kam. Dieser rückte seine Brille zurecht und da kam mir erst wieder der Gedanke, über was Serafinos heute Mittag mit mir gesprochen hatte.

Vollkommen geschockt starrte ich zu ihm auf.

"Du meintest das wirklich ernst?!", zischte ich überfordert und blickte dabei kurz zum Tisch. Alle Augen richteten sich auf mich und Serafino. "Dio Mio. Du hast den Verstand verloren, wenn du denkst, dass ich das mit dir durchziehe."

"Wir ziehen es durch, Nives." Er wollte mein Kinn zwischen seine Finger nehmen, da schlug ich seine Hand beiseite und machte einen Schritt rückwärts. Er ließ mir keine Chance zu entkommen und kam mir sofort wieder näher. "Sieh es als eine win win Situation."

"Und was gewinne ich?"

"Frieden. Und vor allem, werden deine Brüder nie wieder zur Zielscheibe für mich ..."

Erneut blickte ich von Serafino zu dem Tisch. Ich erkannte die geordneten Papiere. Verträge sicher. Ich konnte nicht klar denken. Wusste nicht, was mir übrig blieb. Sollte ich mich verweigern, würde er sicher nicht zögern, meine Brüder reinzuziehen. Doch wenn ich unterschreiben würde ... Mein Vater ... Meine Mutter ... Ich würde ihnen mit einer einzigen Unterschrift das Herz brechen...

Und Ayaz. Ayaz. Fuck!

"Ich kann nicht", sprach ich selbstbewusst und sah dabei entschlossen in Serafinos dunkle Augen. Seine schwarzen Haare fielen ihm leicht zur Seite. Er legte ein kaum merkliches Lächeln auf, das mich erneut unsicher machte.

"Sicher?", setzte er nach und ich nickte. Würde er den Mumm haben, mir oder meinen Brüdern etwas anzutun, hätte er es- "Holst du ihn bitte?"

Serafino gab diesen Befehl an einen seiner Gorillas, ohne dass er seine Augen von meinen nahm. Ich runzelte meine Stirn und atmete nur noch flach. Er wollte spielen. Mir weiß machen, er hätte ein Ass im Ärmel. Doch er besaß keines. Meine Brüder befanden sich in Sicherheit. Dieser miese Bastard wollte mich nur täuschen.

Als der Gorilla den Flur zurückkam, erkannte ich hinter ihm plötzlich jemanden, der mir im ersten Moment wie ein Geist vorkam.

"Orlando...", hauchte ich und sah zwischen ihm und Serafino hin und her. Mein Verstand schien sich immer mehr aufzulösen.

"Hättest du deinen Vater mal erlaubt, es zu Ende zu bringen", kam es belustigt von ihm. Er stellte sich neben Serafino und trug ein dunkles Hemd. "Bereust du es jetzt, Mitleid gehabt zu haben?"

"Ich hatte kein Mitleid", erklärte ich wütend und spürte erste Tränen in meinen Augen. Er war so lange hinter mir her. So lange! Es versetzte mir Panik, denn diese Gewissheit offenbarte mir, wie lange Serafino seine Rache schon plante. Viel zu lange.

"Solltest du mit ihm auch nicht haben", sprach Serafino. "Immerhin habe ich ihm lediglich aufgetragen, dich zu beobachten und diesen Riziero von dir zu trennen. Nicht aber, dich fast zu vergewaltigen."

Meine Atmung stockte. Mein Herz setzte schmerzhaft aus. Mit den Augen auf Orlandos gerichtet, fasste ich mir an meine Brust. Mein gesamter Körper begann zu zittern und es war Serafino, der plötzlich eine Pistole von seinem Gorilla gereicht bekam und sie mir reichte.

"Eine Kugel. Entweder du tötest den, der deine Vergangenheit prägt - oder den, der deine Zukunft bestimmt."

"Was?! Das war nicht-"

Serafino brauchte nur seinen Blick mit den kalten Augen zu Orlando zu richten und dieser verstummte.

"Also, Nives. Lass uns entweder alles beenden oder ganz neu anfangen."

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Lies from my bodyguard | Band 2Место, где живут истории. Откройте их для себя