26. St. Luke's hospital

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Die Sonne begann hinter den etlichen Bäumen zu verschwinden. Nun wurde es nur noch schwieriger. Stunden waren vergangen. Oder vielleicht Tage? Nein, solange nun auch wieder nicht. Oder doch? Ich hatte das komplette Zeitgefühl verloren. Meine Beine schmerzten. Der Sturm hatte schon aufgehört. Wie lange war das her? Ich versuchte mich zu erinnern aber meine Gedanken wurden von einem unangenehmen Kratzen in meinem Hals unterbrochen. Gereizt kniff ich meine Augen zusammen. Dies ging jetzt schon seit einer Weile so. Das Kratzen in meinem Hals wurde schlimmer und brachte mich zum Husten. Zu meinem Horror war es dieses Mal schlimmer als die Male zuvor. Zähneknirschend sank ich zu Boden und stütze mich mit meiner Hand am feuchten Boden ab. Mein krächzendes Husten ließ die Tiere um mich herum aufschrecken. Ich konnte es fast nicht glauben, dass so ein schreckliches Geräusch aus mir gekommen war. Doch das Blut, welches ich soeben gespuckt hatte, bestätigte den Fakt. Ächzend hob ich mich an einem Baum wieder hoch. Mein Sichtfeld verdunkelte sich an den Rändern und mir wurde schwindelig. Ich wollte nicht mehr. Aber ich durfte auch nicht aufgeben. Ich musste weiter. Leider hatte ich keine Ahnung, wo ich war. Wie auch? Mein Handy wurde von diesem verdammten Zwerg gestohlen.

Nachdem ich mich etwas an diesem Baum ausgeruht hatte, beschloss ich weiterzugehen. Was anderes blieb mir ja auch nicht über. Innerlich fragte ich mich, wann dieser Wald endlich enden würde. Gab es überhaupt ein Ende? Ich versuchte mich zu erinnern, was Jeff zu mir gesagt hatte. Meinte er nicht irgendwie einmal das er mehrere Kilometer zu mir nach Hause marschieren musste? Oder bilde ich mir das nur ein? Vielleicht hatte ja auch Ben mir davon erzählt? Frustriert schrie ich auf. „Warum zum Fuck passiert dieser Dreck mir?!" Irritiert tritt ich gegen den Boden und wirbelte ein paar Laubblätter auf.

Mit einem lauten Zischen griff ich mich am Kopf. Die Pausen, wo die Kopfschmerzen nicht vorhanden waren, wurden immer kürzer. Was löste sie überhaupt aus? Lag es an den Nebelschwaden, die mich umgaben? „Ach in solchen Momenten wünschte man sich man hätte ne Maske dabei stimmts Mumie?", blickte ich zu der kleinen Katze herunter die noch immer dicht an mich unter meiner Weste gepresst war. Zwei unschuldige Augen blickten zu mir herauf. Seufzend löste ich mich von ihrem Blick und ging meinen Weg fort. Das Ganze nützte ja eh nichts. Es war ja nicht so, als würde sie mir antworten können.

Die Nacht war nun komplett eingetreten. Jedes kleine Geräusch ließ mich hochschrecken. Paranoid schaute ich jede paar Minuten nach, ob irgendwelche Zecken oder so an meinen Beinen hochgekrabbelt waren. Warum hatte ich auch nur eine kurze Hose an? Das hohe Graß ließ mich meine Entscheidung, den Kiesweg zu verlassen, bereuen. Ich ging nun wirklich MITTEN durch einen gottverdammten Wald. Immer wieder kam es mir vor, als würde ich eine dunkle Gestalt am Rande meines Blickwinkels sehen, aber ich redete mir ein, dass es nur eine Täuschung wegen meiner Müdigkeit war. Der Wald kam mir aber mit der Zeit immer bekannter vor. Vor knapp einem Monat unternahmen wir mit unserer Klasse einen Wanderausflug- während unsere Parallelklasse einen Luxusurlaub an einem See hatte, musste meine Klasse mitten im Wald in Holzhütten überleben-. F/N2 hatte früher immer Namen in den Wald geschrien von irgendwelchen Mördern oder so. Höchstwahrscheinlich von Creepypasta Charakteren, aber vielleicht waren auch ein paar von ihrer anderen Obsession dabei. Unsere Lehrer ermahnten sie dann jedes Mal wütend, dass sie die Waldtiere störte. Aber hatten ihre Mahnungen einen Unterschied gemacht? Naja, manchmal schrie sie danach Namen von Mördertieren. Eine Verbesserung? Wie man's nimmt. F/N1 führte immer die Gruppe an. Sie plauderte mit ein paar anderen Freunden ganz vorne in der Schlange, während ich mich ganz hinten abquälte. So fühlte es sich auch jetzt an. Ganz alleine mitten im Wald. Der einzige Unterschied war, dass es nun Nacht war und das Meter vor mir nicht meine Klasse ahnungslos weiter ging. Einen Schimmer von Hoffnung gab mir die Vorstellung, dass meine Klasse nach einigen weiteren Metern auf mich wartete. Eines Tages würde ich alle wieder sehen.

Plötzlich blieb ich wie angewurzelt stehen. Hatte ich gerade etwas leuchten gesehen? Oder war ich nun komplett verrückt geworden. „Nanana Y/N nicht total verrückt werden", ermahnte ich mich. Nach einiger Zeit im Wald begann ich einfach mit mir selbst zu reden.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 01 ⏰

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killer call (jeff x reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt