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Nachdenklich sitze ich auf mein neues Bett und entscheide welches Outfit für heute Nacht angebracht ist. Die einzige Farbe die ich erkennen kann, ist schwarz. Ich habe mich immer dunkel angezogen, ich bin kein Fan von hellen Farben. Für heute ist schwarz perfekt. Ich habe schon meine ganzen Sachen in meinen Schrank eingeräumt. Die Schranktüren sind offen und meine Klamotten sehen mich an. Ich darf nicht auffallen. Nichts Auffälliges. Basic. Ich schlüpfe in meine schwarze Stoffhose rein, die mir paar Millimeter zu lang sind aber mit High Heels das ganze doch noch einigermaßen gut aussieht. Meine Korsett-artige ärmellose Weste streife ich an meinem Oberkörper entlang. Meine Louboutins klackern auf dem Holzboden und ist wie Musik in meinen Ohren. Ich trage mein Goldschmuck und nehme meine kleine Tasche mit. Für das ganze Outfit ziehe ich mir einen Blazer drüber und bin bereit die Stadt zu erkundigen.

Als ich das erste Mal vor ein paar Stunden hereinkam, hatte ich Zweifel daran, dass ich das ganze schaffen könnte. Ich hatte Angst, auch wenn ich es nicht zugeben würde. Jetzt allerdings, wo ich ein wenig Struktur in diese Wohnung und meinen Plänen gebracht habe, Information über Ryan Hudson reichlich recherchiert habe, habe ich ein gutes Gewissen bekommen. Ich werde mir nicht erlauben, mir jemals wieder einzureden, ich könnte etwas nicht schaffen. Für einen Moment habe ich mich nicht selbst erkannt. Jetzt wo ich mich im Spiegel im Lift wieder ansehe, sehe ich das Feuer in mir brennen.

Ich werde leise in diesen komischen Klub reingehen, und leise wieder gehen. Ich möchte mir ein Bild von Ryan in meinem Kopf machen, bevor ich in Aktion trete. Die Straßen von New York sind voller Menschen. Reichlich Touristen, die die Nacht genießen und Bürger der Stadt, die mit einer gemeinen Miene durch die Menschenmasse vorbeigehen. Hier kann man deutlich unterscheiden, wer hier sein ganzes Leben verbracht hat, und die Touristen, die völlig verträumt durch die Gegend gucken. Ich kann es aber verstehen. New York sieht unglaublich aus. Die ganzen Lichter der Times Square leuchten auf einem ab und man ist völlig fasziniert. Die gelben Taxis geben einem das Gefühl wie in einem Film zu sein. Das einzige was mir auf die Nerven geht, sind die ganzen Handys die durchgehend in der Luft sind und damit Fotos gemacht werden.

Die Menschen genießen nicht den Moment und blicken durchs Handy. Jetzt wo ich im Auto bin und die Leute dabei beobachte, erwische ich mich selbst wie ich mich darüber aufrege. Ich bin nicht besser. Ich konnte keine Sekunde den Moment genießen und schon bin ich auf einer Mission, einen Mann zu stalken, der bald etwas Grausames tun wird. Ich richte meine Aufmerksamkeit wieder auf die Straßen und mache leise die Musik an. Als ich endlich ankomme und mein Auto parke, sehe ich das Logo von diesem Klub.

„Lucifer.", sage ich leise und ziehe meine Augenbrauen zusammen als ich den Namen lese. Welcher hobbyloser hat ein Klub nach Lucifer ernannt? Wie unkreativ kann man denn sein? Nicht drei, sondern vier Bodyguards stehen vor der Tür, breiter als der andere, mit schwarzen Brillen und schwarzen Anzügen. Es ist kein Geheimnis, die grausamen Männer der Mafia Welt kommen hier und treffen sich alle miteinander. Es gibt viele Mitarbeiter die da arbeiten und ich frage mich wer da freiwillig arbeiten geht. Wahrscheinlich niemand. Ich bekomme ein ganz komisches Gefühl im Bauch. Da drinnen geht einiges ab. New York hat seine guten Seiten, aber auch schlechte und furchteinflößende Seiten. Genauso geht es bei den Menschen ab. Jeder von uns hat eine schlechte und eine gute Seite. Manche verbergen ihre schlechte Seite und zeigen nur ihre gute, damit man gemocht und geliebt wird. Manche haben Angst, dass man nicht akzeptiert wird, wenn man seine schlechte Seite zeigt. Dann gibt es auch wieder Menschen, die nur seine schlechte Seite zeigen und seine gute Seite wirklich nur den anderen anvertrauen, die es auch verdienen. Fakt ist, jeder von uns besitzt diese Seiten. Die Frage ist, welche zeigst du? Die gute als auch die schlechte Seite machen uns aus. Jemand der eine Seite von sich versteckt, hat Angst was andere über einem denken. Das ist naiv. Sehr naiv.

Ich überquere die Straße und halte Augenkontakt mit den Männern.

„Name?", werde ich als allererstes gefragt. Euch auch einen schönen Abend.

Adeline.Where stories live. Discover now