Italienisch

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Pov Evan:

Ich öffnete die Türen und trat mit Asher an meinem Arm herein. Ich lächelte als ich sah wie baff der Kleine von dem Anblick war.

Das Restaurant war riesig. Die Wände waren in einem seichten Rot gestrichen, goldene Halter waren an den Wänden angebracht, in welchen Kerzen steckten. Die Tische waren aus einem dunkelbraunen Holz und rote Tischdecken lagen auf ihnen drauf. 

Ein Kellner kam uns mit einem breiten Lächeln entgegen. „Guten Abend, die Herren. Wie kann ich ihnen helfen?" „Wir hatten reserviert, auf den Namen Smith." „Oh ja, Tisch 12, natürlich. Bitte folgen sie mir."

Wir folgten dem Kellner, welcher mit schnellen Schritten in den hinteren Teil des Restaurants lief. Von hier aus konnte man den Ausgang nicht sehen, aber eben auch nicht gesehen werden. Tisch 12 war ein Tisch für zwei der in einer kleinen Nische stand und somit von Blicken geschützt war. Außerdem stand er an einem Fenster, womit man einen wunderschönen Ausblick auf die Stadt hatte, welche in den letzten Sonnenstrahlen gebadet wurde. Wenn es erst einmal dunkel war würde es noch schöner aussehen.

Jetzt aber setzten wir Beide uns erstmal an den Tisch und ich gab dem Kellner ein Zeichen, dass er später wiederkommen solle. Jetzt reichte ich Asher erstmal die Karte, welche er dankend entgegen nahm und ich musste lächeln.

Der Kleine sah immer noch hin und weg aus von dem Restaurant. Oder vielleicht auch wieder, denn er hatte jetzt die Aussicht entdeckt und klebte quasi an der Scheibe. Ich musste schmunzeln, räusperte mich aber um seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Diese hatte ich auch innerhalb eines Herzschlages.

„Möchtest du dir nicht die Karte anschauen?" „Uhm... ich glaube ich nehme einfach das Gleiche wie du." Ich musste mir ein Grinsen verkneifen, dann nickte ich und winkte den Kellner zu uns zurück.

„Ich hätte bitte einmal die Nummer 16, und für meine Begleitung die Nummer 24, bitte." meinte ich dann und der Kellner nickte. „Und Getränke?" „Ich nehme einen Vivace Vivace und meine Begleitung...?" Ich schaute ihn wartend an. Ein bisschen müsste er schon über sich und seine Vorlieben preisgeben.

„Eine, ehm, Cola bitte. Mit Eiswürfeln." stotterte dieser und ich machte mir eine Notiz in Gedanken. Vielleicht wollte er heute Abend nicht trinken, aber er schien Cola einfach zu mögen, würde er es nur aus Vorsicht wählen, hätte er die Eiswürfel nicht so direkt hinterher geworfen.

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Pov Asher:

Ich starrte aus dem Fenster. Eigentlich starrte ich immer auf meine Hände, aber das wäre zu auffällig gewesen, und ich wollte es ja nicht zu offensichtlich machen wie neu das alles für mich war, deswegen schaute ich einfach auf die Stadt runter. Die Sonne war schon fast komplett weg, bald würde es dunkel draußen sein. 

Evan hatte mit Absicht nur die Nummern genannt, das wusste ich. Er wollte mich gleich überraschen mit seiner Wahl des Essens. Er nutzte die Macht aus die ich ihm gegeben hatte, als ich ihm die Entscheidung überließ. Aber konnte ich es ihm verübeln? Wahrscheinlich nicht, ich hätte das Gleiche gemacht, würde ich jeweils das gleiche Mind Set haben wie er. Leider war ich zu sehr ein Bottom um mir solche Dominanz Spielchen ausdenken zu können.

Die Getränke wurden gebracht und nippte an meiner Cola. Das Getränk von Evan sah interessant aus. Eine Scheibe Passionsfrucht war am Rand angebracht und dessen kerniges Fruchtfleisch schwamm auf der Oberfläche des rot-orangenes Getränks. Es sah schon sehr lecker aus, und zu schmecken schien es ihm auch.

Ich trank noch ein bisschen mehr, bekam endlich einen Eiswürfel in den Mund und kaute darauf herum. Es knirschte und Evan konnte es wahrscheinlich auch hören, aber das war mir um ehrlich zu sein egal. Ich liebte Eiswürfel, selbst im Winter bestellte ich meine Getränke mit Eiswürfeln. Also, außer es war ein heißes Getränk wie Kakao oder so.

Das Essen kam nun auch an und ich war überrascht, wusste jetzt aber auch warum Evan für mich etwas anderes als für sich selbst bestellt hatte. Auf dem Teller vor ihm lag ein Spinat-Reis Gemisch mit Garnelen-Fisch Spießen. Uargh. Ich hatte etwas viel menschlicheres. Ein Fischfilet mit allerlei Gemüse.

Es sah sehr lecker aus, und ich liebte Fisch, aber irgendwie fand ich es schade, dass wir uns keinen Teller Spaghetti teilten und uns küssten als wir die gleiche Nudel essen wollten. Ach ja, das Leben war halt kein Märchen. Oder in diesem Fall eben ein Disney Film.

„Guten Appetit." „Guten Appetit." Wir begannen zu essen, ich spürte seinen Blick jedoch ununterbrochen auf mir ruhen. Ich mochte die Stille nicht, also suchte ich fieberhaft nach einem Gesprächsthema.

„Es war ziemlich nett von deiner Schwester mir die Karte zu geben und alles. Ihr scheint euch ziemlich gut zu verstehen." Er lächelte, na das war doch mal ein gutes Zeichen. „Ja, das war es. Lucy und ich sind sehr eng miteinander. Hast du Geschwister?"

Ich schluckte, meine Familie war immer ein schwieriges Thema für mich. Evan schien die kurze Pause bemerkt zu haben, denn er setzte sich ein wenig aufrechter hin.

„Nein, ich bin ein Einzelkind. Meine Eltern konnten eigentlich keine Kinder haben, es war ein Wunder als ich dann in ihrem Leben auftauchte." Ich lächelte zaghaft und Evan streichelte mit seinem Daumen über meine linke Hand, welche das Messer inzwischen beiseite gelegt hatte.

Ich schnitt mein Essen immer bevor ich das aß. Das hatte zwei Vorteile. Heißes Essen konnte abkühlen, und danach brauchte man nur noch die Gabel, da man jetzt kleine Häppchen hatte. Evan beäugte mich interessiert als ich die kleinen Stückchen mit der Gabel aufpiekste und genüsslich aß. Es war wirklich gut.

„Mhh, das hast du gut ausgewählt. Bist du öfter hier?" „Alle zwei Monate gehe ich mit meiner Schwester hier hin. Ich bestelle jedes Mal etwas anders um auch ja alles ausprobiert zu haben. Das Gericht was ich dir bestellt hatte mochte ich bisher mit am meisten, deswegen war das eine sichere Wahl. Es freut mich, dass es dir schmeckt."

Der Abend verging sehr friedlich. Natürlich war der übliche Smalltalk dabei, aber er erkundigte sich auch nach meinem Studium, und ich fragte wie es mit der Arbeit so lief. Er zeigte Interesse an mir, und schien es zu mögen, das ich meins auch kundtat. Der Abend war viel zu schnell rum, denn ehe ich mich versah, war die Rechnung da und wir standen vor dem Restaurant.

Es war inzwischen kalt draußen, also holte Evan schnell unsere Mäntel aus dem Wagen. Eingemummelt in diese, standen wir jetzt in dem nicht mehr ganz so frischen Wind und ich wusste nicht was ich sagen sollte. Aber irgendwie wollte ich nicht, dass der Abend schon vorbei war. Das wäre doch viel zu früh! Ich wusste doch nicht wann ich ihn wiedersehen würde! Also fragte ich.

„Wollen wir noch spazieren gehen? Ich kenne da einen guten Park."

"Call you what?" \\ mlmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt