⁰³⁰ 𝐠𝐨𝐭𝐡𝐚𝐦'𝐬 𝐜𝐚𝐧𝐝𝐲𝐦𝐚𝐧

69 7 17
                                    

Die Nacht hatte ihre eigenen Gesetze, und Halloween in Seattle machte da keine Ausnahme

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.



Die Nacht hatte ihre eigenen Gesetze, und Halloween in Seattle machte da keine Ausnahme.

Ich war allein, in einer Stadt, die ich nicht mein zu Hause war und überall um mich herum tummelten sich verkleidete Gestalten; Geister, Superhelden und Vampire, alle auf dem Weg zu irgendeiner Party, die versprach, bis in die frühen Morgenstunden zu dauern.

Nach dem Streit mit meinen Eltern in Joe's Bar hatte ich das dringende Bedürfnis, allein zu sein, die kühle Nachtluft auf meiner Haut zu spüren, während ich versuchte, meine Gedanken zu ordnen.

Sie verstanden nicht, warum Seattle oder das Eislaufen oder irgendeine ihrer Entscheidungen nicht das war, was ich wollte. Oder vielleicht wollte ich einfach nicht, was sie wollten.

Während ich die Straße entlangging, meine Stiefel gegen die nassen Blätter traten, die sich auf dem Bürgersteig gesammelt hatten, verspürte ich das Bedürfnis nach einer Flucht.

Einer Flucht vor den Erwartungen, den Verantwortungen, dem unaufhörlichen Druck, der auf meinen Schultern lastete.

Ich zog meine Jacke enger um mich, als wäre sie ein Schild gegen das Chaos um mich herum.

Ein paar Blocks weiter sah ich ein Pärchen, das sich eng umschlungen in einer dunklen Nische küsste, und plötzlich fühlte ich mich einsamer denn je.

Ich hätte in einer dieser fröhlichen Gruppen sein sollen, mit einem Kostüm, das mehr enthüllte, als es verbarg, aber statt dessen irrte ich allein durch die Straßen.

An einer Straßenecke, wo das Neonlicht einer nahegelegenen Bar flackerte, wurde ich von einem Typen angesprochen, der als Batman verkleidet war.

„Harte Nacht?", fragte er, seine Stimme gedämpft durch die Maske.

Ich zog meine Jacke enger um mich. „Könnte man so sagen. Und bei dir? Sieht aus, als wäre Gotham ruhig heute Nacht."

Er lachte leise, ein raues, fast echtes Batman-Lachen. "Gotham hat nie eine ruhige Nacht. Aber ich habe vielleicht etwas, das dir helfen könnte, deine zu vergessen."

Seine Hand glitt in die Umhängetasche, die er unter dem Cape trug, und zog ein kleines Päckchen heraus.

Es war unauffällig, doch in diesem Moment wirkte es wie der Schlüssel zu einem anderen Reich. "Happy Pills", sagte er lässig, als würde er mir einen Kaugummi anbieten.


Ich zögerte. Alles in mir schrie, dass das eine schlechte Idee war, ein katastrophaler Fehler in einer langen Reihe von Fehlentscheidungen.

Doch es war leicht, sich vorzustellen, wie die scharfen Kanten des Abends durch eine chemisch herbeigeführte Euphorie abgeschliffen werden könnten.

"Wie viel?", fragte ich, meine Entscheidung schon halb getroffen.

"Fünfzig", sagte Batman, und etwas an der Art, wie er es sagte, ließ mich glauben, dass es ein fairer Preis für das Vergessen war.

Die Scheine wechselten den Besitzer, und das Päckchen landete in meiner Hand. Es fühlte sich schwerer an als es sollte – das Gewicht der Entscheidung, nicht der Substanz.

"Viel Spaß", sagte er, bevor er in die Nacht verschwand, zurückgelassen mit meinem Zweifel und dem kleinen Beutel der Versprechungen.

Die Stimmen um mich herum verschwammen zu einem entfernten Rauschen. Mein Herz schlug ungleichmäßig, als die Realität meines Impulskaufs einsetzte.

Was hatte ich gerade getan?

Die Einfachheit der Entscheidung beunruhigte mich und gleichzeitig fühlte ich eine seltsame Aufregung bei dem Gedanken, die Kontrolle zu verlieren, nur für eine Nacht, nur um zu sehen, was passieren würde.

Ich lehnte mich gegen die kühle Wand der Bar, die Pille in der Hand wie eine Sünde, die auf Erlösung wartet.

Ein einfaches, kleines Ding, das das Potenzial hatte, alles zu verändern – oder zumindest die Wahrnehmung davon.

Es war verlockend, verführerisch und gefährlich.

Ich wusste, ich sollte zurück ins Hotel, mich von den Schatten der Nacht fernhalten. Aber die Straßen von Seattle zogen mich weiter in ihre Mitte, jedes Flüstern und Lachen lockte mich tiefer in das Labyrinth der verlorenen Seelen.


"Missy?", rief jemand hinter mir.

Ich zuckte zusammen, überrascht und irgendwie erleichtert, ein bekanntes Gesicht zu sehen. "Noah, hey...", stotterte ich vor mich hin und steckte das kleine Päckchen schnell in meine Jackentasche.

"Was machst du hier draußen ganz allein?", fragte er, während er näher kam. Seine Augen musterten mich besorgt.

Ich zuckte mit den Schultern, versuchte, locker zu wirken. "Nichts Besonderes. Nur ein bisschen die Stadt erkunden."

Noah nickte, schien aber nicht vollkommen überzeugt. "Das klingt nicht nach viel Spaß. Willst du Gesellschaft? Wir sind mit dem Team unterwegs." Er zeigte auf die Jungs hinter sich, die laut lachten und redeten.

Bevor ich antworten konnte, trat einer seiner Teamkameraden heran. "Hey, Noah, wer ist das? Deine Freundin?"

Noah rollte mit den Augen. "Nein Jake, dass ist Missy. Das neue Opfer meiner Mutter."

Jake grinste mich breit an, sein Atem bildete kleine Wölkchen in der kalten Luft.

"Wir sind auf dem Weg in den Park. Nichts Besonderes, nur rumhängen, Musik, ein bisschen was zu trinken. Willst du mitkommen?"


 Willst du mitkommen?"

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
𝐒𝐭𝐚𝐫𝐠𝐢𝐫𝐥  |  ᵍʳᵉʸˢ ᵃⁿᵃᵗᵒᵐʸWo Geschichten leben. Entdecke jetzt