64 | Reue

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Ich inhalierte den Rauch tief in meine Lungenflügel. Es war bereits die dritte Kippe, die ich auf meiner Terrasse rauchte, doch die Wirkung des Nikotins versagte. Ich war noch immer unfassbar wütend. Ich ertrug es einfach nicht, wie Mira jetzt nach außen dargestellt wurde, obwohl all das nicht der Wahrheit entsprach! Wenn sie über mich Scheiße schrieben, hatte ich nie ein Problem gehabt, das an mir abprallen zu lassen. Aber hier ging es um mein Mädchen. Um meine Familie. Das war einfach viel zu privat! Ich musste mir ganz genau überlegen, wie ich jetzt vorgehen würde. Dem Impuls nachzugeben, ihre Mutter offensiv zu besuchen und sie zur Rede zu stellen, erschien mir als ein riesengroßer Fehler. Vermutlich würde sie damit nur den nächsten Artikel erkaufen.

Ein leises Geräusch ließ mich herumfahren. Mira stand im Türrahmen und sah mich an. Ihr trauriger Blick versetzte meinem Herz einen Stich. In ihren Augen spiegelten sich Enttäuschung, Unsicherheit, Verzweiflung – vor allem aber grenzenlose Wut! Ohne ein Wort zu sagen, schob sie ihre Arme von hinten um mich, legte ihren Kopf gegen meinen Rücken und strich über meinen Bauch. Ihre Finger waren ziemlich warm, sodass mein Körper direkt von einer angenehmen Wärme eingehüllt wurde.

Ich bewegte mich einen Augenblick nicht, sondern stand einfach nur wie versteinert da. Erst, als sie leise aufseufzte, löste ich mich von ihr. Sie stand nur in Hotpants und Top vor mir. Ich schüttelte den Kopf. „Lass uns reingehen.", sagte ich, doch sie blieb versteinert stehen. Ich legte ihr schwer seufzend einen Arm um ihre Schulter und zog sie an mich heran. Wir sagten kein Wort, bis Mira plötzlich ein paar stumme Tränen über ihre Wangen liefen.

„Wie kann sie so was tun?", fragte sie mit zitternder Stimme und ich schloss sie fest in meine Arme und hielt sie einfach nur fest. Dabei strich ich sanft mit meiner Hand über ihr Haar. „Wieso erzählt sie nicht der Welt, wieso ich mich überhaupt erst so verhalte?", fragte Mira leise und vergrub ihr Gesicht an meiner Brust. Es tat weh, sie so verletzt zu sehen.

Bevor wir beide gemeinsam hier draußen erfrieren konnten, schob ich Mira zurück ins Wohnzimmer und zog die Tür hinter uns zu. Miras Tränen waren inzwischen getrocknet und ich wischte mit meinem Daumen über ihre Wange.

„Wein nicht.", bat ich sie, „Dadurch änderst du es auch nicht." Mira seufzte traurig auf. „Nein, ich ändere es nicht. Aber ich verstehe es auch nicht. Was verspricht sie sich davon? Wieso stellt sie mich jetzt als ein verzogenes Mädchen hin, dass jeglichen Respekt vor ihrer Mutter ihrem Freund zuliebe verloren hat? Was verspricht sie sich davon?"

„Geld.", stellte ich ziemlich nüchtern betrachtet fest. Mira sah mich überrascht an. Offenbar war sie wirklich noch nicht auf diese Idee gekommen. „Hast du dir mal angeschaut, wie sie jetzt lebt? Ich glaube ihr, dass sie jetzt kein Geld mehr hat. Du hast sie doch selber gesehen; wie heruntergekommen sie aussieht, im Vergleich zu früher. Seit Weihnachten weiß sie, dass wir – wie sie denkt immer noch – zusammen sind und wittert jetzt ihre Chance, damit leicht an Kohle zu kommen. Sie weiß genau, dass ich jetzt im Fokus der Öffentlichkeit stehe und das Interesse der Medien damit ziemlich hoch sein dürfte. Für sie ist das ein gefundenes Fressen." 

Mira ließ meine Worte kurz auf sich wirken, bevor sie ihre Hände an meine Hüften legte und mir tief in die Augen schaute. Plötzlich schien ihr etwas klarzuwerden, denn ihr Gesichtsausdruck veränderte sich und eine gewisse Panik stieg in ihre Augen. Diese Panik hatte ich nicht mehr in ihrem Blick gesehen, seit sie früher von ihrer Mutter geschlagen worden war.

„Oh Gott, Felix!", platzte es aus ihr heraus, „Was, wenn sie jetzt all die alten Geschichten auspackt, nur, um dich öffentlich bloßzustellen?" Seltsamerweise ließ mich diese Vorstellung komplett kalt. „Ich habe nie ein Geheimnis aus meiner Vergangenheit gemacht.", sagte ich, „Sie hat nichts, was sie ausplaudern kann. Auch nichts, was nicht längst verjährt wäre. Mach dir keine Sorgen." Ich fand es ziemlich süß, dass sie sich selbst in dieser Situation fast mehr um mich sorgte als um sich selbst. Viel mehr sorgte ich mich darum, dass sie Mira und Miras Leben weiter in die Öffentlichkeit tragen würde. Ich wollte einfach nicht, dass überhaupt irgendein Bild über Mira geformt wurde und sich jemand ein Urteil über sie erlaubte.

Als erneut Tränen über Miras Gesicht liefen, schaute ich ihr tief in die Augen. „Es tut mir wirklich sehr leid, Felix.", sagte sie aufrichtig und hielt meinem tiefen Blick stand. Ich nahm ihr Gesicht in meine Hände und strich über ihre Wangen. „Dich trifft keine Schuld.", versicherte ich ihr. „Doch. Ich hab nicht auf dich gehört und musste unbedingt diese blöde Mail abschicken. Du bekommst so viele Probleme wegen mir.", sagte sie verzweifelt. Ich schüttelte den Kopf. „Nein, eigentlich ist es eher so, dass ich dich in Schwierigkeiten bringe.", erwiderte ich, „Und deine Mail macht keinen großen Unterschied. Die Story hätte sie sicher sowieso verkauft. Auch ohne E-Mail würden die das abdrucken." Mein Herz brach, als ich diese tiefe Traurigkeit in Miras Augen sehen konnte. Bevor ich mich weiter in Gedanken verlieren konnte, presste ich meine Lippen auf ihre. Der Schmerz und die Wut, die in unserem Kuss lagen, trafen mich mit voller Wucht. Doch genau in diesem Augenblick war dieser intensive Kuss mit Mira genau das was ich jetzt brauchte.

Etwas später fand ich mich mit Mira im Schlafzimmer wieder. Ich konnte meine Finger einfach nicht von ihr lassen. Eigentlich sollte ich mich im Problemlöser-Modus befinden, mich mit Artikel beschäftigen und dafür sorgen, dass er aus dem Netz verschwand. Aber seit ich mir bewusst gemacht hatte, dass es nichts mehr änderte, wurde ich seltsamerweise lockerer.

Ich zog mir mein Shirt über den Kopf und warf es achtlos durch das Schlafzimmer. Mira sah mich an. Plötzlich stand die Welt still und ich versank einen Augenblick in ihren Augen. Noch immer waren sie voll von Enttäuschung, Unverständnis und Wut.

Ihr Blick wanderte über meinen nackten Oberkörper. Dann legte sie ihre Finger an meine Brust und strich darüber. Ihre Finger hinterließen ein Brennen auf meiner Haut. Sie fuhren langsam nach oben, bis Mira schließlich über meine Wange und meine Stirn strich. Ich konnte meinen Blick plötzlich nicht mehr von ihren Augen abwenden. Unsere Blicke klebten förmlich aneinander. Ich strich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. Mira senkte ihren Blick und starrte schweigend auf die Erektion in meiner Hose. Ich schmunzelte und beugte mich zu ihr herüber.

Ich wollte sie jetzt einfach nur spüren, sie riechen, sie schmecken! Alles andere schien vergessen. Ich wollte ihr nah sein. Ich griff nach ihrer Hand und sah ihr mit einem eindringlichen Blick in die Augen. Sie starrte mich einen Moment lang einfach nur an und schien sich in meinen Augen zu verlieren. Ihre Lippen öffneten sich leicht. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis sie sich endlich mir entgegen beugte und ich ihre Lippen mit meinen verschließen konnte.

Meine Hände fuhren sofort in ihre Haare und zogen sie noch dichter zu mir heran. Mira erwiderte den Kuss sofort, lehnte sich vorsichtig gegen meinen Körper und schlang ihre Arme um meinen Hals. Ich genoss jeden einzelnen ihrer Küsse, jede einzelne ihrer Berührungen. Plötzlich drückte Mira mich aufs Bett und krabbelte auf mich. Ich ließ mich mit dem Rücken auf das Bett sinken und zog Mira mit mir nach unten. Meine Hände strichen über ihren Rücken, fuhren unter ihr Top, fühlten ihre weiche Haut.

Plötzlich hielt Mira inne und sah mir tief in die Augen. Ich strich ihre Haare nach hinten, die über ihre Schultern nach vorn fielen. Sie zog sich das Top über den Kopf. Ich ertrug diesen Anblick nicht lang, ohne die Beherrschung zu verlieren. Kurzerhand legte ich meine Hände an ihre Hüften, während sie sich wieder zu mir herunterbeugte und mich küsste. Wieder und wieder, bis Mira plötzlich ihren Körper anhob und mir die Jogginghose nach unten streifte. Ich keuchte in den nächsten Kuss hinein, als sie begann sich an meinem harten Schwanz leicht zu reiben.

„Baby...", stöhnte ich leise und sie sah mich mit lusterfüllten großen Augen an. Mein harter Schwanz pulsierte schon ungeduldig und trieb mich in den Wahnsinn. Mira legte ihren Finger auf meinen Mund, beugte sich zu mir herab und verschloss meinen Mund mit einem Kuss, der alles andere um uns herum verblassen ließ. Dabei stöhnte sie leise in den Kuss hinein. Ich konnte mich nicht mehr zurückhalten, streifte ungeduldig ihre Hose nach unten. Ich wollte nicht mehr warten. Ich wollte sie jetzt spüren. Ich schob ihren String zur Seite und Mira setzte ich langsam auf mich. In sie zu gleiten fühlte sich an wie eine Erlösung. Ich stöhnte auf, dann vergaß ich die Welt um uns herum.

Ja. Ich weiß. Der Sex war jetzt ziemlich klischeehaft. Aber es könnte wohl vorerst das letzte Bisschen Harmonie sein, also hoffe ich, ihr habt es genossen. Haha. Danke für Eure Rezensionen und Votes. Ich freu mich immer so arg!

My ryde or die chick || Kollegah FFWhere stories live. Discover now