Kapitel 3

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"Und? Wie war der erste Tag?", fragte die schwarzhaarige Mutter als ihre Zwillinge nach Hause gekommen waren. "Ganz okay.", meinte Keisuke dazu nur, während Hoshi erst einmal versucht hatte die Lippen ihrer Mutter zu lesen und schliesslich strahlend den Daumen nach oben gestreckt hatte.

"Das freut mich.", lächelte die Baji und war erleichtert, dass die Beiden den ersten Tag und die ersten Stunden überstanden hatten. "Ich wusste gar nicht auf was man alles achten muss..", brummte Keisuke, welcher sich auf den Stuhl gesetzt hatte, da er das Essen riechen konnte.

Hoshi hingegen, hatte vor sich noch das Lernbuch hin gelegt um weiter lernen zu können, bevor das Abendessen auf dem Tisch stehen würde. Ihre braunen Augen hatten die Fingerzeichen schon fokussiert, während ihre eigenen Finger diese Gesten schon nach gebildet hatten.

Für die junge Baji war diese Gebärdensprache sowieso schon interessant. Nicht nur, weil sie es lernen musste, sondern weil diese vielseitig anwendbar war. Für einige Worte gab es mehrere verschiedene Ausdrucksarten, welche einen anderen Zusammenhang geben konnte. Ausserdem gab es in anderen Länder leichte Abweichungen, da das Alphabet nicht gleich gewesen war.

"Keisuke.", sprach die Baji ihren Sohn an, welcher seine Schwester beobachtet und schliesslich etwas hoch gesehen hatte. "Ich weis es ist schwierig mit Hoshi. Aber ich möchte, dass du auf sie acht gibst, selbst wenn ihr nicht in der gleichen Grundschule seid.", bat sie und machte sich ziemliche Sorgen. Hoshi war von ihrem Wesen immer schon anders als Keisuke gewesen. Ruhiger und freundlicher, aber auch etwas zurückhaltender.

Obwohl Keisuke in ihren Augen ein kleiner Rowdy war, kam es in dieser Hinsicht zu gute. Zwar mochte die Baji nicht, dass ihr Sohn sich mit anderen Kindern anlegte, aber gegenüber Hoshi wäre es gar nicht mal so übel. Schliesslich würde sich Hoshi sowieso nicht wehren können.

"Ich habe dich deswegen in einem Dojo angemeldet. Es soll dir helfen, deine aggressive Art in den Griff zu bekommen, aber auch, dass du es für etwas gutes einsetzen kannst.", gab sie nun zu, was Keisuke leicht verärgert hatte. Wozu ein Dojo? Er brauchte keinen Lehrer, welcher ihm das Kämpfen besser beibringen würde.

Jedoch hatte Keisuke eindeutig die Besorgnis sehen können, weswegen seine Augen auf seine Zwillingsschwester zurück fielen. Diese war weiterhin in dem Lehrbuch vertieft und hätte dieses Gespräch sowieso nie verstehen können. Das Lippenlesen hatte sie erst angefangen etwas besser zu lernen und konnte bei schnelleren Sätzen überhaupt nicht mit kommen.

Ihr Kopf legte sich nun etwas schief, wobei Hoshi gleich danach zu ihrem Bruder gesehen hatte. Ein Lächeln kam auf ihre Lippen auf, als sie anschliessend ihren rechten Zeigefinger und Daumen zu ihrem Gesicht hoch nahm. Die Fingerkuppen richteten sich dabei auf ihre Wangen, als Hoshi die Hand langsam nach unten gezogen hatte. Dabei bewegten sich die beiden Finger zu ihrem Kinn hinunter um eine Art Dreieck bilden zu können.

Leicht verwirrt, was diese Geste bedeuten sollte, zog Keisuke das Lehrbuch zu sich hin. Seine braunen Augen fixierten nun die Bilder, welche drei Worte gebildet hatten, was ihn tatsächlich zum lächeln gebracht hatten. Eine Geste, welche er sich sehr schnell merken konnte und es selbst gebildet hatte.

Damit ihre Mutter diese Geste ebenfalls verstehen würde, bewegte Baji seine Lippen langsam und deutlich, ehe er diese vier Worte auch etwas lauter ausgesprochen hatte.

"Ich liebe dich auch."

Zeichen der Zuneigung Chifuyu FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt