Kapitel 32

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Starr blickte Hoshi auf das Grab ihres Bruders hinab, während ihre Finger ihrer rechten Hand sich in ihre linke Brust gekrallt hatten. Gerade erst, hatte sie sich Gedanken darüber gemacht, was sie Keisuke zum Geburtstag schenken sollte und nun lag er hier vor ihr unter der Erde. Der schöne Herbst, welchen sie immer geliebt hatte, wurde zu ihrem hässlichsten aller Zeiten. Nie wieder würde sie den Herbst lieben können. Nie wieder würde sie diese Jahreszeit ansehen können.

Ihre linke Hand find an zu zittern, während die Gäste um sie herum sich in Luft aufgelöst hatten. Ihre eigene Mutter hatte es nicht mehr übers Herz gebracht, nach der Trauerfeier weiter anwesend zu sein.

Verständlich, würde Hoshi eigentlich auch nicht. Nur war es so, dass Hoshi ihren Bruder nicht alleine lassen konnte. Nicht heute, nicht jetzt!

Ein angenehmer Duft stieg in ihrer Nase auf, was das Mädchen kurz nach unten auf den Stein blicken lies. Ein kleiner Dampf stieg empor, als sie den Geruch von Yakisoba wahrnehmen konnte.

"Halbe halbe, wie versprochen.", sprach Chifuyu leise, welcher die Hälfte der Schale gegessen und den Rest hingestellt hatte. Eine Geste, welcher Hoshi erneut Tränen gegeben hatte, welche sie zu diesem Anlass nicht mehr zeigen wollte. Keisuke würde nicht wollen, dass sie weinend hier zusammen brechen würde. Alleine schon aus diesem Grund, hatte sich Hoshi bisher zurück gehalten.

"Hoshi, du bist nicht alleine.", sprach Chifuyu sie nun an, während sein Blick in eine andere Richtung ging. Das trauernde Mädchen, drehte kaum merklich ihren Kopf in die gleiche Richtung, in welcher sie nun einige ihrer Freunde sehen konnte. Einer der fast schon starrenden Blicken war jener von Mikey. Jeder konnte ihm ansehen, wie viele Schuldgefühle er nun haben musste.

Obwohl Hoshi ihm die ganze Schuld geben müsste, konnte sie es nicht. Mikey würde nie jemand von seiner Familie umbringen können. Seine Ideale waren ganz andere. Er wollte alle beschützen, die ihm wichtig waren. Nur leider, konnte er es bei Keisuke nicht.

Ihre Augen richteten sich nun erneut zu dem Grabstein ihres Zwillings. Würde er wollen, dass Mikey sich so schlecht fühlte? Nein, wahrscheinlich nicht. Ihre linke noch zitternde Hand, glitt nun an ihr Taschenband, an welchem sie den violetten Glücksbringer befestigt hatte.

Trotz ihrer Trauer um Keisuke, konnte sie es irgendwie nicht zulassen, dass Mikey oder sonst jemand in Selbstmitleid versinken würde. Nicht einmal Kazutora würde sie es sich wünschen, welcher irgendetwas damit zutun haben musste.

Leise kaum hörend ausatmend, lief Hoshi von Chifuyu weg, direkt auf Mikey zu, welcher sich nun am liebsten verkriechen wollte. Vor ihm stehen bleibend, lies Hoshi ihren Kopf gesenkt, in der Hoffnung, dass Mikey wie oft, seine typische Geste machen würde. Jedoch geschah hierbei nichts, was Hoshi etwas bedrückt hatte. Sie hätte es sich eigentlich denken können.

Sich also auf die Lippe beissend, hob Hoshi ihre rechte Hand, welche sich an ihre Brust gekrallt hatte, während ihre Linke weiter um den Glücksbringer war. "Hoshi ich..", begann Mikey zu sagen, welcher nun ganz stumm geblieben war und seine Augen geweitet hatte. "Was..?", hauchte der Junge, welcher die zittrige Hand auf seinem Kopf spüren konnte.

Leichte Tränen sammelten sich in seinen dunklen Augen, welche er nun geschlossen hatte, damit niemand seine Gefühle deuten konnte. Warum gab Hoshi ihm diese Geste, welche er ihr eigentlich geben müsste? Warum gab sie ihm weiterhin ihr vertrauen, wenn er Baji doch nicht beschützen konnte?

"Ich...danke dir..für dein weiteres...Vertrauen.", sprach Mikey mit zusammengebissenen Zähnen, während seine geballten Fäuste gezittert hatten.

Zeichen der Zuneigung Chifuyu FFWhere stories live. Discover now