𝘒𝘢𝘱𝘪𝘵𝘶𝘭𝘭𝘪 25

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Enmar

Ich war mitten in einem wichtigen Meeting, als plötzlich das Arbeitstelefon klingelte. Genervt hob ich den Hörer ab und meldete mich. Doch die Stimme, die ich am anderen Ende hörte, löste all die Last von meinen Schultern.

"Hol mich ab", sagte sie bestimmt. Ich wollte gerade erklären, dass ich nicht konnte, als sie in einem strengen Ton wiederholte: "Hol mich bitte ab!", Was war nur los mit ihr? "Wo bist du?", fragte ich, bereit, alles stehen und liegen zu lassen.

"Ich bin im Park", antwortete sie und teilte mir mit, welchen Park sie meinte. Ohne zu zögern, stand ich auf und entschuldigte mich bei den Männern im Raum. "Entschuldigung, ein Notfall", erklärte ich knapp und verließ eilig das Büro, das mich ohnehin schon genervt hatte.

Schnell ging ich die Treppen hinunter, verließ das Gebäude und stieg in mein Auto. Während ich Richtung Park fuhr, kreisten Gedanken in meinem Kopf. Wieso rief sie mich an? War etwas passiert? Und schon sah ich sie von Weitem.

Sofort begann mein Herz schneller zu schlagen. Sie trug ein eng anliegendes schwarzes Kleid, das ihre Figur perfekt zur Geltung brachte. Ihre braunen Haare fielen in sanften Wellen über ihre Schultern und glänzten im Licht. Ihre Augen waren entschlossen, aber ich konnte den Schmerz dahinter erkennen.

Sie stieg ins Auto ein, schnallte sich an und blickte genervt nach vorne. Ihr Duft stieg mir sofort in die Nase, sie roch so gut. Ich wollte sie fragen, was so wichtig war, dass ich sie abholen sollte, doch sie unterbrach mich. "Drogen, Enmar? Verdammt nochmal, Drogen?! Bist du noch bei Verstand?! Seit wann treibst du diesen Mist?! Du hast einen Sohn, Enmar, der mir mehr als nur leid tut, wenn er mal seinen eigenen Vater in Handschellen sehen müsste, und das wird er, wenn du so weitermachst!", schrie sie plötzlich.

Hatte sie schlecht geträumt oder was war jetzt los? Wie kam sie darauf? Mit verwirrtem Blick sah ich sie an. "Hör auf, mich so anzuschauen, als wäre ich verrückt! Deine verdammten Pakete, die du ins Krankenhaus geschickt hast. Jede verdammte Kapsel war mit deinen verfluchten Drogen gefüllt, Enmar!", brachte sie hervor.

Mein ganzer Körper spannte sich an. Das durfte nicht passieren. Amin. Es musste er gewesen sein. Aber wohin waren die richtigen Pakete gegangen, die er eigentlich ins Krankenhaus hätte bringen müssen? Ein schwarzer Schleier fiel über meine Augen für einen kurzen Moment. Nie war mir so etwas passiert. Nie hatte ich jemals Probleme mit jemandem gehabt außer mit dem elenden Hund, dessen Namen ich am besten auslöschen würde.

"Luel-", "Luela was? Ich habe es mit eigenen Augen gesehen, Enmar! Erona und ich haben die Pakete im Labor geöffnet. Was hast du dir dabei gedacht?!", sagte sie, und ich konnte ihre Wut und Enttäuschung spüren. Warum schrie sie aber so? Seit wann interessierte es sie, was ich tat?

"Denk einfach mal an Luan! Der Junge hat sein ganzes Leben noch vor sich, und du auch! Denkst du, weil du bis heute nicht aufgeflogen bist, wird es niemals passieren, Enmar?! Du-", weiter sprechen ließ ich sie nicht. "Ich würde niemals meinen Sohn in Gefahr bringen", war das einzige, was ich aus meinem Mund bekam.

Sie hatte doch überhaupt keine Ahnung. Luan war in Sicherheit. Niemals würde ich zulassen, dass ihm etwas passierte. Meine Gedanken wanderten zu Amin, und ich griff nach meinem Handy, um ihn anzurufen. Wie konnte er so dumm sein? Ich dachte, ich könnte ihm die Arbeit überlassen. "Enmar! Ich rede mit dir!", schrie Luela wieder. "Prit Luel", bat ich sie, für einen Moment Ruhe zu geben. Ihr Geschrei ging mir gewaltig auf die Nerven.

"Konzentrier dich auf die Straße und pack dein verdammtes Handy weg!", es störte mich, wie sie mit mir redete, wie laut sie wurde. Seit wann war sie so zu mir? Seit wann konnte sie so laut werden? Ihr Zorn war neu für mich. Früher war sie immer ruhig, besonnen.

Kur Kthehësh?Where stories live. Discover now