21. Juni - kiss me

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Die Story wird Safe extrem weird, aber egal. War mal meine eigene Idee :)
Und eigentlich sollte diese Story schon vor zwei Tagen kommen :)
Also zur Story: es hat wieder nichts mit der Handlung aus der Serie zu tun
Noahs Sicht :) ich liebe es zurzeit so sehr, aus der Ich-Perspektive zu schreiben!

Schon seit Wochen hatte ich nur noch Augen für ihn - Colin. Es war, als würde er meinen Blick magisch anziehen. Aber das seltsame war, dass es ihm scheinbar ähnlich ging. Denn unsere Blicke kreuzten sich ziemlich oft. In der Schule war das manchmal gar nicht mehr unauffällig, dass wir uns einfach stundenlang anstarrten und dabei wie zwei verliebte Idioten grinsten.

Wir hatten nie eine Beziehung betitelt, aber ich war mir ziemlich sicher, dass wir uns schon in einer befanden.

Nachdem ich ans Einstein gekommen war, war Colin immer da. Er wollte Zeit mit mir verbringen und ich war unendlich glücklich darüber. Wir waren schnell Freunde geworden. Vielleicht sogar etwas zu schnell. Aber seitdem kamen wir uns immer näher.

Vor zwei Wochen waren wir zusammen im Kino. Ein neuer Horrorfilm kam gerade raus und ich wollte ihn unbedingt sehen. Natürlich wollte Colin mit, obwohl er Horrorfilme hasste.
Im Kinosaal hatte er aus Reflex meine Hand gegriffen und diese bis zum Ende nicht mehr los gelassen. Ich hatte es genossen. Sehr sogar.

An dem Tag fing ich an zu überlegen, ob da doch mehr, als nur Freundschaft war.

Wir hielten seitdem fast täglich die Hand des anderen. Meistens auf dem Weg zur Schule, oder danach zurück zum Internat. Es schien uns beide nicht zu stören. Wir mochten es.
Kinder hielten auch immer Händchen, obwohl sie nicht zusammen waren. Nicht verliebt waren.

Aber eigentlich wusste ich schon lange, dass ich Hals über Kopf in den Lockenkopf verliebt war. Das konnte ich nicht mehr leugnen.
Dass wir Händchen hielten, machte das ganze noch realer. Ich genoss es, hatte aber immer die Angst, er tat es nur aus Freundschaft.

——

Der Blick, den er mir heute im Geschichtsunterricht zuwarf, sagte für mich jedoch tausend mal mehr aus, als nur Freundschaft. Er war voller Liebe und Sehnsucht. Wir saßen nebeneinander, weshalb wir meistens mit dem Kopf zueinander gedreht versuchten, dem Unterricht zu folgen.

Heute war der Blick aber wesentlich intensiver, als sonst. Ich sah, wie er von meinen Augen zu meinen Lippen glitt. Wollte er mich auch so gern küssen, wie ich ihn?
Ich merkte, wie wir uns langsam einander näherten. Etwas zaghaft griff ich unter dem Tisch nach seiner Hand. Sofort verschränke er seine Finger in meine, so, wie wir es in letzter Zeit öfter taten.
Wie kamen uns langsam immer und immer näher, bis sich unsere Nasenspitzen schließlich berührten. Ich zog scharf die Luft ein und dann...

...„Noah, Colin, seid ihr anwesend?" fragte Herr Zech streng. Sofort zuckten wir auseinander und sahen nach vorn. Die Blicke all unserer Mitschüler waren auf uns gerichtet. Ich nickte hastig. Eigentlich war ich ganz und gar nicht anwesend. Meine Gedanken waren nur bei dem Jungen neben mir. Wie sollte ich mich da bitte konzentrieren?

„Hört mal zu, auch, wenn euch das Thema nicht interessiert, müsst ihr zuhören. Nächte Woche schreiben wir einen Test." erklärte er. Ich verkniff mir ein Stöhnen, rollte stattdessen nur mit den Augen. „Und eine Bitte habe ich noch." begann er. Wenn er das sagte, konnte es nicht gut werden. „Verschiebt euer geflirte bitte auf nach dem Unterricht. Auch, wenn man vielleicht frisch verliebt ist, sollte man mal den Blick voneinander lösen und die Welt um einen herum betrachten. Und im Unterricht wird auch nicht rum geknutscht."

Am liebsten hätte ich meinen Kopf auf den Tisch gehauen. Frisch verliebt? Rumgeknutscht? Im Ernst? Musste er uns so bloßstellen? Unsere Lippen hatten sich noch nicht einmal berührt!
Ich sah, wie Colin nickte und dann seinen Blick auf das Arbeitsblatt vor ihm richtete. Auf dem Arbeitsblatt stand genauso viel, wie auf meinen. Gar nichts.

Nolin Pride MonthWo Geschichten leben. Entdecke jetzt