27th

619 21 7
                                    

Sein Blick verändert sich plötzlich, als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Die Verletzung und der Schmerz verschwinden, und sein Gesicht wird unergründlich. "Du lügst," sagt er ruhig, fast schon kalt. "Du sagst das nur, damit ich meine Karriere nicht gefährde."

Ich spüre, wie mein Herz sich zusammenzieht, doch ich zwinge mich, stark zu bleiben. "Das stimmt nicht," versuche ich zu entgegnen, meine Stimme so fest wie möglich.

Kenan steht auf, sein Blick fest auf mich gerichtet. Ohne ein Wort kommt er auf mich zu, mit langsamen, bestimmten Schritten. Mein Herz schlägt schneller, aber meine Beine fühlen sich schwer an, wie festgeklebt. Ich stehe da, wie angewurzelt, unfähig, mich zu rühren, während er näherkommt. "Du kannst lügen, so viel du willst, aber deine Augen verraten dich, Amore." Seine Worte treffen mich mitten ins Herz, und ich weiß, dass er die Wahrheit sieht, die ich zu verbergen versuche.

„Kenan...", beginne ich, aber die Worte bleiben mir im Hals stecken.

Er legt eine Hand sanft auf mein Gesicht, seine Finger streicheln zärtlich meine Wange. „Wenn ich meine Karriere riskieren müsste, um bei dir zu sein, würde ich es tun," flüstert er. „Aber ich muss wissen, ob du das auch willst."

Die Nähe ist überwältigend, und ich spüre, wie mein Widerstand schmilzt. Die Gefühle, die ich so lange zurückgehalten habe, drängen an die Oberfläche. Doch ich weiß auch, dass ich eine Entscheidung treffen muss, die weitreichende Konsequenzen hat.

Kenan steht noch am Türrahmen, als ich die Worte ausspreche. „Vielleicht sollten wir einfach Freunde bleiben, während du das mit Celine klärst. Lass uns das Ganze langsam angehen."

Er dreht sich wieder zu mir um, seine Augen spiegeln Erleichterung und Nachdenklichkeit wider. „Freunde, hm? Das könnte tatsächlich eine gute Idee sein," sagt er nachdenklich. „Es gibt uns die Zeit, die wir brauchen, um die Dinge zu klären, ohne dass wir uns selbst oder andere weiter verletzen."

„Ja," antworte ich, „und es gibt uns die Möglichkeit, unsere Gedanken zu sortieren und herauszufinden, was wir wirklich wollen, ohne den Druck einer sofortigen Entscheidung."

Kenan nickt zustimmend. „Okay, ich werde mich um das klären, was ich mit Celine zu klären habe, und wir können sehen, wie sich alles entwickelt.

„Gut," sage ich. „Ich denke, das ist der beste Weg, um mit der Situation umzugehen. Lass uns sehen, wie es sich entwickelt."

Kenan schaut auf die Uhr und dann wieder zu mir. „Ich glaub, ich sollte lieber gehen. Du arbeitest doch morgen, und es ist schon 03:00."

Ich nicke leicht und lächle. „Mein Schlaf wäre ziemlich wichtig, ja. Du kannst aber morgen in meiner Boutique vorbei schauen, wenn du Zeit hast, das machen doch Freunde"

Er grinst. „Vielleicht tue ich das"

Kenan bleibt im Türrahmen stehen, sein Grinsen wird breiter. „Gute Nacht, Amore – äh, ich meine ‚Freund!'" Seine Stimme tropft vor Ironie, und seine Augen blitzen herausfordernd.

Ich hebe eine Augenbraue und erwidere kühl: „Wenn du das mit dem ‚Freunde sein' wirklich durchziehen willst, solltest du vielleicht aufhören, mich Amore zu nennen."

Er tritt näher, sodass nur noch wenige Zentimeter zwischen uns liegen. „Vielleicht will ich das gar nicht durchziehen.„ sagt er leise, seine Stimme ist tief und voller Provokation.

Ich halte seinem Blick stand, spüre, wie mein Herz schneller schlägt. „Spiel nicht mit dem Feuer, Kenan. Du könntest dich verbrennen."

Er lacht leise, sein Atem streift mein Gesicht. „Vielleicht bin ich bereit, das Risiko einzugehen."

Ich halte einen Moment inne, bevor ich mich leicht vorbeuge und mit einem herausfordernden Lächeln flüstere: „Dann gute Nacht, ‚Freund.' Lass uns sehen, wie lange du es aushältst."

Er grinst, schüttelt leicht den Kopf, bevor er sich schließlich umdreht und zur Tür geht. „Schlaf gut, Amore. Aber mach dir keine Illusionen – ich spiele nicht nach den Regeln."

Mit einem letzten provokanten Blick schließt er die Tür, und ich bleibe mit einem kribbelnden Gefühl zurück, das eine Mischung aus Vorfreude und Unsicherheit ist.

Wir verabschieden uns, und ich beobachte, wie er den Raum verlässt. Die Entscheidung, die wir getroffen haben, fühlt sich wie ein kleiner Schritt in die richtige Richtung an – vielleicht nicht die endgültige Lösung, aber zumindest ein Schritt, der uns die nötige Klarheit und Zeit gibt.

Who tf is Kenan Yildiz?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt