𝖪𝖺𝗉𝗂𝗍𝖾𝗅 𝟤𝟣

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Zayne parkt sein Motorrad an der Seite des Straßenrandes und ich halte mich an seinen Schultern fest, als er mir dabei hilft abzusteigen.
Meine Hände halten sein weißes T-Shirt umklammert, welches durch mich zerknittert ist, während mein Atem immer noch schwer und beinahe ungleichmäßig ist.
Er ist überhaupt nicht langsam gefahren!

Nachdem Zayne mir den Helm abgenommen hat, lösen sich meine Hände sofort von seiner Brust und er dreht sich um, um auf die Promenade zuzulaufen.
Ich hole schnell auf und laufe neben ihm entlang.
Im Untergrund rauscht das Wasser und auf der anderen Straßenseite stehen pastellfarbene und traditionelle Häuser mit wunderschönen und gut gepflegten Gärten.

Ich trete neben Zayne auf die Battery Promenade und verlagere mein Gewicht auf meine Fersen, als ich einen tiefen Atemzug nehme. Der Wind weht mein Haar leicht zur Seite, als ein schöner, frischer Geruch auf mich zu weht.
Ich schließe langsam meine Augen und lausche auf das Rauschen des Untergrunds, das das Wasser verursacht, sowie der leisen Geräusche der Stadt.

Die Battery Promenade ist meiner Meinung nach die schönste Promenade, die es hier in Charleston gibt.
Als ich langsam meine Augen öffne und bemerke, dass Zayne mich aufmerksam mustert, spüre ich, wie die Schmetterlinge in meinem Magen wild umher flattern und mein Herz schneller schlägt. »Dir gefällt es hier, oder?«, fragt er, als ob er meine Gedanken gelesen hat.

»Hat es schon immer«, antworte ich ihm knapp. Der Moment wird plötzlich etwas angespannt und still, als ich an das letzte Mal denke, wo ich mit ihm hier gewesen bin.
Die Erinnerungen an das leckere Eis in unseren Händen und den gemeinsamen Spaziergang lässt mein Herz schneller schlagen und bringt es gleichzeitig zum Schmerzen.

Ich beobachte, wie sein Kehlkopf sich bewegt, als er schluckt und sich dann von mir abwendet, um aufs Wasser hinauszusehen. Was ihm wohl durch den Kopf geht.

Mit meiner Hand schiebe ich die einzelnen Strähnen, die wegen des Windes in mein Gesicht geweht werden, hinter mein Ohr und richte mich dann an Zayne.
»Du wolltest mit mir sprechen?«, frage ich ihn direkt und versuche die Schmetterlinge in meinem Bauch zu verdrängen.

Zayne räuspert sich, schaut dabei mit festem Blick aufs Wasser neben uns und antwortet dann endlich.
»Ja, das wollte ich.« Er dreht sich etwas mehr zu mir, bevor er mich eingehend beobachtet, als wüsste er nicht, wie er anfangen soll.
»Hör zu, ich weiß, dass ich früher ein Arsch war und auch in den letzten zwei Wochen. Es war einfach alles auf einmal zu viel...du bist damals gegangen, ohne was zu sagen, und genauso bist du wieder aufgetaucht, ohne was zu sagen.«

»Ich wollte nie gehen«, beginne ich, bevor ich ihm direkt in seine tiefen schwarzen Augen schaue.
»Aber ich war so verletzt. Als Zoey Audrey erzählt hat, dass ich Gefühle für dich habe, wusste das plötzlich jeder.« Ich atme tief durch, schüttle meinen Kopf und schaue darauf auf das Wasser, weil ich es einfach nicht schaffe, ihn länger anzusehen.
»Alle haben gelacht. Sogar du, Zayne«, wiederhole ich und spüre, wie mein Herz immer fester zu schlagen beginnt.

Zayne steht still neben mir und beobachtet mich, was ich aus dem Augenwinkel erkenne, während ich aufs Wasser schaue. Nach ein paar weiteren Momenten der Stille bricht er schließlich das Schweigen.
»Melody, ich war damals noch ein kleiner dummer Junge ...« Er verstummt kurz und starrt wieder auf das Rauschen des Untergrunds, bevor er weiterspricht. »Ich habe einfach das getan, was alle getan haben.«

Ich schaue kurz zu Zayne, bevor ich wieder aufs Wasser schaue.
»Ich wusste nicht, wie ich mit diesem Wissen umgehen sollte«, fügt er hinzu und ich seufze. Am liebsten möchte ich ihn fragen, warum er nie angerufen oder mir eine Nachricht geschickt hat.

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