Kapitel 10

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Endlich kam der Tag, an dem ich April Miller, die Tante von Katie, traf und mich als allererstes für die Chance, die sie mir gab, bedankte.

"Ich sollte mich bei ihnen bedanken. Seit langen hat unser Verlag schon keinen Roman mehr bekommen, der unsere Frauenherzen so höher schlagen lässt. Die ganze Abteilung hat schon in ihrem Buch gelesen, als ich es mal für fünf Minuten habe liegen lassen und waren alle schon Feuer und Flamme. Die einen wollten unbedingt von mir wissen, wie es ausgeht und die anderen wollten es gar nicht hören, weil sie es unbedingt selbst lesen wollen." Sie lachte.

"Echt?" Sie nickte bestätigend. "Also zusammenfassend gesagt, würde ich dich sofort unter Vertrag nehmen." "Das wäre..." Ich suchte für das richtige Wort, doch ich fand es nicht. "Unglaublich."

"Perfekt, dann ist ja alles geregelt." meinte sie erfreut, doch ich hatte noch ein wichtiges Anliegen. "Ich hätte da noch eine Bitte." "Ja, was denn für eine?"

"Ich brauche einen Pseudonym. Ich kann das nicht, so öffentlich im Mittelpunkt zu stehen und wenn der Junge, über den diese Story handelt erfährt, dass ich über ihn geschrieben habe, dann wird er mich bis in alle Ewigkeit hassen. Außerdem wäre das äußerst peinlich."

"Ah, ich verstehe. Der Roman hat biografische Züge... Natürlich, kein Problem. Das macht die Geschichte leicht noch interessanter." Meinte sie lachend.

"Also, ist es möglich?" "Selbstverständlich. Viele Autoren verwenden Pseudonyme, wenn sie zum Beispiel Bekannte Krimiautoren sind und dann nicht damit in Verbindung gebracht werden wollen, wenn sie auf einmal eine romantische Komödie schreiben. Ich verstehe sie voll und ganz. Darf ich fragen, wie alt sie sind?"

"Ich bin 18." "Mein Gott. Mit dem Alter schon so talentiert. Ja, also sie können mir einen Pseudonym geben, wenn sie sich schon einen überlegt haben, oder sie können es mir überlassen. Sie haben die Wahl."

"Ich würde mir schon gerne selbst einen überlegen, aber mir fällt nichts ein." "Lassen sie sich Zeit. Ich brauche ihn noch nicht sofort. Die meisten nehmen einen Namen mit denselben Initialen ihres richtigen Namen oder von der Person die sie lieben. Vielleicht hilft ihnen das. Sie werden das schon schaffen."

"Okay." sagte ich nickend und stand auf. "Sie erreichen mich weiterhin unter meiner Nummer und wenn ich was von ihnen brauche, melde ich mich bei ihnen." "In Ordnung. Also dann. Auf Wiedersehen!" Rief ich und schloss die Tür hinter mir.

Ich ging bis nach unten ohne einen Ton, aber als ich aus dem Gebäude war, sprang ich in die Luft und jubelte. Ich rief sofort Katie an, dann meine Schwester, danach Sarah und am Schluss meine Mom. Ich war so hyperaktiv, dass ich mehr tanzte als ging und eher sang als redete. Aber ich hatte auch jeden Grund dafür. Mein Traum ist endlich wahr geworden!

Den ganzen Weg nach Hause machte ich mir Gedanken über meinen Pseudonym. Das mit den Initialen war echt eine gute Idee. So könnte ich mich leichter mit dem Namen identifizieren. Also irgendetwas mit S und E. Oder andersherum. Ein Vornahme mit S...was gab es alles für Namen mit S? Sandy, Summer, Serena, Sarah, Selena... Nein. So könnte ich das nicht angehen. Ich müsste das viel professioneller machen.

Im College angekommen schrieb ich alle Vornamen die mir mit S einfielen auf ein Blatt und die mit E auf ein anderes. Die Liste wurde sehr lange und ich benutzte berühmte Persönlichkeiten, Figuren aus Büchern oder Filmen und fragte sogar mehrere, ob ihnen noch ein Name mit den Buchstaben einfällt. Doch es war wie verhext. Entweder der Name war von einer Freundin, die ich dann nicht hineinziehen wollte, der Name war zu berühmt, wie Selena zum Beispiel, oder er gefiel mir nicht.

Dann kam meine Rettung. Mal wieder war es Katie. "Ich habe letztens einen Namen in einem Film gehört. Der war schön. Und er war mit E. Wie war der gleich...ach ja! Evangeline!"

"Natürlich! Den Namen fand ich früher schon so toll, als ich den Namen mal in einem Buch gelesen habe. Der Name ist perfekt. Und es ist kein Allerweltsname. Okay, jetzt brauchen wir nur noch einen Nachnamen mit S."

Katie überlegte. "Evangeline..." Ich dachte auch nach. Vielleicht ein Nachname, der auch ein Vorname war. Dann brauchte ich nicht noch eine Liste zu erstellen. Ich ging die Liste durch. "Summer! Evangeline Summer. Das klingt gut, oder?"

Sie nickte. "Ja, der Name ist geil. Und er klingt irgendwie romantisch, nicht?" Ich lächelte. Der Name war perfekt. Das fand auch April Miller.

Mein Leben könnte im Moment nicht besser laufen...oder doch?

Like a Virgin ✅Where stories live. Discover now