Kapitel 22

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Ich stand nervös vor Dans Zimmer und klopfte. Ich hatte mir schon eine "Rede" vorbereitet, damit ich nicht dastand und stotterte. Hoffentlich hörte er überhaupt zu...

Endlich nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und klopfte. Dan öffnete die Tür und ich begann sofort,ihm alles zu erklären.

"Dan, bitte hör mir zu. Das ist alles ein riesiges Missverständnis. Ich würde dich niemals für einen Roman benutzen. Ich liebe dich! Bitte glaub mir, denn ich weiß nicht, wie ich ohne dich..." In dem Moment sah ich eine Frau hinter ihm im Zimmer und ich hielt inne. Sie war dehrleicht bekleidet und sah meiner Meinung nach aus wie eine Schlampe. Aber ich weiß schon, ich sollte lieber nicht vorschnell urteilen.

"Wer ist das, Schatz?" fragte die Frau Dan und ich bekam fast einen Anfall. Schon ihre Stimme, total arrogant. Ich hasste sie jetzt schon. Schlampe!

"SCHATZ? So schnell ersetzt du mich also? Vielleicht waren das auch alles nur Lügen! Von wegen 'du bist die einzige, die ich je so sehr geliebt habe'. Du bist halt doch beziehungsgestört." schrie ich in mit Tränen überströmten Gesicht an.

"Alle hatten Recht, ich war nur zu blind vor Liebe! Sarah, Katie... Alle haben mich vor dir gewarnt. Du bist und bleibst ein Player und ein Arschloch! Ich hätte auf sie hören sollen."

"Hör mal auf hier so rumzuschreien, das ist echt langsam peinlich. Und ziemlich armselig." meinte die Schlampe hinter Dan und ich warf ihr einen vernichtenden Blick zu. "Ich wusste gar nicht, dass hier auch Zimmer stundenweise vermietet werden."

Dan war teils verletzt, teils mitleidig, teils wütend und ein Teil war definitiv trotzig. Aber ich glaubte, ein kleines Schmunzeln zu erkennen, als ich das letzte sagte. Weniger amüsant fand das das Mädchen, das hinter ihm stand. Sie machte den Eindruck, als würde sie mich in 20 Einzelteile zerreißen wollen.

"Was hat Dan je von dir gewollt? Er hatte mal echt so guten Geschmack..." gab sie zurück und es dauerte etwas, bis ich schaltete. Ich klappte meinen Mund auf. "Du bist Claire?" Sie nickte. Ich wollte weinen, schluchzen, schreien und Sachen um mich werfen, doch ich blieb erstaunlich ruhig.

"Tief bist du gesunken, Danny Boy. Du hättest jede haben können. Sogar die Nonne. Aber du entscheidest dich für das Mädchen, das vor Jahren mit dir Schluss gemacht hat und dir seitdem als einen Freund dauernd in die Quere kommt. Sie benutzt dich wie ihr Spielzeug. Sie ruft, du bist da. Aber du begreifst es nicht. Du tust mir leid, Dan."

Mit diesen Worten, drehte ich mich langsam um und ging in mein Zimmer zurück.

Er lief mir hinterher und hielt mich auf, bevor ich bis zum Ende des Flurs gegangen war. "Sophie, warte!" Ich wäre nicht stehen geblieben, doch er hielt mich auf. Ich sah ihn traurig an und wischte mir die Tränen aus den Augen.

Er schüttelte ungläubig den Kopf. "Das kann doch nicht wahr sein! Nach allem habe ICH noch ein schlechtes Gewissen!" "Das solltest du auch! Ich habe dir nichts getan. Das erste Buch habe ich geschrieben, als ich dich gehasst habe und im zweiten stand kein böses Wort über dich."

"Es geht nicht darum. Es geht um deine ewigen lügen und darum, dass du mich für dein Buch benutzt hast." "Das habe ich nicht! Bitte glaub mir!" Er schüttelte den Kopf. "Das kann ich nicht, tut mir leid." sagte er und drehte sich um und ging.

Nicht zu fassen, dass er es in nur wenigen Sätzen geschafft hat, mich schlecht zu fühlen.

Traurig schlich ich zurück in mein Zimmer und umarmte Katie. "Es ist aus" schluchzte ich. "Aus und vorbei!" "Glaub mir, Sophie, es ist noch nicht zu spät. Du musst um ihn kämpfen." "Aber wie?" "Schreib ihm einen Brief. Mit allem, was du fühlst. Keine lügen, die 100%ige Wahrheit."

"Das wird dann kein Brief, sondern ein ganzes Buch!" meinte ich. "Ja und? Dann schreib ihm ein Buch!"

Like a Virgin ✅Where stories live. Discover now