Kapitel 12

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Tatsächlich gab es zwischen uns keine Streitereien mehr uns ich war froh darüber. Ich hatte keine Lust auf so was, in der High School war das alltäglich, aber wir werden erwachsen und da passt das nicht dazu.

Daniel und ich waren zwar keine dicken Freunde, aber wir verstanden uns besser, als ich erst gedacht hatte. Er flirtete mit jedem Mädchen, das ihm über den Weg lief und pfiff manchen auch hinterher, aber sonst war er ganz handsam. Jedenfalls nicht zu vergleichen mit Peter, dem Ekelpaket.

Nach etwa 2 Wochen bekam ich wieder einen Umschlag von April Miller. Diesmal war er um einiges dicker. Ich riss ihn gespannt auf und jubelte.

Hoffe, ihnen gefällt das Cover. Und wenn sie nichts dagegen hätten, würde ich mir mein Buch sehr gerne von ihnen signieren lassen,damit ich mal sagen kann. Ich war die erste! ;)

Ich bin schon jetzt ein Fan von ihnen. Liebe Grüße, April

Es war wirklich ein gebundenes Buch in dem Umschlag. Mein Buch! Und das Cover, das April angesprochen hat, passte perfekt zu dem Buch. Ich war so stolz, als ich den Schriftzug las.

Roman von Evangeline Summer

Allerdings durfte ich mich nicht zu sehr freuen, nicht dass es irgendwem noch auffiel. Sonst hätte ich mir den falschen Namen auch gleich sparen können.

Dennoch tat mir irgendwie Daniel auch leid. Er kam in dem Buch nicht wirklich sympathisch rüber, dabei war er wirklich nett. Hoffentlich fand er nicht raus, dass es von ihm handelt.

Aber wie soll er das schon bemerken? Er hat einen anderen Namen und sieht in meinem Buch anders aus. Außerdem wird er das Buch garantiert nicht lesen. Also wozu mache ich mir den Stress?

Typen wie Dan lesen doch keine Bücher, schon gar keine Liebesromane für Frauen. Die ziehen sich höchstens Sportmagazine und Comics rein.

Und selbst wenn er es wirklich zufälligerweise lesen würde und er sich eventuell in der Person wiedererkennen würde, dann könnte man es immer ich abstreiten. Er kennt die Autorin nicht und woher sollte sie ihn kennen?

Mittlerweile hatte ich auch mich selbst überzeugen können und ich hörte auf, panisch zu sein. Viele Autoren nahmen sich ein Beispiel an ihrer Umgebung. Sie waren ihre Inspiration. Also wieso sollte ich mich schlecht fühlen? Es war ja nicht mal eine schlechte Absicht gewesen. Außerdem war es künstlerische Freiheit.

Mein Roman wurde, wie April schon vorausgesagt hat, ein voller Erfolg und kam schon nach 4 Wochen auf Platz 3 der Bestsellerliste. Ich konnte es kaum fassen. Ich war berühmt. Und alle mochten, was ich schrieb. Nein, sie liebten es! Und tatsächlich schaffte ich es, niemanden zu verraten, wer Evangeline Summer wirklich war.

Denn auch im College war der Roman weit verbreitet. Einerseits freute ich mich, andererseits meldete sich mein schlechtes Gewissen. Solange es Dan nicht las, war alles in Ordnung.

Doch lange könnte ich es nicht vor ihm geheim halten, das war mir durchaus bewusst. Irgendwann war der Zeitpunkt gekommen, an dem ich ihm alles beichten muss.

Denn auch wenn Sarah es mal behauptet hat, Dan war alles andere als dumm. Er hat Ohren und er hat Augen. Er wird sicher bald dahinter kommen. Und bis dahin muss ich mir ein gute Ausrede oder eine gute Erklärung ausdenken.

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