Da kann Captain America auch nicht mehr helfen

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Ich lief in meine Werkstatt und wollte die Tür zuknallen, doch zu meinem Bedauern war ja keine mehr vorhanden. Ich kritzelte auf ein Blatt Papier Außer Betrieb! Ich hoffe damit ist das ganze eindeutlich. Hart ließ ich mich auf den Boden fallen und setzte mich hin. Mit dem Rücken zum Türrahmen versteht sich. Irgendjemand hat meinen Namen gerufen, aber ich habe nicht reagiert. Als ich mich dann umgedreht habe, ist niemand mehr dagewesen. Ich beschloss nicht mehr dazusitzen und stand auf. Richtung Tür habe ich das Sakko von Dad gesehen. Ohne nachzudenken zog ich mir diesen an. Es fühlte sich so gut an, ein Stück von ihm an dem Körper zu haben. Er fühlte sich bei mir. Wie oft er auch meine Gefühle verletzt und meine Sachen genommen hat, liebe ich ihn doch. Im tiefsten Innern meines Herzens. Ich weine zwar auch wegen Mum aber ich muss irgendwie immer an Dad und seine Erfindungen denken. In einer Woche bekomme ich meinen Abschluss und ich hätte gehofft er könnte dabei sein. Vielleicht wäre ich ihm dann etwas wichtiger gewesen. Ich wünschte ich hätte ihn noch fragen können, was ich falsch gemacht habe, dass er mich so behandelt hat. Ich schlenderte durch den Gang. JARVIS an meiner Hand leistete mir ein wenig Gesellschaft. "Was wir jetzt aus mir?", fragte ich ihn, in der Hoffnung, eine gute Nachricht zu erhalten. "Entweder sie werden von jemanden in ihren Verwandtenkreis aufgenommen oder sie kommen ins Heim." Ein Heim. Das wäre das schlimmste was mir passieren könnte. Außerdem will ich das Haus nicht verlassen, denn es hängt so viel Erinnerung mit dem zusammen. Meine ersten Erfindungen und Pläne sind hier entstanden. Ich kam an der offenen Garagentür, die in das Haus führt, vorbei und entdeckte meine KTM. Ich wurde angezogen. Ungewollt. Ich habe die Plastikabdeckung abgenommen und den Motor mal genauer unter die Lupe genommen. Dad hat die Drossel überbrückt. Als ich die Abdeckung wieder an ihren Platz getan habe, bin ich kurz über die Kupplung gefahren und dann bin ich auf die Knie gesunken. Ich lehnte mich zurück an die Wand. Meine Gefühle und die Tränen haben mich mal wieder übermannt. Nun war ich wieder, zum dritten Mal, an der gleichen Stelle. Ich lehnte nur noch da, doch diesmal nicht beim sterben, sondern fertiggemacht von meinem eigenem Körper. Ich konnte nicht aufhören zu weinen. Deswegen habe ich auch nicht Yin Sen gehört, der bei der Tür hereingelugt hatte. Als er die Tür schließen wollte habe ich wie aus der Pistole geschossen gefragt: "Was wird jetzt aus mir?" Er war etwas erschrocken, denn er hatte nicht damit gerechnet, dass ich ihn gehört hatte. "Du kommst zu deiner Tante." "Zu Tante Curie." "Zu wem?" "Tante Curie. Dad hat so immer Tante Mary genannt. Nach der französischen Wissenschaftlerin Marie Curie.", es tat weh an die guten alten Zeiten zu denken und so konnte ich eine Träne, beim Schließen meiner Augen, nicht mee zurückhalten un diese rannte über meine Wange. "Ist es nicht ok für dich?" "Doch doch...es ist nur..." "Was? Darfst du da nicht basteln und forschen?" "Nein. Tante Curie ist auch Forscherin und ihr Mann auch. Ich kann nur schwer dieses Haus verlassen." "An den Namen Curie muss ich mich erst gewöhnen.", Yin Sen war leicht verwirrt, worüber ich nur lachen konnte. Ich stand auf, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und sagte: "Kannst du mir helfen meine Sachen zu packen." "Ja klar. Soll ich dich dann auch fahren?" "Nein danke. Ich nehme meine Maschine.", voller Stolz deutete ich auf mein, von Dad schnell weiter getunintes, Gefährt. Alles wichtige aus der Werkstatt und meinem Zimmer wurde eingepackt. Die Taschenuhr seines Großvaters Isaac, JARVIS, die Schokolade, Pläne und Skizzen und das Sakko. Als JARVIS schon die beste Route zu Tante Curie berechnete und mich gleich informierte, erschrak Yin Sen. Ich lachte nur und deutete meinen Handgelenk: "Das ist nur JARVIS. Mein A.I." Er nickte nur kurz.
Als alles gepackt war, hielt ich nur einen mittelgroßen Koffer in der Hand und nicht mehr. Ich schob die rote Teufelsmaschine aus der Garage. Der Koffer wurde am Gepäcksträger befestigt und nochmal aufgetankt. Ich setzte mich auf das Motorrad und ein warmer Wind fuhr durch meine Haare. Dieser trocknete die letzten Tränen. Ich winkte noch zum Abschied und mit Vollgas betätigte ich den Kickstarter und ließ den Motor aufheulen. Der 1.Gang wurde eingelegt und ich fuhr auf die Straße. Ich dachte mir nicht mehr zurückzusehen, alles hinter mir zu lassen.

Iron ManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt