14. Kapitel

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Carlo POV

Dieses Mädchen treibt mich in den Wahnsinn mit ihrer Art! Ich kann es mir selbst nicht erklären, warum ich mich irgendwie zu ihr angezogen fühle. Und das obwohl ich weiss, dass ich das eigentlich nicht dürfte. Sie ist einfach total einzigartig. Am Festival war sie eher frech und laut und auch beim Schreiben war sie oft frech. Jetzt ist sie plötzlich total schüchtern und man kriegt fast nichts aus ihr raus. Und wenn sie den Mund aufmacht, fragt sie mich, wo ich arbeite.

Was soll ich ihr darauf antworten? Ich kann es ihr nicht erzählen. Aber anlügen will ich sie auch nicht. Und jetzt ist kein Markus da, der mich aus der Scheisse rausreiten kann. Na super! Da muss ich wohl einfach durch. „Ich, ich arbeite als Designer. Pullis und so sind meine Spezialität.", antworte ich zögernd.

Wie bescheuert kann man sein? Diese Antwort! Ich gebe auch nur noch Scheisse von mir. Genau das meine ich, sie treibt mich in den Wahnsinn. Sonst bin immer gechillt, locker und nie um eine Antwort verlegen. Jetzt passe ich so auf, dass ich nichts Falsches sage.

Lucy schaut mich entgeistert an, fast schon geschockt. „Du, du kennst dich also m-mit Mode aus? Ach du scheisse!"

Denkt sie jetzt, dass ich Menschen werte, nach Modegeschmack? Süss! „Ich denke mal, dass ich mich schon ein bisschen auskenne, aber keine Angst, ich würde niemals Menschen anhand ihres Styles in Schubladen stecken", grinse ich. Designen ist zwar ein tolles Hobby, das ich auch irgendwie als Beruf mache, aber so wichtig ist es mir jetzt auch nicht.

„Warst du deshalb in München?", fragt sie mich.

Naja, eigentlich war ich nicht deswegen in München, aber das kann ich ihr ja nicht sagen. „Als Designer tauscht man sich halt oft mit anderen Designern aus und lässt sich inspirieren. Deshalb reist man ab und zu auch. Am Montag gehe ich übrigens für zwei Wochen nach Russland", erzähle ich ihr.

Plötzlich kann ich sowas wie Enttäuschung in ihrem Blick bemerken. „Dann kommst du also viel rum. Aber muss es ausgerechnet Russland sein? Ist das nicht gefährlich?", fragt sie mit einem besorgten Unterton.

„Eigentlich wollte ich ja nicht gehen, aber es wurde halt einfach so organisiert. Willst du noch irgendwas unternehmen, oder willst du hier bleiben?", versuche ich das Thema zu wechseln.

„Ich wollte ja vorschlagen, dass wir shoppen gehen könnten, aber jetzt weiss ich nicht so recht", sagt sie irgendwie beschämt.

Das kann doch nicht ihr Ernst sein. „Weisst du was, ich habe eine bessere Idee! Wir gehen jetzt was essen und dann gucken wir mal, ob es ein tolles Geschäft zum Shoppen hat. Vergiss meinen Job bitte einfach!", sage ich bestimmt und stehe auf. Lucy tut es mir gleich und wir setzen uns in Bewegung. „Wo willst du essen?", frage ich sie.

„Magst du McDonalds? Ich geh da nämlich gerne hin", antwortet sie schüchtern und streicht sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Das sieht einfach so süss aus. Alles an ihr ist einfach nur süss! Und ich sollte einfach nichts süss finden. Das geht nicht. Aber ich kann das nicht. Ich kann einfach absolut nichts dagegen tun.

Beim McDonalds bestellen wir uns Burger zum Mitnehmen und ich zahle. Das war mir schon von Anfang an klar, aber Lucy wollte unbedingt ihren Teil selbst bezahlen, sie hatte auch schon ihre Geldbörse hervor genommen, aber ich habe sie im richtigen Moment gekitzelt, sodass ihr die Geldbörse runtergefallen ist und ich der Kassiererin schnell mein Geld hinlegen konnte. Siegessicher grinse ich Lucy an, die schmollend ihre Geldbörse in ihrer Tasche verstaut.

Mit unserem Essen gehen wir dann wieder raus. „Wo wollen wir eigentlich essen? Wir hätten genauso gut im McDonalds essen können.", stelle ich fest.

Da packt mich Lucy plötzlich am Arm und zieht mich zu einem Baum am Strassenrand. Es ist der einzige Baum an der Strasse und Lucy setzt sich einfach auf dem Boden. „Was wird das?", frage ich verwirrt.

Ich kann nichts dagegen tun (CRO FF)Where stories live. Discover now