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Ich betrachte sein Gesicht. Überall hat er Tattoos. Er nimmt langsam die Hand von meinem Mund, seine andere drückt er aber immer noch gegen meinen Hals.
› So endlich haben wir dich. Wurde aber auch mal Zeit. ‹, spricht er langsam und deutlich. Ich habe keine Ahnung was er meint. Wieso haben die mich denn gesucht? Wer sind die überhaupt?!
Ich versuche ihn zu treten, doch es funktioniert nicht. Jetzt drückt er mich nur noch mehr gegen die Wand. Mein Rücken tut davon schon weh. Langsam schlucke ich. Ich probiere etwas zu sagen, doch er drückt mit seinem Arm so sehr gegen meine Gurgel, dass ich nichts rausbekomme.
Ich höre auf zu versuchen mich irgendwie aus seinem Griff zu befreien, ich schaffe das doch eh nicht. Mein größtes Problem ist, dass ich gerade kaum noch Luft bekomme.
Aufeinmal lässt der Typ mich los, ich falle unsaft auf den nassen und kalten Asphalt. Ich fasse mir an meinen Hals. Es war noch nie so schön ordentlich Luft zu bekommen. Der Typ greift in seine Tasche und holt einen Zopfgummi raus. Damit bindet er sich seine Haare zu einem kleinen Zopf zusammen.
› Nicht abhauen! Verstanden? ‹, befiehlt er mir.
Jetzt holt er aus seiner Hosentasche ein Handy raus und tippt irgendeine Nummer ein.
Er kann ja wohl vergessen, dass ich einfach hier liegen bleibe! Ich setzte mich langsam aufrecht hin, wenn ich die passende Gelegenheit habe, versuche ich abzuhauen. Gerade als der Typ sich wegdreht, springe ich auf und renn' so schnell ich kann. Doch er hat es gemerkt und folgt mir. Das Adrenalin fließt durch meinen ganzen Körper, so schnell bin ich noch nie zuvor gerannt.
Ich laufe durch ein paar verwinkelte Seitengassen. Der Regen wird immer stärker und bei jeder Kurve habe ich Angst irgendwie zu fallen. Nach 5 Minuten bleibe ich stehen. Ich lehne mich an eine Hauswand, um ein paar mal Luft zu holen. › Hey! ‹, höre ich den Mann rufen, er scheint nicht weit weg zu sein.
Aufeinmal sehe ich ihn. Er rennt auf mich zu. Ich weiß nicht wie mir geschieht. Ich dreh mich um und renne so schnell ich kann in die andere Richtung.
Doch anscheinend nicht schnell genug, der große Typ packt mich an meiner Kapuze und zieht mich zurück zu ihm. Dann läßt er diese los und ich verlier mein Gleichgewicht. Mein Kopf knallt auf den kalten Steinboden. Schmerz durchzieht meinen ganzen Körper. Ich fasse an meinen Kopf, er dröhnt, ich spüre etwas warmes, flüssiges. Ich nehme zögernd meine Hand zurück und an ihr klebt Blut. Das letzte was ich sehe und höre ist, wie der tätowierte Typ über mir steht und mich auslacht. › Tja Freundchen, ich hab dir gesagt du sollst nicht versuchen abzuhauen! ‹, sagt er noch mit seiner tiefen Bassstimme bevor alles schwarz wird.

Das ExperimentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt