Kapitel 23

3.8K 260 40
                                    

Stumme Tränen liefen über meine Wangen. Zwischen meinem leiblichem Schmerz und der Trauer über Edrics Tot empfand ich fast nichts mehr. Keine Angst, keine Hoffnung. Nur Wut... und aus der ganzen Wut sticht die Rache herraus, die sich nun in mein Bewusstsein drängte. Zitternd stand ich auf. "Dafür werde ich dich töten Jack!", schrie ich ihn an. Er lachte nur. "Und wie willst du das machen? Ich bin im Besitz der einizigsten Waffe, die dich töten kann, wie willst du mich dann noch besiegen?"

 Ich kochte vor Wut. Dann konnte ich mich plötzlich nichtmehr Bewegen. Mein Herzschlag beschleunigte sich und nun schlich sich doch Angst in mein Herz. Jack grinste mich nur weiter an. "Ein toller Nebenefekt, nicht wahr? Wie glaubst du, hätten die Menschen euch sonst töten können? Der  Besitzer der Dolches kann das Meeresvolk erstarren lassen, solange, bis der Dolch in seinem Herzen steckt." Ein irres Lachen entglitt seinen Lippen und er hob den Dolch. Ich schloss nicht meine Augen, wenn ich schon sterben muss, dann mit Würde.

*Aiden*

Stimme... da war eine Stimme, die mich zu sich rief. Ein Engel, der nach mir griff und mich fort zog... fort von meinem Leben, von meiner Familie. Doch auf halbem Weg schaute ich zurück. Ein Schluchtsen drängte sich in mein Bewusstsein. Saphira, sie litt fürchterlich. Der Engel mit den schwarzen Haaren und der porzellanfarbenden Haut schaute mir direkt in die Augen. "Willst du gehen, oder bleiben?", fragte die kindliche Stimme. Ich schaute sie verwirrt an. "Wieso muss ich gehen?" Der Engel lächelte. "Ich bin der Engel des Todes und Zeitreisende, ich begleite die Toten Seelen in das Paradies." Ich überlegte.

"Bin ich tot?" Das kleine Mädchen guckte mich traurig an. "Ja. Ich habe deine Gefährtin bereits in einem Traum gewarnt, dass du sterben würdest, wenn es nicht bald in ihr erwacht." Ich starrte sie nur verständnislos an, doch dann verstand ich. Saphira hatte mir also die Warheit gesagt. Ihre Träume waren also doch nicht nur einfache Träume. "Dann bin ich also wirklich tot?"

"Ja, der Dolch hat ihre Fähigkeit zu heilen blockiert, die Wunden muss sie allerdings trotzdem tragen." Tränen stiegen in meine Augen. "Allerdings gebe ich dir eine Alternative. Eine Höhere Macht gab mir die Erlaubnis dir einen Handel Vorzuschlagen." Ich nickte hecktisch.

"Wenn ich dir das Leben schenke und du wieder ins Leben zurückkehren darfst, dann musst du Saphira mit deinem Leben schützen. Du wirst somit zu ihrem Wächter und Beschützer, nichts darf dir wichtiger sein, als ihr Leben. Für die Zukunft ist es von äußerster wichtigkeit, dass sie Überlebt. Niemand darf von deiner Aufgabe erfahren. Behüte diese Abkommen gut."

Ich bejahrte. "Bevor ich gehe, musst du allerdings noch etwas wissen. Saphira ist die letzte und stärkste ihrer Art. Mein Herr gab ihr eine besondere Gabe, die das Fortbestehen ihrer Art sichern wird. Wenn diese Seite nicht bald in ihr Erwacht, dann wird euer Vorhaben Jack zu töten scheitern. Achte auf ihr Leben und auf deins." Dann ließ sie meine Hand los und ich viel in die tief. 

Ich öffnette meine Augen. Schnell richtette ich mich auf. Saphira stand starr auf der Lichtung, Edric lag auf dem Boden. Seine Augen wirkten glasig...leblos. Er war eindeutig tot. Jack richtette seinen Dolch auf Saphira und warf... Ich reagierte schnell, und warf mich vor sie...

*Saphira*

Ein Körper warf sich vor mich, Aiden war aus seinem schlaf erwacht. Die nächsten Sekunden vergingen in Zeitlupe. Der Dolch flog direkt auf Aiden zu.  Hektisch versuchte ich mich zu Bewegen, doch mein Körper wollte anscheinend nicht. Tränen flossen in Bächen über mein Gesicht. Dann spürte ich es. Etwas trat aus meinem Inneren gegen meinen Bauch.

Ich spürte ein kleines Wesen, dass langsam in mir herranwuchs. Eine Wärme, die sich von meinem Inneren nach außen vorarbeittet, mich vollkommen erfüllte und stark machte. Sie Kroch in meine Bewegungslosen Arme, und gab mir neue Kraft. Kraft für meine kleine Familie zu kämpfen. Mit einer unglaublichen schnelligkeit stellte ich mich vor Aiden und fing den Dolch mitten im Flug.

Die spitze Klinge bohrte sich in meine Hand, Blut lief, doch den Schmerz spürte ich nicht. Pure Energie durchströmte meinen Körper. Nun war ich es, die Lachte und in Jacks vor Schreck weit geöffnetten Augen grinste.

Auf meinem Rücken bewegten sich riesige Flügel, aus schneeweisen Federn, die mich in die Luft trugen. Es war in mir erwacht.

*Aiden*

Ich sah, wie sich zwischen Saphiras Schulterblättern schneeweise Schwingen bildetten, die sie mit einem Mächtigem Satz in die Luft hoben. Jack war vor schreck erstarrt. Er blickte nur geschockt auf Saphiras Flügel. Sie nutzte diese Chance und warf den Dolch. Er traf... mitten in Jacks Herz.

Jack starrte einen Moment unglaubwürdig auf den Dolch in seiner Brust, dann fiel er Rückwerts auf den Boden und blieb reglos liegen. Wir hatten es geschafft... Saphira hatte es geschafft. Jacks Körper wurde zu Asche, die der Wind verwehte, und auch der Dolch verschwand spurlos.

Ich konnte nur Saphira sehen, und die Glückseligkeit in ihren Augen. Sie schwebte Sachte zu mir herrunter und legte ihre schlanken Arme um meinen Körper. "Wir haben es geschafft. Zusammen.", flüsterte sie mir ins Ohr und Freudentränen flossen über ihre Wange. "Das ist aber noch nicht alles." Sie löste sich von ihr, nahm meine Hand und legte sie sanft auf ihren Bauch.

Erst verstand ich nicht, doch dann spürte ich einen schwachen tritt gegen meine Handfläche. "Aiden, wir werden Eltern." Ich nahm sie, und wirbelte sie herrum. Wir strahlten beide, und bemerkten meine Eltern erst, als sie direkt neben uns standen. Meine Mutter sah etwas mitgenommen aus, doch auch sie wirkten glücklich. "Ihr wisst es also schon?", fragte Saphira. Nazissa lächelte. "Ein so positives Gefühl kann man nicht vor einer Inneren Verbindung verbergen." Auch Soliat Lächelte und hielt dabei die Hand seiner Frau. Er wirkte so glücklich wie nie zuvor. 

*Saphira*

Zwei Tage später begruben wir Edric. Ich stand an seinem Grab und weinte. Aiden stand neben mir und hielt meine Hand. "Ich danke dir für mein Leben." Nun stellte ich mich vor das Grab und legte einen Blumestrauß darauf. "Und ich danke dir, dass du mein Leben beschützt hast. Nähmlich Saphira und unser ungeborenes Kind." Aiden wand sich um und ging. Er wusste, dass ich alleine trauern wollte. Ich kniete mich vor das Grab und lies meinen Tränen freien lauf.

10 Jahre später

"Mama, komm, fang mich!" "Ich kriege dich Lilith" Meine kleine Tochter rannte lachend vor mir weg, in den Wald rein. Ich rannte ihr spielerisch hinterher und tat immerwieder so, als würde ich sie schnappen. Nun kam Aiden mit unserem jüngsten auf dem Arm. Lilith rannte zu ihnen rüber und versteckte sich hinter ihrem Vater. Ich tat so als würde sie nicht finden und Lilith lächelte.

"Mama, Mama, Lili versteckt sich hinter Papa." Nun machte Lilith ein beleidigtes Gesicht. "Edric ist böse! Du Pätze!" "Aber Lilith, dein Bruder wollte doch nur seiner Mutter helfen." Nun sah Lilith auch Aiden böse an. Ich schnappte sie mir und fing an sie zu kitzel. Sie kicherte drauf los und schon war die Wut aus ihren Augen verschwunden. Das war mein Leben, so ist es einfach perfekt, und so sollte es für immer sein.

Hey :) Ich hoffe, dass euch das Buch gefallen hat! Das ist leider das Ende, aber ich hatte beim schreiben sehr viel Spaß und bin euch für all die tollen Kommentare und die ganzen votes total dankbar, also ein fettes Danke an euch alle!!

Ich habe vor noch eine Fortsetzung zu schreiben, über Saphiras Tochter Lilith. Der Klappentext soll ungefähr so sein:

Zwanzig Jahre sind nach dem Sieg über Jack vergangen. Saphiras Tochter ist nun Erwachsen und ist zum Engel des Todes geworden. Sie bekommt die Aufgabe über die Toten zu wachen und in das Paradies zu führen. Doch sie weiß nicht wie sie diese Aufgabe bewältigen soll und hat damit so ihre Schwierigkeiten. Aber auch ihr Bruder Edric hat eine Gabe geerbt. Er kann die Geister derjenigen sehen, die bereits im Paradies sind und noch einen letzten Wunsch haben, den sie sich selber nicht erfüllen konnten. Doch was sie noch nicht wissen, ist das Jack aus der Unterwelt auf Rache aus ist. Er finden einen Magier, der bereit ist, ihn in die Welt der Lebenden zurück zu holen, und genau das sollen die beiden verhindern. Doch es kommt noch schlimmer, als die beiden es sich je vorstellen konnten...

Wenn ihr woll, dass ich eine Fortsetzung schreibe, müsst ihr nur bescheid sagen, damit ich weiß, ob es sich überhaupt lohnt. :)

LG Janina

Meeresgöttin- Meerjungfrauen leiden einsamWhere stories live. Discover now