Chapter 11

2K 178 25
                                    

Jeder hat sich bestimmt schon einmal vorgestellt wie es sein würde der einzige Mensch auf der Welt zu sein und wie toll es wäre alle Dinge, die du jetzt noch nicht machen darfst ausprobieren könntest. Man stellt es sich so vor als wäre man der König oder die Königin der Welt und man fühlt sich ... frei.

Aber man wird schnell feststellen, dass es doch nicht so toll ist wie man es sich eigentlich vorstellt. Denn, egal ob du mit 15 ein Auto fahren könntest oder so viel Eis essen kannst ohne es zu bezahlen, wird es irgendwann mal einsam. Du wirst eine leere in dir spüren, du hast niemanden bei dir mit dem du die tollen Sachen tun kannst die du schon immer mal machen wolltest.

Denn du bist alleine, Wort wörtlich.

Und wenn jemand stirbt, dem du nahe standest und der dir wirklich etwas bedeutet hatte, fühlt man genau die gleiche leere.

Ich kannte Angel zwar nicht so lange, aber in der kurzen Zeit habe ich sie in meim Herz geschlossen und es tut weh zu wissen, dass ich sie nie wieder sehen werde, geschweige denn lachen höre.

Doch es tat noch mehr weh, die Familien Mitglieder zu sehen, wie sie am Boden zerstört sind und dennoch versuchen stark zu bleiben. Zum Beispiel Michael.

Es war der Tag der Beerdigung. Wir saßen alle draußen auf den Stühlen, die vor dem Friedhof plaziert wurden. Neben Michael saßen seine Mutter und neben ihr sein Vater. Ich saß auf der anderen Seite von ihm und neben mir waren Ashton und Luke.

Wir hörten grade einer Tante von ihm zu wie sie eine Geschichte über Angel erzählte, doch ich merkte schnell wie Michael sich unwohl fühlte und ich war mir zu 101% sicher, dass er definitiv so schnell wie möglich von hier weg wollte.

Ich biss mir auf meine Unterlippe und nahm Michaels Hand in meine, um sie miteinander zu verschränken. Er drehte sein Kopf in meine Richtung und lächelte traurig. Ich fuhr mit meinem Daumen sanft über seine Knöchel, während Michaels Dad den Platz mit seiner Tante, die grade noch vorne stand tauschte.

"Danke das ihr heute alle gekommen seit ...," schluchtze Michaels Vater.

"Nach deiner Rede gehen wir," sagte ich leise, weshalb Michael erleichtet ausatmete und leicht nickte.

Nach weiteren 10 Minuten, in denen Michaels Vater über seine Tochter redete, begleitet ich Michael nach vorne, damit er nicht gegen etwas stieß, da er seinen Blindenstock im Auto gelassen hatte.

"Cal ... ich kann das nicht," flüsterte er leise.

"Ich bin bei dir, du schaffst das," sagte ich leise und verschränkte unsere Hände miteinander.

Ich sah auf unsere Handgelenk und lächelte traurig, als ich auf die blauen Armbänder sah, die unsere 'Hochzeitsringe' sein sollten.

"Hey, ich bi  Michael und uhm ... d-danke das I-ihr alle g-gekommen seit," murmelte er.

"Ich will nicht wie alle 4 Personen davon erzählen wie stark, mutig, hübsch, lustig oder wer weiß was noch Angel war, denn ich denke das ist selbstverständlich. Doch ich will ehrlich sein, als ich erfahren habe das sie mit 10 Krebs im ersten Stadium hatte, war es klar das sie kein langes schönes Leben haben wird. Sie war grade mal 10, sie war noch ein Kind, zu schwach um gegen den Krebs zu gewinnen," sagte er kopfschüttelnd.

Ich sah ihn überrascht an, aber fing an zu lächeln, da er für sie stark bleiben wollte und nicht anfing zu weinen, so wie alle davor, die hier standen.

"Doch Angel hatte dafür das sie so s-schwach war, weitere 4 Jahre gekämpft und v-vielleicht hat sie auch gar nicht verloren sondern gewonnen, denn sie ist jetzt endlich e-erlöst. Aber egal wo sie jetzt ist, vielleicht geht es ihr da ja besser und sie ist da gesund und kann endlich wie ein normales K-kind sein."

Forever and Always (Malum FF)Where stories live. Discover now