35. "Ich dich auch."

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Ich landete im Gras. Ich war zu schwach, zu gekränkt um aufrecht zu landen. Ich hatte mich mit Absicht ein wenig weiter vom Fuchsbau herauskommen lassen, um die letzten Tränen fließen zu lassen.

George braucht mich. Mit diesem Gedanken atmete ich einmal tief durch und machte mich auf den Weg, als mir jemand zuhupte. Ich drehte mich verwirrt um und sah Mr Weasley in seinem neuen Wagen. Er fuhr neben mich und kam zum stehen.

"Kann ich die junge Dame zum Fuchsbau mitnehmen?" Sprach er fröhlich zum offenen Fenster hinaus. Jetzt begann ich zu verstehen, was George meinte. Sie tun wirklich so, als wäre nie etwas passiert. Ich schluckte alle Emotionen hinunter und setzte ein Lächeln auf.

"Sehr gerne Mr Weasley." Ich öffnete die Tür und setzte mich neben ihn.

"Oh Hermine, ich bin so froh, dass du neues Leben in unser schönes Haus gebracht hast, doch sag mir, was machst du hier. Willst du Ronnie besuchen? Soweit ich weiß, wollte er doch morgen nach Hogsmead kommen."

Verwirrt sah ich den Fahrer an. Ron? Er war zu Hause? Ich wollte ihn gerade fragen, als ich wir den Fuchsbau auch schon erreichten. Mit verwirrtem Verstand stieg ich aus und ging in das Haus, welches mir oft ein Zuhause war. In der Küche stand Mrs Weasley pfeifend am Herd und Percy am Tisch hinter einer Zeitung vergraben.

"Oh. Hermine. Wie kommt es?" Sagte er, als er von dem Blatt aufblickte.

"Ich wollte George besuchen und ich glaube ich gehe auch gleich nach oben." Lächelte ich ihn falsch an.

Die ersten Etagen waren voller Erinnerungen mit meinen Liebsten. In Gedanken versunken stieß ich mit Jemanden zusammen.

"Hermine?" Fragte mich jener und als ich den Rotschopf sah, kam mir ein stechender Schmerz in die Brust.

"Ron. Was machst du hier?"

"Können wir das bitte woanders besprechen?" Er deutete auf seine Tür, welche er einladend öffnete.

"Ich würde gerne, doch ich habe anderes zu tun. Vielleicht später." Mit diesen Worten ließ ich ihn stehen und machte mich auf den Weg in die oberste Etage. An der Tür klopfte ich nicht, sondern öffnete diese einfach.

Das Zimmer war verwüstet. Auf dem Boden lagen Bücher verstreut und zerrissene Kissen lagen auf dem Boden. George saß in seiner Fensterbank und starrte nach oben in den Himmel. In seiner Hand, welche er niedergeschlagen auf die Band legte, reflektierte etwas das Sonnenlicht. 

"Otter?" Sprach ich leise, doch hörbar. Er drehte sich nicht um, sondern sah weiter aus dem Fenster. "Otter hörst du mich?" Ich ließ meinen Koffer vor der Tür stehen und ging auf ihn zu. Ich war einem Meter von ihm entfernt, als ich ihn flüstern hörte.

"Oh Fred, jetzt hör ich auch noch die liebliche Stimme meiner Hyäne. Was ist nur los." Er vergrub sein Gesicht in einer Hand und weinte.

Ich lugte über seine Schulter und sah ein glitzerndes Küchenmesser in seiner Hand. Panik stieg in mir auf.

Ich ging langsam und vorsichtig an ihm vorbei, setzte mich vor ihn und nahm ihm das Küchengerät weg.

Er blickte auf, als er den Gegenstand nicht mehr spürte und sah mir erst traurig, doch dann mit Hoffnung in den Augen zu mir.

"Hyäne?" Flüsterte er ungläubig. Ich nickte und ihm nächsten Moment zog er mich auch schon in seine Arme. Er vergrub sein Gesicht in meinen Haaren und weinte. "Ich hab dich so vermisst." Meinte er zwischen seinen Schluchzern.

"Ich weiß." Gab ich nur zurück und streichelte seinen Rücken. In diesem Moment hab es keinen Ron und auch keinen Draco. Es gab nur ihn und mich. Und das war auch gut so.

Wieso er? | DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt