Kapitel 19

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(Hailys Sicht)

Der Wecker hatte mich schon längst aus meinem schönen und wohlbemerkt sehr tiefen Schlaf geholt. Argh. Ich könnte mich jedes Mal dafür ohrfeigen, dass ich doch so spät ins Bett gegangen bin.

Im Endeffekt gehe ich dann aber doch wieder so spät schlafen. Ich lerne auch nie aus meinen Fehlern.

Mehr oder weniger freiwillig stand ich auf und tapste verschlafen zu meinem Schrank. Das Schulsystem zwingt mich ja regelrecht zum Aufstehen.

Was ziehe ich heute bloß an? Müde gähnte ich und meine Augen schweiften durch den Schrank.

Letztendlich entschied ich mich für eine kurze und helle High- Waisted Shorts mit einem bordeaux farbenen Top, wo eine weisse 36 aufgebügelt war. Dazu warf ich mir einen relativ langen und weiten cremé farbenen Cardigan über. Das passt schon so.

Ich betrachtete mich vor dem Spiegel und zupfte das Top nocheinmal zurecht. Irgendwie sieht es so ziemlich blöd aus. Daher steckte ich das Top zur Hälfte in die Hose und zupfte es ein Stückchen raus. Okey, schon besser.

Zu guter letzt kämmte ich meine Haare und lies meine Naturwellen über die Schulter fallen. In der Zwischenzeit hatte ich mich auch noch geschminkt.

Zufrieden mit dem heutigen Morgen und Outfit ging ich die Treppe nach unten zu Dad und Lucy. Katy war ebenfalls schon da.

„Morgen Haily" nuschelte Katy mit vollem Mund und beinahe hätte sie sich verschluckt. Ich musste leise lachen.

„Katy, was habe ich dir gesagt erst kauen dann reden" wiederholte Lucy.

Das sagt sie allerdings jedes zweite Mal, wenn wir essen und Katy mit vollem Mund spricht. Gebracht hat es noch nichts. „Morgen, Katy" begrüßte ich sie und sie grinste zufrieden in sich herein.

Als ich fertig mit Essen war, fällt mir auf, dass Tyler noch immer nicht runter gekommen ist. Eine Freistunde hat er jedenfalls nicht. Eigentlich haben wir jetzt auch Mathe zusammen.

Vorsichtig hakte ich bei Dad und Lucy nach „Dad wo ist eigentlich Logan?"

Er wand seinen Kopf von Lucy ab und richtete ihn zu mir „Der musste heute schon früher zur Uni. Da er eine wichtige Vorlesung hat und nochmal in die Bibliothek wollte."

„Achso" ich nickte zustimmend, schob mir einen Löffel Müsli herein und stellte dann so unauffällig wie möglich meine wirkliche Frage. „Und wo bleibt Tyler? In fünf Minuten kommt der Bus"

Jetzt antwortete mir Lucy „Du kannst ihn ja holen gehen, der war gestern bestimmt wieder ellenlang an seinem Handy"

Nein, war er nicht. Er saß neben mir auf dem Bett und hat mich angestarrt. Ich beschloss ihn trotzdem zu holen, sonst würde er wegen mir zu spät kommen. Ich würde lügen, wenn ich das nicht irgendwie witzig finden würde. Doch gestern hat er den Bus für mich aufgehalten. Ich glaube jetzt bin ich ihm das schuldig, dafür zu sorgen, dass er heute nicht zu spät kommt.

Gemütlich ging ich die Treppe nach oben und wollte gerade in sein Zimmer gehen und ihn wecken, da wurde seine Tür von innen aufgerissen und Tyler stand hektisch darin.



Only One Person and your Life is changing! TEIL 3Where stories live. Discover now