Kapitel 22

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Heute geht Deric mit Margret und Luca weg. Ihr wisst schon, die eine von der ich nicht wusste, ob sie ein Junge oder Mädchen ist(A.N: ich hätte es lustig gefunden, wenn jemand in die Kommentare "Es ist Conchita Wurst!" geschrieben hätte! Ich hab nichts gegen ihn, aber er ist einfach das Paradebeispiel für Transsexuelle, bei denen man sich schwer tut zu sagen, ob es ein Mann oder eine Frau ist). Aber das hatte nur mit ihrem Namen zutun, denn wenn man sie anschaut weiß man sofort, dass sie eine Diva ist. Tschuldigung, das ist der beste Vergleich, der mir jetzt einfällt. Vielleicht sollte ich ihr ein Snickers geben! Das sind dann diese Momente, in denen man merkt, dass ich mich, seit Deric weg gegangen ist, mit dem Fernseher verlobt habe. Ich führe eine Dreiecksbeziehung mit meinem Bett und meinem Fernseher. Aber hier habe ich keinen Fernseher im Zimmer, also kann ich meinen Fernseher nicht betrügen. Äh... ich geh dann mal und such nach Rackden. Ist besser so. Für euch und für mich. Wenigstens sitze ich gerade mal nicht in meinem Zimmer sondern am Teich, das ist ja schonmal was. Aber wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Rackden hier ist? Ich meine, wir haben schönes Wetter und im Gegensatz zu den Kanditatinnen darf er jederzeit hier weg. Es wäre cool, jetzt einfach in ein Starbucks zu gehen und da entspannt einen Kaffee zu schlürfen! Zumindest hätte ich da nichts dagegen. Ich kolpfe mir meine Hose ab und gehe dann wieder zur Tür, damit ich in das Haus rein komme. Mein Handy habe ich vorher in mein Zimmer gelegt, weil ich ein bisschen meine Ruhe haben wollte, aber die habe ich trotzdem. Mom hat mich nicht angerufen und mir auch nicht geschrieben und Austin macht das auch eher selten. Apropo AUstin, ich sollte ihn dringend nach dem Besuch fragen! Er hat ja letztens Besuch gehabt und jetzt will ich wissen wie es war! Manchen war das zwar klar, aber manchen auch nicht, also habe ich euch jetzt nur aufgeklärt. Klingt das auch für andere eher nach dem Aufklärungsunterricht, den man in der Schule kriegt? Tut mir leid, nächstesmal such ich nach einem besseren Wort, aber es ist nunmal so, dass man Sachen, die man sich einmal gedacht hat, nicht zurück nehmen kann und ehrlich gesagt will ich das meistens auch garnicht. Meistens! Und dann gibt es Momente wie diese. Ich seuftze auf und gehe dann einfach in mein Zimmer, wo ich mir mein Handy greife und mich wie immer ins Bett werfe. Ich schreibe auf WhatsApp eine Nachricht an Austin, in der sehr einfallsreich "Hi" steht und lehne mich dann zurück. Bis er antwortet kann es ein wenig dauern, aber das ist mir relativ egal. Gelangweilt stehe ich dann nach fünf Minuten Wartezeit doch wieder auf. Irgendwie gibt es hier nicht, was man tun kann! Jedenfalls gehe ich einfach auf den Balkon und starre ein wenig runter, während ich mich zur Hälfte darüber lehne. Erschrocken zucke ich zusammen, als es an der Tür klopft. Mein Gott, ich wäre fast nach vorne runter gefallen. Die Landung wäre wohl nicht so sanft gewesen... Ich drehe mich um, als die Türklinke einfach runter gedrückt wird und beäuge den größer werdenden Spalt. Als Saphira in der Tr steht, ziehe ich verwirrt eine Augenbraue hoch, regiere aber sonst nicht weiter darauf. "Hey. Wie geht's dir so?" "Ganz gut.", antworte ich irritiert. "Warum redest du eigentlich kaum mit Deric? Ich dachte, du würdest dich ihm an den Hals werfen." "So bin ich eben nicht, außerdem... ist das schon etwas her." "Ihr habt damals Schluss gemacht, oder?" "Nein, ehrlich gesagt nicht. Sein Vater hat uns den Kontakt verboten, weswegen er auf einmal eine neue Handynummer hatte. Allerdings hat er mir die gegeben. Als ich ihn da nicht mehr erreichen konnte, habe ich ihm Briefe geschrieben, aber die sind jedesmal ungeöffnet zurück gekommen, zusammen mit einem weiteren Bref, in dem mir sein Vater gedroht hat. Ich war ihm nicht gut genug..." Saphira schaut nur stumm auf die Fläche vor uns, Reaktionen kann man ihre keine Ansehen. "Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich mich hier nicht beworben.", meint sie dann nach einer halben Ewigkeit. "Dann wäre jetzt jemand anders an deiner Stelle hier. Außerdem, wa würde das schon für einen Sinn machen?" "Als ich so gemein zu dir war, war ich extrem neidisch. Einerseits darauf, dass du Deric hast, dass er mit dir gesprochen hat, andererseits darauf, wie glücklich ihr zusammen wart. Keine Ahnung, da habe ich eben versucht euch aus einander zu bringen." "Warum? Warum macht man sowas?" "Meine Freunde waren alle Idioten. Haben mich mit anderen Betrogen, mir sogar davon erzählt und vor mir damit geprahlt, und wollten trotzdem noch mit mir zusammen sein..." Irgendwie tut sie mir ja leid, aber ich muss jetzt erstmal verdauen, was sie mir gerade erzählt hat. Allerdings komme ich nicht wirklich dazu, weil ich höre, wie jemand weg läuft. Hat uns etwa jemand belauscht?!


Wo ist der Reiche, den ich liebe?Where stories live. Discover now